Titelthema :: Seite 17
Aktuell befürchten viele Menschen auch die
Gefahr der Übertragung von EHEC beim Baden.
In Gegenden, in denen sich sehr viele an EHEC
erkrankte Menschen aufhalten und ggf. baden, ist
eine Übertragung von Mensch zu Mensch in einem
Badegewässer denkbar. Dieses Risiko ist aber si-
cher nicht höher als bei anderen Sozialkontakten.
Als Auslöser für die EHEC-Epidemie kommen un-
sere Badegewässer ohnehin nicht in Frage, aber
selbst im Norden hat man diese als Ursache aus-
schließen können.
EHEC kann aber auch auf anderen Wegen in
Badegewässer gelangen, z.B. durch Einträge von
Abwasser oder Tierfäkalien – auch deshalb werden
diese regelmäßig hinsichtlich mikrobiologischer
verzichtet und unbedingt auf entsprechende Warn-
schilder geachtet werden. Wer zur eigenen und der
Sicherheit seiner Kinder beitragen will, unterlässt
das Baden an „wilden Badestellen“ mit Blick auf
die drohenden Gefahren.
Blaualgen beeinträchtigen das Baden in zwei-
erlei Hinsicht: Bestimmte Blaualgenarten bilden
Gifte, die sogenannten Algentoxine. Beim Ver-
schlucken von Wasser werden die Toxine mit auf-
genommen und können zu Übelkeit, Erbrechen
und Durchfall führen. Gefährdet sind besonders
Kleinkinder und Kinder im Grundschulalter, da sie
beim Toben im ufernahen Bereich eher Wasser ver-
schlucken. Bei empfndlichen Personen kann es zu
Hautreizungen und allergischen Reaktionen kom-
men. Weiterhin trüben Algen das Wasser und die
Sichttiefe, welches im erforderlichen Fall die Ret-
tungsmaßnahmen erschwert. Blaualgenauf- und
-anschwemmungen sind wegen der ausgeprägten
zeitlichen und räumlichen Variabilität sowie ih-
rer Abhängigkeit von der Windrichtung schwer
vorherzusagen. So schnell, wie sich Blaualgen-
anschwemmungen gebildet oder sogar als ganze
Teppiche zusammen geschoben haben, können sie
sich auch wieder aufösen. Es kann deshalb nicht
immer gewährleistet werden, Blaualgenerschei-
nungen im Rahmen der routinemäßigen Kontrol-
len zu erfassen. Wichtig ist deshalb, das Baden in
Bereichen mit sichtbaren grünen oder blaugrünen
Schlieren oder eben sogar „Teppichen“ zu unter-
lassen. Wenn dennoch in diesen Bereichen geba-
det wird, sollte nach dem Baden geduscht werden,
um eventuell anhaftende Blaualgen abzuspülen.
Das Beste ist außerdem, die Badebekleidung zu
wechseln. Deshalb sollten Badende selbst auf
Algenansammlungen achten. Bei dichten Algen-
anschwemmungen sollte auf das Baden gänzlich
In Spree-Neiße wurden im Zusammenhang mit
der Eröffnung der diesjährigen Badesaison in den
vergangenen Wochen z.B. folgende Badegewäs-
ser ausgewiesen und untersucht:
• der Deulowitzer See in der Gemeinde
Schenkendöbern, Ortsteil Atterwasch
• der Großsee in der Gemeinde Tauer
• die Talsperre Spremberg mit den zwei
Badestellen Bagenz und Klein Döbbern
Die genannten Gewässer weisen eine gute Bade-
wasserqualität auf und sind für den Badebetrieb
freigegeben. Durch den Fachbereich Gesundheit
des Landkreises Spree-Neiße werden sie während
der Badesaison mindestens einmal monatlich
überprüft. Darüber hinaus wurden vom Land-
kreis Spree-Neiße außerdem vorsorglich folgende
Gewässer untersucht:
• der Pinnower See
• der Kiessee Bresinchen
• der Göhlensee
• die Kiesgrube Drachhausen
• die Kiesgrube Groß Jamno
• die „Garkoschke“ in Peitz
• die „Willischza“ in Burg (Spreewald)
• der Lohnteich Tschernitz
• der Badesee Döbern/Eichwege
• der Felixsee in Bohsdorf
Auch diese Gewässer sind zum Baden geeignet.
Als Faustregel gilt, dass man bei knietiefem
Wasser noch die Füße sehen sollte. Warnhin-
weise sollten unbedingt beachtet werden. Wer
trotzdem das Baden nicht unterlassen möchte,
sollte nach dem Baden unbedingt duschen und
die Badebekleidung wechseln. Weitergehende
Empfehlungen und Hinweise über bestehende
lokale Beeinträchtigungen geben die für die Ba-
destellen zuständigen Gesundheitsämter.
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