lausebande-09-2022

Titelthema ‹ 95 leben wie die Behinderung selbst. Wenn Sie offen und optimistisch in die Zukunft blicken und versuchen, den Alltag so normal wie möglich zu gestalten, hilft das dem Geschwisterkind enorm. Statt einem „Warum muss es ausgerechnet uns treffen? So ein Unglück!“, wäre ein: „Nun ist es eben so, machen wir das Beste daraus!“ hilfreicher. Neben dem kräftezehrenden Alltag sind Krankenhaus- oder Rehaufenthalte eine zusätzliche Belastung für das Geschwisterkind. Betroffene Familien sollten von Beginn an versuchen, ein verlässliches Netzwerk aus Verwandten, Freunden und Nachbarn aufzubauen, die bei Bedarf unterstützen und sich um das gesunde Geschwisterkind kümmern können. Nutzen Sie professionelle Unterstützung. Das können Pflegedienste sein oder die Inanspruchnahme einer Kurzzeitpflege, familienentlastende und familienunterstützende Dienstleistungen. Die Kosten werden in der Regel übernommen. Insbesondere für gesunde Geschwister gibt es mittlerweile verschiedene Angebote wie Seminare, Ausflüge oder mehrtägige Camps. Hier haben die Kinder die Gelegenheit zu einer Auszeit vom Familienalltag, vor allem können sie sich mit Gleichgesinnten austauschen, mit Kindern, die ebenfalls mit besonderen Geschwistern aufwachsen. Außerdem bekommen sie Methoden vermittelt, die ihnen im Alltag helfen, mit stressigen oder frustrierenden Situationen umzugehen. In der Lausitz gibt es mit dem Geschwisterclub Bärenbande des Johanniter-Kinderhauses „Pusteblume“ in Burg im Spreewald einen tollen Ort, bei dem Geschwisterkinder einfachmal abschalten können. Wenn das nicht hilft, Kanne schmeißen ... Ruhig bleiben und Tee trinken! www.teezeit.de

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