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Titelthema :: Seite 53 es vor gut 200 Jahren in die anschaulichen Worte „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ gepackt. Es geht um nicht weniger, als möglichst alle Sinne und Fä- higkeiten des Kindes anzusprechen. Also nicht nur das Hören und Sehen, wie es beim Lehrervortrag im Unterricht passiert, sondern auch das Fühlen, Schmecken und Riechen. Schüler sollen nicht nur einseitig kognitiv angesprochen werden, stattdes- sen sollen möglichst mehrere Sinne angesprochen werden, die Kinder sollen neues Wissen nicht nur hören, sondern selbst erlernen und begreifen im Wortsinne. Der Grund dafür ist simpel, wie Erkennt- nisse aus der Lernpsychologie belegen: Im Durchschnitt behalten wir … 20% von dem, was wir hören, 30% von dem, was wir sehen bzw. lesen, 50% von dem, was wir hören und sehen, 80% von dem, was wir selbst sagen bzw. formulieren, 90% von dem, was wir selbst tun. Es geht also darum, dass Kinder mehr selbst aktiv werden, sei es in Form von Projektarbeit, Gruppen- unterricht, Ausflügen oder Experimenten. Wenn Kinder mehr eigene Erfahrungen, sozusagen aus erster Hand machen und nicht nur vorinterpre- Für viele Kinder hat vor wenigen Wochen ein neuer Lebensabschnitt begonnen: der Start in die Schulzeit. Was mit einem bun- ten Fest und Zuckertüten begann, ging mancherorts allzu schnell über in Ernüchterung und Frust. Die Umstellung von der Kita auf die Schule ist nicht nur für die Eltern eine Herausforderung, sie ist es auch für die Kinder. Konnten sie bisher den ganzen Tag spielen und weitgehend frei von Zwängen ihren Interessen und Neigungen nachgehen, müssen sie plötzlich 45 Minuten am Stück stillsitzen, gemacht wird, was der Lehrer sagt und die Nachmittage sind von Hausaufgaben geprägt. Der Bruch zwischen Kita und Schule ist so offenbar, dass sich die Frage stellt: Lässt sich nicht etwas von der Ganzheitlichkeit, wie sie im Kitaalltag gelebt wird, auch in die Schulzeit übertragen? Genau diese Frage wollen wir auf den kommenden Seiten beant- worten. Dazu geben wir einen Überblick über päda- gogische Konzepte, den Alltag an deutschen Schu- len und die Möglichkeiten, die Eltern haben, wenn sie etwas verändern wollen. Was heißt eigentlich ganzheitlich? Der Begriff der Ganzheitlichkeit kommt aus der Pä- dagogik und Didaktik. Der Pädagoge Pestalozzi hat Redaktion: Anett Linke Mit Hand, Kopf und Herz Warum ganzheitliches Lernen unseren Kindern gut tut. » Das Kind in Ehrfurcht aufnehmen, in Liebe erziehen und in Freiheit entlassen. Rudolf Steiner Schule • Hort • Kita www.waldorf-cottbus.de Besuch uns auf ... »
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