Aktuelles ‹ 33 Für den Erhalt der Sprachkitas „Sprache ist die Grundlage von allem. Auf ihr baut die Bildung auf. Wenn nicht frühzeitig Defizite in der Sprachentwicklung erkannt und behoben werden, kann das den kompletten Bildungsweg junger Menschen negativ beeinflussen“, so Felix Sicker, Stadtverordneter in Cottbus. Das Bundesprogramm zur Finanzierung sogenannter Sprach-Kitas ist jedoch nicht mehr Teil des Haushaltsentwurfs für 2023. Dagegen wurde eine Petition beimBundestag eingereicht und eine Initiative ins Leben gerufen. Hier können Familien unterzeichnen: Für ein Neudenken des Kitasystems Der Landeskitaelternbeirat Brandenburg nahm den verordneten Stopp der Kita-Reform zum Anlass, in einer Petition die Anerkennung der frühkindlichen Bildung in Brandenburg zu fordern. Denn von ihr hänge all das ab: Die Aufwertung der Kita als Bildungsort und die entsprechende Ausstattung in Raum und Personal, die Anerkennung der Leistung von Erzieherinnen und Erziehern und nicht zuletzt der kostenfreie Zugang zu bester Bildung. Eltern können sich hier weiter informieren und unterzeichnen: Mitmachen: Zwei Petitionen für gerechte Bildung www.kita-ist-viel-mehr.de www.sprachkitas-retten.de Zusätzlich zur Klärung der Rechtsfragen und der Sortierung der Finanzströme gibt es noch zahlreiche weitere Baustellen, für die es im Kitaland Brandenburg seit Jahren Lösungen braucht. Zwei aktuelle Petitionen machen auf die Missstände in der Kindergarten- und Bildungslandschaft aufmerksam, die vor allem zu Lasten der Eltern und der Jüngsten gehen. E-Mail: redaktion@lausebande.de Facebook/Instagram: lausebande.de Steht bei Ihnen eine Erhöhung der Kitagebühren oder des Essensgeldes an? Informieren Sie uns – gern anonym – und wir werden das Thema weiter verfolgen. Fazit und Vorschläge Wie stark sich die Inflation letztlich auf die Elternbeiträge und das Essengeld auswirken, scheint aktuell von der Bereitschaft der Gemeinden und Kommunen abzuhängen, diese selbst zu tragen. Leider sind die Finanzhaushalte vielerorts klamm, weshalb höhere Ausgaben für die Bildung der Jüngsten durch die Eltern nicht auszuschließen sind. Konkret können die Elternbeiträge und das Essengeld mindestens so stark steigen wie die Verbraucherpreise für Eltern. Umso wichtiger erscheint vor diesem Hintergrund eine Unterstützung vom Land. Eine große Entlastung für Eltern – das beitragsfreie zweite Kitajahr – hätte eigentlich ab August 2022 eintreten sollen, wurde jedoch um ein Jahr in die Zukunft verschoben. Hier wurde eine Chance verpasst, Eltern finanziell zu entlasten – ob nun mit oder ohne Inflation. Immerhin: In vielen Kommunen müssen Familien mit einem besonders geringen Einkommen gar keine oder sehr geringe Kitagebühren zahlen (sog. Mindestbetrag). Eine Erhöhung dieser Schwelle, beispielsweise von einem Jahresbruttoeinkommen von unter 21.000 Euro, wie aktuell in Cottbus, auf zum Beispiel 30.000 Euro, würde ebenfalls eine große Entlastung bringen – insbesondere für diejenigen, die die Auswirkungen der Inflation am meisten zu spüren bekommen. Eine große Hilfe – sowohl für Eltern, als auch für Kitabetreiber – wäre zudem eine Überarbeitung und Entschlackung des Brandenburger Kitagesetzes. Die aktuelle Landesregierung hatte eine solche Kita-Rechtsform sogar im Koalitionsvertrag vereinbart, ließ sie jedoch fallen und nimmt damit in Kauf, dass sich Gerichte auch künftig um Unklarheiten und Auslegungssachen des KitaG streiten.
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