lausebande-11-2019
Aktuelles :: Seite 38 mit der Google-Suche nach „UAW-Datenbank“ zu fin- den. Nebenwirkungen zu einzelnen Impfungen lassen sich im Grunde verallgemeinern, da Impfschäden oder schwere Impfkomplikationen nur sehr, sehr selten auf- treten, individuelle Fälle darstellen und sich aus diesen keine allgemeine Gefährdung bzw. Empfehlung ablei- ten lässt. Unabhängig vom schweren Schicksal Geschä- digter – heute ist klar belegt, dass Impfungen sicher und nebenwirkungsarm sind und das Risiko für Kinder ohne Impfung um ein Vielfaches über dem der Kinder mit Impfung liegt. Ironie des Schicksals: Ausgerech- net durch die hohen Impfquoten in der Gesamtbevöl- kerung werden auch die Impfkritiker geschützt – und können sich so in ihren Argumenten bestätigt fühlen. Auf 20 dieser meist vorgetragenen Argumente findet man gemeinsame Antworten des RKI und PEI, einfach nach „Bedeutung von Impfungen“ googeln und gleich den ersten ausgewiesenen Link anklicken. Wer genaue Informationen zu allgemein üblichen Reaktionen sowie Komplikationen und evtl. Krankheitserscheinungen in ungeklärtem ursächlichen Zusammenhang zur jewei- ligen Impfung erhalten möchte, der findet diese in der Publikation „Epidemiologisches Bulletin 25/2007“, die man ebenfalls am schnellsten per Google erhält. Kurz- um: Unsere pluralistische Gesellschaft lässt Impfgegner zu, aber man sollte nicht auf sie hören. Das gilt auch für die Masern- und Grippeschutzimpfung. Entscheidungshilfen für Eltern Wer in Sachen Impfung noch Informationen benö- tigt, dem sei die Internetseite www.impfen-info.de empfohlen. Hier gibt es einen interaktiven Impfcheck und eine schrittweise Entscheidungshilfe zur MMR- Impfung (Maser, Mumps und Röteln). Überhaupt bietet diese Seite alles, was man zum Thema Impfen wissen muss. Tipps für weitere Informationen: Was ist mit den Argumenten der Impfgegner? Seit der erste Impfstoff gegen Pocken eingeführt wur- de, gibt es Impfskeptiker oder sogar -gegner. Dabei sind die Erfolge des Impfwesens eindrucksvoll doku- mentiert: Pocken, an denen in unserem Land noch vor 100 Jahren jährlich zehntausende Kinder starben, sind weltweit ausgerottet. Während in der Bundesre- publik 1961 noch fast 4.700 Kinder an Kinderlähmung erkrankten, waren es vier Jahre nach Einführung der Impfung weniger als 50. Seitdem gibt es in Deutsch- land keine Häufung dieser Erkrankung mehr. Ähnli- che Statistiken ließen sich nach Einführung von Impf- programmen für alle weiteren Infektionskrankheiten aufstellen. Dennochwird immer wieder öffentlich über Impfschäden diskutiert. Eltern hören diesen Argumen- ten aufmerksam zu, das hat seine Gründe: Zum einen sind die Krankheitsbilder, gegen die geimpft wird, ge- rade aufgrund der Impfprogramme im Alltag als spür- bare Gefahr kaum noch präsent. Zum anderen sind Impfungen die einzigen Maßnahmen, in denen Eltern ihre Kinder bewusst mit einer Krankheit – wenn auch nur einem abgetöteten Krankheitserreger – in Berüh- rung bringen. Durch diese Konstellation fällt Medien- berichten über nachhaltige Impfschäden bei Kindern viel Gewicht zu, denn Eltern leben heute nicht mehr in einem Bedrohungsszenario mit tausenden an Masern oder Tetanus sterbenden Kindern in ihrer Umgebung. Zudem gibt es gesellschaftliche Trends zur Homöopa- thie oder Anthroposophie, in denen man dem Impfen skeptisch und teils klar ablehnend gegenüber steht. Unter Waldorf-Eltern sind auch heute Masern-Partys keine Seltenheit, bei denen gesunde Kinder sich bei einem an Masern erkrankten Kind anstecken und so den Immunschutz auf natürlichem Weg erlangen sol- len – dies unter dem deutlich höheren Risiko eines Krankheitsverlaufes mit Komplikationen. Erst im ver- gangenen Jahr ist in Berlin ein Kleinkind an Masern gestorben. Denn selbst in industrialisierten Ländern stirbt eins von zehntausend an Masern erkrankten Kindern. Die Komplikationsrate der Impfung ist hin- gegen wesentlich niedriger, die nur möglicherweise durch die Impfung ausgelöste Hirnhautentzündung wird bei weniger als einer Impfung je einer Millionen Impfungen beobachtet, Todesfälle gar nicht. Damit ist aber auch klar, dass bei Impfstoffen wie bei jedem anderen Arzneimittel auch Komplikationen auftreten können. Sämtliche Impfschäden werden in einer Da- tenbank erfasst, die öffentlich auf der Internetseite des PEI eingesehen werden kann. Diese ist am schnellsten www.gesundheitsplattform.brandenburg.de www.impfen-info.de www.bzga.de www.pei.de/influenza-impfstoffe Paul-Ehrlich-Institut (PEI) Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
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