lausebande-11-2019

Aktuelles :: Seite 34 Warum ist jedes Jahr eine neue Impfung nötig? Grippeviren sind Verwandlungskünstler – sie verän- dern ständig ihr „Aussehen“. Die Weltgesundheitsor- ganisation (WHO) beobachtet diesen ständigenWandel weltweit, um abzuschätzen, welche Virus-Varianten mit hoher Wahrscheinlichkeit im nächsten Winter auf- tauchen werden. Daraus abgeleitet werden jedes Jahr vier Virus-Varianten empfohlen, von denenmindestens drei bei der Impfstoffherstellung berücksichtigt wer- den sollen. Dabei können sich von Jahr zu Jahr gewisse Änderungen ergeben. Eine jährliche Impfung ist also wichtig, um vor den in der jeweiligen Grippesaison zir- kulierenden Grippeviren geschützt zu sein. Wie wirksam ist die Impfung bei Kindern? Die Auswertung vieler Studien hat gezeigt, dass Gripp- eimpfstoffe unabhängig vom Impfstofftyp bei gesunden Kindern und Jugendlichen insgesamt eine Schutzwir- kung von 59 bis 75 Prozent haben. Das heißt, bis zu drei Viertel der Kinder, die ohne Impfung erkrankt wären, sind geschützt. Der Impfstoff, der als Nasenspray verab- reicht wird, führt insbesondere bei Kindern bis zu sechs Jahren (mit 72 bis 83 Prozent) zu einem höheren Impf- schutz als die Impfstoffe zum Spritzen. … und bei Erwachsenen? Gesunde Erwachsene sprechen auf die Impfung nicht ganz so gut an wie Kinder und Jugendliche. Die Schutzwirkung liegt bei ihnen zwischen 59 und 67 Pro- zent. Bei älteren Erwachsenen fällt die Wirksamkeit mit 41 bis 63 Prozent ebenfalls schlechter aus als bei jünge- ren Erwachsenen. Sicher ist: Durch die jährliche Gripp- eimpfung treten weniger schwere Grippeerkrankungen und Folgeerkrankungen (z.B. Lungenentzündungen) auf. Es werden auch weniger Menschen aufgrund ei- ner Grippeerkrankung in Krankenhäusern behandelt. Durch die Impfung wird das individuelle Erkrankungs- risiko verringert! Neben der eigenen Gesundheit wer- Jetzt zum Impfen – Kinder schützen! Ein Plädoyer für die Impfung – und ein Denkanstoß für Skeptiker. den durch die Impfung auch Personen im näheren Um- feld geschützt, die nicht geimpft werden können! Ist der Grippeimpfstoff sicher? Jeder neue Grippeimpfstoff benötigt eine Zulassung, be- vor er in Deutschland erstmals verwendet werden darf. Das Zulassungsverfahren dafür ist streng reguliert und sehr komplex. In verschiedenen Studien müssen die Qualität, Wirksamkeit und Verträglichkeit des Impfstof- fes belegt werden. Auch nachdem der Impfstoff erst- mals zugelassen wurde, erfolgen weitere Prüfungen, um die Freigabe für den deutschen Impfstoff-Markt zu erhalten. Diese Freigabe erfolgt letztlich durch das Paul- Ehrlich-Institut (PEI). Die Verträglichkeit der Impfstoffe wird auch nach der Zulassung unter Berücksichtigung der Meldungen unerwünschter Nebenwirkungen durch das PEI weiter beobachtet und bewertet. Welche Nebenwirkungen können nach der Impfung auftreten? Die zugelassenen Impfstoffe sind in der Regel gut verträglich! Auch für Schwangere und das ungebo- rene Kind konnte in verschiedenen Studien die Si- cherheit der Grippeimpfung nachgewiesen werden. Wie bei anderen Impfungen auch kann es an der Einstichstelle zu vorübergehenden Rötungen, leich- ten Schmerzen und Schwellungen kommen. Nach der Grippeimpfung zeigen bis zu 9 von 100 geimpften Personen Reaktionen wie bei einer Erkältung (z.B. leichtes Fieber, Muskel- oder Gliederschmerzen). Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten. Wann sollte nicht geimpft werden? Da die meisten Grippeimpfstoffe in Hühnereiern her- gestellt werden und somit geringe Mengen Hühner- eiweiß enthalten, sollten Menschen mit einer schwe- ren Hühnereiweißallergie dies unbedingt ihrem Arzt mitteilen. Tipp: Wer ein weichgekochtes Ei essen Jährlich im Herbst beginnt die Impfsaison – und traditionell unterstützen wir diesen wichtigen Schutz für unsere Kinder. Ob Masern oder Grippeschutz – fürsorgliche Eltern sollten die jährliche Impfung zum festen Bestandteil der Gesundheitsvorsorge machen. Teilweise wird dies künftig sogar zur gesetzlichen Pflicht. Wir klä- ren einmal mehr auf, warum die Impfung wichtig ist, was Eltern beachten sollten und wie sie möglichst schmerz- frei ablaufen kann. Schützen Sie Ihr Kind – und damit auch alle anderen Kinder!

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