54 › Titelthema Die Lehrkräfteausbildung in der Lausitz ist ohne Frage der richtige Schritt, allein: Er kommt für die meisten Kinder, die jetzt zur Schule gehen, zu spät. Da parallel die Zahl der Kinder an den Schulen noch immer ansteigt – insbesondere an den weiterführenden Schulen – werden Themen wie Unterrichtskürzung, Stundenausfall und Vertretung Familien noch für einige Jahre begleiten. Es liegt also nicht zuletzt an uns Eltern, unsere Kinder durch diese Mangelzeit zu begleiten und wenigstens einige der drohenden Lernlücken zu stopfen. Daher geben wir zum Abschluss dieses Titelthemas noch einige Anregungen für (spielerische) Bildung zu Hause. Wie können Eltern ihre Kinder fördern? Praxistipps für zu Hause Kinder kann man bereits ab dem ersten Lebensjahr fördern – indem man mit ihnen redet, ihnen eine anregungsreiche Umgebung schafft, mit ihnen Reime und Fingerspiele macht, ihnen vorsingt und vorliest. Je älter die Kinder werden, desto mehr Möglichkeiten ergeben sich. Ein einfaches Mittel, das auch bei begrenztem Familienbudget möglich ist, sind gemeinsames Basteln und Experimentieren. Hier gibt es unzählige Anregungen und Ideen im Internet (z.B. über Haus der kleinen Forscher oder Geolino). Außerdem bekommen Kinder viele neue Eindrücke und Anregungen, sobald sie das Haus verlassen: im Garten oder Park, auf dem Spielplatz oder Fußballplatz, im Wald oder Zoo, im Museum und Konzert, im Theater oder Zirkus, im Schwimmbad oder Kletterpark, im Planetarium oder Escape Room, beim Wandern oder Geocaching. Bei solchen Aktivitäten werden nicht nur kognitive Leistungen gefördert, sondern auch motorische und soziale. Tipps, wohin der nächste Familienausflug gehen kann, finden sich unter: www.familien-ferien-lausitz-spreewald.de. Motivieren Sie Ihr Kind, sich etwa ab dem Grundschulalter ein Hobby in einem Verein oder bei einem freien Träger zu suchen. Wenn Kinder etwas gefunden haben, das sie wirklich interessiert, sind sie in der Regel auch engagiert dabei. Kinder, die es in der Schule etwas schwerer haben, können bei einem solchen Hobby wichtige Erfolgserlebnisse sammeln. Vorlesen & Lesen Einer der Punkte, der uns als lausebande besonders am Herzen liegt, ist die Leseförderung. Die erste Ausgabe der lausebande, die im April 2011 erschienen ist, hat sich genau mit diesem Thema beschäftigt und bis heute veröffentlichen wir in jedem Magazin Lesetipps für Kinder und Jugendliche. Dass Lesen eine Grundkompetenz für Erfolg in der Schule (nicht nur in Deutsch, sondern in fast allen Fächern) und im späteren Berufsleben ist, darüber sind sich Fachleute einig. Angesichts der teils katastrophalen Ergebnisse bei der Lesekompetenz in den letzten Bildungsstudien fordern einige von ihnen einen Fokus genau darauf: Kinder sollen besser lesen lernen. Das Land Sachsen hat darauf bereits reagiert und mit Beginn dieses Schuljahres eine zusätzliche Deutschstunde pro Woche für Zweitklässler angeordnet. Sie haben jetzt 7 statt 6 Stunden Deutschunterricht pro Woche. Im kommenden Schuljahr sollen weitere Anpassungen erfolgen. Zusätzlich braucht es die Unterstützung aus dem Elternhaus. Die sollte schon beginnen, bevor das Kind überhaupt weiß, was Buchstaben sind. Regelmäßiges Vorlesen gilt als ein Indikator für bessere Leseleistungen in der Schule. Spätestens, wenn die Kinder in der Schule das fließende Lesen von Texten lernen, heißt es: üben, üben, üben. Nur durch regelmäßiges lautes Lesen – und das heißt im Idealfall zehn Minuten pro Tag – werden Kinder mit der Zeit zu guten Lesern. Das brauchen sie nicht nur, um irgendwann selbständig Bücher zu lesen, sondern um Textaufgaben in Mathe, Biologie und Geschichte zu verstehen und bearbeiten zu können. Am Anfang kann ein Belohnungssystem den Kindern helfen, motiviert dran zu Die Stiftung Lesen engagiert sich seit Jahren dafür, dass Kindern regelmäßig vorgelesen wird – am besten durch die Eltern. © Stiftung Lesen_BMBF_Tamara Jung-König
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