lausebande-07-2021
Titelthema :: Seite 106 Stunde Planschen sollten sich Kinder deshalb für eine Stunde in den Schatten zurückziehen. Von Eltern oft unterschätzt wird auch der Wär- mestau im Auto. In direkter Sonneneinstrahlung heizen sich Autos schnell auf, die Innentempera- tur kann um einen Grad pro Minute steigen – auf bis zu 70°C. Das ist für Kinder schon mehrfach zur Todesfalle geworden. Selbst kurze Toilettenstopps können für Kleinkinder zur Gefahr werden. Wer Kinder bei großer Hitze im geschlossenen Auto be- obachtet, sollte die Polizei rufen. Durchblickend Augen auf beim Brillenkauf Sonnenbrillen unterdrücken den angeborenen Reflex, beim direkten Blick in die Sonne die Au- gen durch die Lider vor schädlichen Strahlen zu schützen. Sonnenbrillen können bei Kindern irre- versible Augenschäden verursachen. Aus diesem Grund sollten Eltern unbedingt in Sonnenbrillen mit UV-abweisenden Gläsern mit mind. UV 400 investieren. Das CE-Zeichen und der Aufdruck EN 1836:1997 beweisen, dass die Brille europäischen Sicherheitsstandards genügt. Das ist oft noch aus- sagekräftiger als der Aufdruck UV 400, den man auch auf No-Name-Billigbrillen findet. Trotzdem sollten Kinder bis zum siebenten Lebensjahr nur kurzzeitig Sonnenbrillen tragen, da sich die Augen in diesem Alter noch entwickeln und dunkle Gläser bei zu langer Tragezeit negativ auf das Kontrastse- hen des Kindes auswirken können. Gluckernd Richtig Trinken im Sommer Bei normalen Außentemperaturen verlieren wir über Urin, Atemluft oder durch Schwitzen täglich etwa zwei Liter Flüssigkeit, an heißen Tagen kön- nen daraus aber schnell fünf Liter werden. Kinder trifft das in ähnlichen Verhältnissen. Grundsätz- lich sollten Kinder folgende Mengen trinken: von 3 – 6 Jahren 0,8 Liter, von 7 – 9 Jahre 0,9 Liter, von 10 – 12 Jahre 1 Liter. An heißen Tagen steigt der Flüssigkeitsbedarf, ab dem ersten Lebensjahr sollten Kinder dann bis zu einem halben Liter zusätzlich trinken, vom zweiten bis vierten Lebensjahr einen halben bis 0,7 Liter, zwischen vier und sieben Jahren bis zu einem Li- ter zusätzlich. Über Siebenjährige sollten 1,3 Liter mehr zu sich nehmen. Kinder sollten dabei immer über den Durst trinken – denn wenn sich Durst einstellt, besteht schon Mangel an Flüssigkeit. Un- tersuchungen haben bestätigt, dass Kinder gerade dann eher viel trinken, wenn Erwachsene ihnen das vormachen. Babys, die gestillt werden, benö- tigen in der Regel keine zusätzliche Flüssigkeit, können aber auch schon für sie geeignetes stilles Wasser trinken. Zudem gilt: auf eiskalte Getränke verzichten! Auch wenn sie im ersten Moment enorme Erfrischung bieten, sind eiskalte Getränke eine „Falle“ – nach dem Genuss wird dem Körper erst richtig heiß. Der Körper reagiert auf den Kälteschock nämlich mit starker Durchblutung, um den Körper wieder auf- zuwärmen. Besser sind gekühlte Getränke. Gewusst Tricks für den Sommer An heißen Tagen schlafen Kinder oft schlecht ein. Ein lauwarmes Bad vor dem Schlafengehen oder der im Kühlschrank vorgekühlte Schlafanzug können helfen. Tagsüber bewahren geschlossene Rollläden die Kühle in der Wohnung, gelüftet wird nachts, wenn die Luft am kühlsten ist. Kinder sollten auch abends nach der Heimkehr aus der Sonne mit Hautmilch oder geeigneten Lotionen eingecremt werden. Das pflegt die Haut und bringt angenehme Kühlung – am Besten nach dem Baden bzw. Duschen, vor dem Schlafengehen. Viele Kinder trinken zu wenig und auch Nachdruck und Vorleben bleiben erfolglos. Eltern können mit wasserreichem Obst wie Melone, Nektarinen oder Fruchtkaltschalen und Suppen tricksen. Manch- mal hilft schon ein bunter Strohhalm oder eine Trinkflasche mit dem Lieblingstier drauf. Bei allen Tipps und Verhaltensweisen gilt: Kinder sind unsere größten Nachahmer. Wenn Eltern das richtige Verhalten vorleben, werden sie bei ihren Kindern die besten Erfolge erzielen. Dann wird es auch Anlass geben, Kinder mit dem Sommerhit zu belohnen: Lecker Eis für Lausebanden!
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