Welche Probleme bewegen nach Ihrer Meinung
die Brandenburger Familien?
In unserem Bun-
desland ist es gerade für junge Menschen kaum vor-
stellbar, inmitten einer Ausbildung auch noch eine
Familie zu gründen. Der Wohnraum in den größeren
Städten ist in den letzten Jahren zudem gemessen
am Einkommen überproportional gestiegen. Die
abzusehende Explosion der Energiekosten tut das
Übrige, um Familienneugründungen zu erschweren.
Die Familie hat als Keimzelle der menschlichen Ge-
sellschaft wie auch als gesellschaftliche Institution
eine grundlegende Bedeutung für unser Miteinan-
der. Sie ist auf die Weitergabe von Leben ausgerich-
tet und schafft Zusammenhalt, der durch die Eltern-
schaft vermittelt wird. Sie wird im besonderen Maße
der Natur des Menschen gerecht, da der Mensch zur
Gemeinschaft bestimmt ist und auf Liebe, Fürsorge,
Erziehung und Pflege angewiesen ist. Starke Famili-
en sind daher für die Entwicklung jeder Person wie
auch der Gesellschaft von zentraler Bedeutung.
Was werden Sie für Familien tun, wenn Sie ge-
wählt werden?
Die Alternative für Deutschland
möchte das Ehegattensplitting zu einem Famili-
ensplitting erweitern. Für eine entsprechende Ge-
setzesinitiative der Landesregierung werden wir
uns über den Bundesrat einsetzen. Das Ehegatten-
splitting als Besteuerung einer Erwerbs- und Wirt-
schaftsgemeinschaft soll nicht angetastet werden.
Wir treten dafür ein, dass das Familieneinkommen
steuerlich auf alle Familienmitglieder aufgeteilt und
versteuert wird.
Worin unterscheidet sich die Familienpolitik
Ihrer Partei von der der anderen?
Wir möchten
stärker eine Familiengründung innerhalb eines Stu-
diums fördern. Wer bereits den Fachhochschul- oder
Hochschulabschluss mit Kind meistert, wird auch
den Übergang in den beruflichen Alltag einfacher
bewältigen.
Wie wollen Sie die Situation in Kitas und Schulen
verbessern und woher das Geld dafür nehmen?
Die AfD ist für flexiblere Kita-Öffnungszeiten, Be-
treuungsmodelle für die Zeit nach dem Hort, Ausbau
der Sozialtage (Haushaltstag) für Ausfallzeiten. Eine
Förderung kleiner privater Kindergärten (Tagesmut-
ter-Konzept) im ländlichen Raum würde die Situa-
tion in den größeren Städten entspannen. Auch ist
eine Förderung von Mehrgenerationenprojekten zu
gewährleisten, um jungen Familien die Kinderbe-
treuung zu erleichtern und älteren Menschen einen
erweiterten Lebenssinn zu ermöglichen.
Wie wollen Sie Familie und Beruf besser ver-
einbar machen?
Berufstätige Eltern können mit
familienunterstützenden haushaltsnahen Dienst-
leistungen mehr Zeitsouveränität gewinnen, um Fa-
milie und Beruf besser vereinbaren zu können sowie
Freiräume für die Kindererziehung zu schaffen. Viele
Menschen, die bereit und imstande wären, derar-
tige Dienstleistungen als Selbständige anzubieten,
scheuen aber den damit verbundenen bürokrati-
schen Aufwand. Die AfD will daher Projekte entwi-
ckeln und unterstützen, die es Menschen erleichtern,
entsprechende Dienstleistungen anzubieten. Die
AfD will insbesondere Projekte von gemeinnützigen
Arbeitsinitiativen oder Arbeitsgenossenschaften
fördern, die in Zusammenarbeit mit den Jobcentern
haushaltsnahe Dienstleistungen anbieten.
Was haben Sie persönlich schon für Familien
geleistet?
Ich stelle die harten Forderungen an die
etablierten Parteien und Regierungen. Nicht nur in
Brandenburg sondern auch im Bund. Leider muss
ich feststellen, dass diese mich und viele andere,
die der gleichen Meinung sind, nicht hören oder
hören wollen. Deshalb kämpfe ich für die Familien
mittlerweile in der neu gegründeten Alternative für
Deutschland.
www.afd-brandenburg.de
Dr. Alexander Gauland,
73 Jahre, Publizist, Stellvertretender
Bundessprecher, Landesvorsitzender Brandenburg, verheiratet
Wahl-Spezial :: Seite 22