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Titelthema :: Seite 19
zu bewerten, bevor über seine Einschulung ent-
schieden wird. Da Eltern jedoch dazu neigen, den
eigenen „Sprössling“ besonders positiv zu beur-
teilen, sollte auch die Meinung anderer wichtiger
Bezugspersonen eingeholt werden – dazu zählen
insbesondere Erzieherinnen, die sowohl über mehr
entwicklungsphysiologisches Wissen als auch
über den Vergleich zu anderen Gleichaltrigen ver-
fügen. Zudem belegen erste Studien, dass die deut-
liche Mehrheit der mit fünf Jahren eingeschulten
Kinder in späteren Schuljahren mit Problemen zu
kämpfen hat. Das europäische Bildungsvorbild
Finnland schult Kinder vorwiegend im Alter von
sieben Jahren ein.
Weitaus bedeutender sind im Kleinkindalter
aber die Liebe, Zärtlichkeit und Zuneigung der El-
tern. Aber auch ältere Kinder sollten nicht allein
auf ihre Leistung reduziert oder mit anderen Kin-
dern verglichen werden, vielmehr sollten Eltern
ihr Kind als Individuum mit seinen einzigartigen
Charakteristika erkennen. Der Leistungsvergleich
erfolgt in Kita und Schule früh genug. Je häufger
und genauer Eltern ihr Kind beobachten, umso
besser können sie dessen Schulreife beurteilen.
Das Einschulungsalter wurde in den letzten Jahren
herabgesetzt, sodass nun schon Fünfjährige in die
Grundschule aufgenommen werden können. Dies
macht es besonders wichtig, die körperliche, geis-
tige, soziale und gefühlsmäßige Reife eines Kindes
Kompetenzen
Aktivitäten im Familienalltag
soziale Kompetenzen
(Freundschaft und Aner-
kennung durch andere
als Voraussetzung, sich in
der Klasse wohl zu fühlen
und sich auf das Lernen zu
konzentrieren)
Vorbild der Eltern: soziale Kontakte pfegen, Konfikte verbal lösen, kom-
promissbereit sein, häufg Kinder einladen, dem Kind Erfahrungen in
größeren Gruppen vermitteln (lernen, sich einzuordnen, sich gewaltfrei
durchzusetzen, Konfikte zu lösen, fair zu sein, zu kooperieren, Aufgaben
gemeinsam zu lösen); Teamfähigkeit entwickeln durch Aufgabenteilung
im Haushalt: gemeinsames Kochen, Planung von Festen usw.; Rollen-
spiele fördern, sich an diesen selbst beteiligen; das Kind anhalten, sich
in eine andere Person zu versetzen; Regelspiele (lernen, Regeln einzuhal-
ten, abzuwarten und sich zurückzunehmen)
Sekundärtugenden
(erleichtern Anpassung
an das System Schule
und die Eingliederung in
die Klassengemeinschaft,
rufen positive Reaktionen
bei Lehrern u.a. hervor)
Vorbild der Eltern: anderen Menschen gegenüber höfich, freundlich,
taktvoll, hilfsbereit, tolerant usw. sein; Zeitmanagement betreiben; das
Kind ausreden lassen, sich bei ihm entschuldigen, wenn man einen
Fehler gemacht hat; das Kind zu Pünktlichkeit, Sauberkeit, Ordnungslie-
be, Fleiß, Ehrlichkeit usw. anhalten; gutes Benehmen einfordern, klare
Strukturen zu Hause schaffen: feste Essens- und Schlafzeiten, Regeln,
Verteilung von Aufgaben usw., nicht alle Wünsche des Kindes erfüllen,
sodass es Frustrationstoleranz entwickelt
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