Titelthema :: Seite 31
„peinliche“ Situationen vermieden werden, in
denen sich das Kind vielleicht sogar erklären
müsste.
Auch
überbesorgte
Großeltern
müssen
sensibilisiert werden. Die nächste Familienfeier
kommt bestimmt und nichts ist für ein Kind
bedrückender, wenn dort über die gescheiterte
Beziehung, das „arme Kind“ oder den Ex-Partner
gesprochen wird. Im Interview ließ Jörg Maywald
durchblicken, dass auch immer mehr Großeltern
vor Gericht den Umgang mit ihren Enkeln
einklagen wollen. Das sollten Eltern in ihrer Rolle
beachten und auch entsprechende Regelungen
mit der Verwandtschaft finden. Das gilt ebenso für
Kindergeburtstage sowie Feiertags- und andere
Festtage. Für Eltern, Freunde und Großeltern gilt
generell, ein Übervorteilen des Kindes, um es
abzulenken oder die Situation vermeintlich schön
zu machen, sollte vermieden werden. Kinder
bemerken diese Veränderungen im Verhalten
ihnen gegenüber. Ein möglichst normaler,
weiterhin liebevoller und verständnisvoller
Umgang ist langfristig die beste Lösung.
Es kann durchaus förderlich für das Kind
sein, wenn es mit klaren Regeln in zwei
unterschiedlichen
Lebenswelten
aufwächst.
Es lernt, mit unterschiedlichen Normen klar zu
kommen – und dass es kein Nachteil sein muss,
»
Dinge die Trennungspaare für sich und als Eltern unterscheiden sollten
Partnerebene
Elternebene
Juristisch
Klärung der Rechte und
Pflichten, wie Unterhalt und
Krankheitsfall
Sorgerecht und elterliche
Verantwortung für das Kind
Wirtschaftlich
Eigenverantwortliche Planung
des verfügbaren Einkommens,
evtl. neuer Job
Finanzielle Absicherung
des Kindes
Wohnumfeld
Einrichtung von zwei getrenn-
ten Wohnsitzen
Organisation des täglichen Le-
bens in getrennten Haushalten
Psychologisch
Verarbeitung der Trennung in
der Trauerphase, selbstbewuss-
ter Umgang mit dem eigenen
Leben
Toleranz und Respekt gegen-
über dem anderen Elternteil,
liebevolles Verhalten gegenüber
den Kindern, Unterstützung der
Kinder im Trauerprozess
Eltern-Kind-Erziehung
Keine Instrumentalisierung
des Kindes als Botschafter oder
Spion, Trennung von Erwachse-
neneben und Eltern-Kind-Ebene
in der Kommunikation
Kooperation bei der Erziehung
und Wahrnehmung elterlicher
Pflichten, Definition elterlicher
Rollen und Aufgabenverteilung,
angemessene Repräsentation
des abwesenden Elternteils
Familiärer Bereich
Neubildung eines Familiensys-
tems, in dem jeder Erwachsene
eingebunden ist
Unterstützung der Beziehungen
des Kindes zu jedem Mitglied
des erweiterten familiären
Netzwerkes
Sozialer Bereich
Neudefinition des sozialen
Status in der Arbeitswelt, Ver-
waltung
Neudefinition des Status als ge-
trennter Elternteil mit gemeinsa-
men (ggf. auch allein oder nicht
sorgeberechtigt) Sorgepflichten