lausebande-11-2019
Titelthema :: Seite 46 Kosten: Der monatliche Beitrag hängt stark ab vom gewählten Vorsorgemodell. Je höher der Beitrag, desto höher wird später auch die zusätzliche Rente ausfallen. Pflegeversicherung Wer gesetzlich krankenversichert ist, der zahlt au- tomatisch auch in die gesetzliche Pflegeversiche- rung ein. Da diese allerdings nicht alle Kosten im Falle einer späteren, möglichen Pflege abdeckt und v.a. bei einer Betreuung in der stationären Pflege ein hoher Eigenanteil zu zahlen ist, können Fami- lien überlegen, sich zusätzlich privat für den Pfle- gefall abzusichern. Um die eigenen Kinder für den Fall der Pflegebedürftigkeit abzusichern, ist eher eine Kinderinvaliditätsversicherung sinnvoll. Die eigene Pflegebedürftigkeit finanziell abzusichern, um die Kinder vor hohen Kosten zu schützen, ist nur bedingt sinnvoll. Die Bundesregierung hat erst jüngst die Einkommensgrenze dafür stark erhöht, so dass nur noch Kinder mit gutem Verdienst he- rangezogen werden können. Der Vorteil einer pri- vaten Pflegeversicherung: Sie deckt die Kostenlü- cke im Pflegefall. Die Nachteile: Die monatlichen Beiträge sind relativ hoch und teilweise auch noch nach Eintritt eines Pflegefalls zu zahlen. Wer im Al- ter keine Pflege braucht, für den ist das eingezahlte Geld weg. Wer sich dennoch dafür entscheidet, hat folgende Möglichkeiten: Pflege-Bahr (ähnlich dem Riester bei der Rente), Pflege-Rentenversicherung, Pflegekosten-Versicherung, Pflegetagegeld. Ex- perten empfehlen das Pflegetagegeld, da das aus- gezahlte Geld flexibel genutzt werden kann und nicht abgerechnet werden muss. Der Pflege-Bahr lohnt sich aufgrund hoher Beiträge nur für bereits Erkrankte, da er auf eine Gesundheitsprüfung ver- zichtet. Von einer Pflege-Rentenversicherung rät der Bund der Versicherten ab, da relativ hohe Bei- träge einer vergleichsweise geringen Auszahlung gegenüberstehen. Kosten: Bei der gesetzlichen Pflegeversicherung sparen Familien, denn Kinderlose zahlen einen Beitrag in Höhe von 3,30 Prozent, Arbeitnehmer mit Kindern in Höhe von 3,05 Prozent. Wer die von Rente gibt es für nach 1964 Geborene mit 67 Jah- ren oder nach 45 Jahren Beitragszeit. Wer früher in Rente gehen will, muss Abschläge hinnehmen. Da Experten davon ausgehen, dass das Rentenniveau weiter sinken wird, sollten gesetzlich Versicherte über eine zusätzliche private Altersvorsorge nach- denken. Das gilt insbesondere für Mütter, da sie es meist sind, die wegen der Kinder zu Hause bleiben oder in Teilzeit arbeiten und so weniger verdienen. Kosten: Der Rentenbeitrag wird vom Lohn einbehal- ten, aktuell liegt der Beitrag bei 18,6 Prozent, der Ar- beitgeber trägt die Hälfte. Bei einem Bruttomonats- einkommen von 3.000 Euro macht das 279 Euro für den Arbeitnehmer. Private Altersvorsorge Wem die voraussichtliche gesetzliche Rente nicht reicht, der sollte sich zusätzlich privat absichern. Wer dabei an eine Lebensversicherung denkt, soll- te Abstand nehmen. Der Bund der Versicherten rät davon ab: „Die klassische Lebensversicherung wie wir sie kennen, ist »legaler Betrug« – und das gilt auch für die Rententarife der Lebensversicherer und übrigens auch bei staatlich geförderten Ver- trägen wie der Riester-Rente oder Rürup-Rente!“ Riester- und Rürup-Verträge sind nicht per se schlecht. Sie lohnen vor allem für gutverdienen- de Singles, für kinderreiche Familien und für Im- mobilienbesitzer. Dann ist es aber wichtig, einen passenden Vertrag zu finden, dessen Kosten die staatlichen Zulagen nicht übersteigen. Derzeit gibt es in Deutschland 10,6 Mio. Riesterverträge. Weitere Alternativen sind private Sparpläne oder eine betriebliche Altersvorsorge. Bei letzterer zah- len Arbeitgeber und/oder Arbeitnehmer in einen zusätzlichen Vertrag ein. Diese Form der Alters- versorgung ist durchaus beliebt. 2015 hatten 57 Prozent der gesetzlich Rentenversicherten einen solchen Vertrag abgeschlossen. Arbeitnehmer ha- ben einen Anspruch darauf, dass der Arbeitgeber ein solches Modell anbietet und Beiträge einzahlt. Da die Möglichkeiten hier sehr vielfältig sind und stark von der individuellen Finanzsituation abhän- gen, empfehlen wir hier unbedingt einen Experten hinzuziehen. Unsere Empfehlung Pflichtversicherung Unsere Empfehlung Vor allem für Mütter in Teilzeit und Geringverdiener empfehlenswert. »
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