74 › Titelthema (Bild 1) In Sachsen findet jährlich zum Schulstart die Verkehrssicherheitsaktion „Die Schule hat begonnen!“ statt. Großformatige Aufkleber an Fahrzeugen machen auf die jüngsten Verkehrsteilnehmer aufmerksam, zudem gibt es verstärkte Geschwindigkeitskontrollen vor den Grundschulen. Foto: Polizei Sachsen/ Julia Garten (Bild 2) In Brandenburg starten Polizei und der ADAC zum Schuljahresbeginn die Aktion „Aufgepasst Brandenburg“, die ebenfalls mit Plakaten und Geschwindigkeitskontrollen einhergeht. Foto: Mark Bollhorst Fahrradausbildung In Deutschland legen Kinder in der 3. oder 4. Klasse eine Fahrradprüfung ab. Ob die Radfahrausbildung verpflichtender Teil des Lehrplans ist oder freiwillig bleibt, regeln die Länder. Während es in Berlin Pflicht ist, wird es in Brandenburg nur empfohlen. In Sachsen legt eine Verwaltungsvorschrift die entsprechende Integration in den Lehrplan der Grundschule fest. Zur Ausbildung gehören Theorie- und PraxisStunden. Der praktische Teil wird in enger Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht absolviert, entweder auf dem Schulhof oder auf der eigens dafür eingerichteten Übungsfläche der Jugendverkehrsschule. Die Kinder üben unter anderem den Schulterblick, das Abbiegen mit Arm raushalten und das Spurhalten. Bei der Fahrradprüfung lernen die Kinder das richtige Abbiegen. Foto: Deutsche Verkehrswacht Nach der Ausbildung können die Schüler ihre Radfahrprüfung ablegen. Nach Angaben der Verkehrswacht absolvieren diese 95 Prozent aller Schüler eines Jahrgangs mit Erfolg. Der dabei erworbene Fahrrad-Führerschein bzw. Fahrradpass hat keine rechtliche Bedeutung, gibt den Kindern aber mehr Sicherheit auf zwei Rädern. Einziger Kritikpunkt an der Prüfung: Sie findet fast immer auf geschützten Flächen ohne realen Straßenverkehr statt. Das können Eltern tun Damit die Kinder das sichere Radfahren auch im normalen Straßenverkehr beherrschen, müssen sie es privat einüben. Das können sie am besten, wenn Familien möglichst viele Wege mit dem Rad zurücklegen. Das gilt für kurze Stecken zum Einkaufen oder zum Training, aber auch der Wochenendausflug kann eine gute Gelegenheit für ein Radtour sein. Generell brauchen Kinder Übung und Routine als Teilnehmende am Straßenverkehr – sei es zu Fuß, mit dem Roller, dem Rad oder auch im Bus. Es ist also wichtig, dass Sie mit Ihren Kindern von Beginn an häufig ohne Auto unterwegs sind. Legen Sie dabei wichtige Strecken, wie den Weg zur Schule oder zur Kita, zum Bäcker oder zum Fußballtraining immer wieder zurück. Begleiten Sie Ihr Kind anfangs auf dem Schulweg oder üben Sie diesen vor dem Schulstart, damit es ihn später allein oder mit Freunden schafft. Nutzen Sie gemeinsame Wege, um die wichtigsten Verkehrsregeln zu erklären und auf Gefahrenstellen wie Kreuzungen aufmerksam zu machen.
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