lausebande-09-2024

48 › Titelthema In diesem Sommer hat der Bund nach zähen Verhandlungen mit den Ländern ein weiteres Programm aufgesetzt. Das Startchancen-Programm soll insbesondere sogenannte „Brennpunktschulen“, also Schulen in herausfordernder Lage, finanziell unterstützen. Startchancen-Programm • Leistungsumfang: 20 Mrd. Euro • Finanzierung: je 50 % durch Bund und Länder • Laufzeit: 2024 bis 2034 • Zielgruppe: 4.000 Schulen in herausfordernder Lage • 60 % für Grundschulen, 40 % für weiterführende & berufliche Schulen • 40 % lernförderliche Ausstattung, 30 % für zusätzl. Lernförderung, 30 % für multiprofessionelle Teams, z.B. Sozialarbeit „Gemeinsam werden wir in den nächsten zehn Jahren 20 Milliarden Euro in die Hand nehmen und genau dorthin gehen, gezielt fördern, wo die Herausforderungen am größten sind“, sagte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger anlässlich der Unterzeichnung der Vereinbarung von Bund und Ländern zum Startchancen-Programm in Berlin. Das Startchancen-Programm sei damit das größte und langfristigste Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik, so die Bundesbildungsministerin. Das Programm startete mit zunächst gut 2.100 Schulen, weitere sollen bis 2026 folgen. Bisher ausgewählte StartchancenSchulen in der Lausitz: Grundschulen: Kleindehsa, Curie-GS Bautzen, Daubitz, Lindenschule Hoyerswerda, Geschwister-Scholl GS Weißwasser, GS am See Senftenberg, Regenbogen-GS Senftenberg, GutsMuths GS Großräschen, GS Kollerberg Spremberg, GS Forst Mitte, GS Nordstadt Forst, Hildebrandt GS Cottbus, Nevoigt GS Cottbus, Ströbitz, BlechenGS Cottbus, Kolumbus-GS Cottbus, 21. GS Cottbus, Schröter-GS Guben, Friedensschule Guben, GS Nord Finsterwalde, GS Stadtmitte Finsterwalde, GS Finsterwalde-Nehesdorf, Elsterschulzentrum Elsterwerda Weiterführende Schulen: Oberschule Innenstadt Görlitz, OS Hoyerswerda, Oberstufenzentrum Elbe-Elster, Elsterschulzentrum Elsterwerda, OS Lauchhammer, Oberstufenzentrum Lausitz, Kelder Berechtigten. Dafür gibt es mehrere Gründe. So gibt es unterschiedliche Zuständigkeiten (Schule, Jobcenter, Sozialamt u.a.). Die Beantragung ist recht aufwändig. So muss bei einem Wandertag oder einer Klassenfahrt sowohl vor als auch nach der Fahrt ein Formular durch die Schule und durch die Eltern ausgefüllt werden, zudem Zahlungsbelege eingereicht werden. Wenn der Wandertag „nur“ mit 20 Euro zu Buche schlägt, dann verzichtet manche Familie lieber auf den Aufwand. Manche Familien wissen gar nicht, dass sie Anspruch auf diese Leistungen hätten, bei anderen spielt vielleicht Scham eine Rolle. Das Leistungspaket hat also ein hehres Ziel, verfehlt dieses aber. Schlechte Noten für dicke Kinder? Studien deuten darauf hin, dass Lehrkräfte nicht immer objektiv benoten. Eine im Juli 2024 von den Universitäten Zürich und Bern veröffentlichte Untersuchung bestätigt das. Demnach haben Geschlecht, Übergewicht, Migrationshintergrund und Einkommen der Eltern Einfluss auf die Benotung. Der Trend verstärkt sich noch, wenn Kinder mehrere benachteiligende Merkmale auf sich vereinen. Sie erhalten unabhängig von ihren tatsächlichen Fähigkeiten deutlich schlechtere Noten als ihre Mitschülerinnen. Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Notengebung sind in allen Fächern außer Chemie festzustellen. Mädchen haben einen Vorteil in Deutsch, Mathematik und Biologie, während die Jungen in Physik besser abschneiden. Ein höherer BMI, also Übergewicht, ist in jedem Fach mit schlechteren Noten verbunden. Kinder aus wohlhabenderen Familien erhalten im Allgemeinen bessere Noten, während solche aus einer ethnischen Minderheit in allen Fächern außer in Biologie schlechter abschneiden. Für die Studie wurden 14.000 Jugendliche untersucht, die eine 9. Klasse in Deutschland besuchen. Dazu wurden ihre Noten mit den Ergebnissen von standardisierten Kompetenztests verglichen und in Zusammenhang zu den genannten Merkmalen gesetzt.

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