lausebande-11-2019

Titelthema :: Seite 48 cherung zahlt, wenn ein anderer Sie schädigt, aber selbst keine Privathaftpflicht abgeschlossen hat, die für den Schaden aufkommen könnte. Kosten: Mit etwa 50 bis 100 Euro im Jahr sind die Kosten relativ überschaubar. Berufsunfähigkeit Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) gehört ebenfalls zu jenen Versicherungen, die Experten empfehlen. Sie sichert finanziell ab, falls ein El- ternteil nicht mehr arbeiten kann und ein Lohn wegfällt. Beide Partner brauchen eine eigene Ver- sicherung. Es gibt zwar die gesetzliche Erwerbs- minderungsrente, die fällt aber mit aktuell 795 Euro durchschnittlich relativ gering aus. Wie hoch genau, kann jeder seiner regelmäßigen Rentenin- formation entnehmen. Wer eine BU abschließt, sollte die im Versicherungsfall gezahlte Rentenhö- he nach seinem persönlichen Bedarf festlegen und dazu voraussichtliche Einnahmen und Ausgaben einbeziehen. Wer eine Nachversicherungsgarantie abschließt, kann später noch bei besonderen An- lässen die vertraglich vereinbarte Rente erhöhen. Das lohnt sich v.a., wenn man weiß, dass man noch heiraten oder Kinder haben möchte. Denn mit Familienmitgliedern steigt der Rentenbedarf. Wer aufgrund von Vorerkrankungen keine BU abschließen kann oder nur zu sehr hohen Beiträ- gen, kann sich alternativ um eine der folgenden Versicherungen bemühen: Erwerbsunfähigkeits-, Grundfähigkeiten-, Dread-Disease-, Unfallversi- cherungen oder Multi-Risk-Policen. Die sind aller- dings nicht so gut wie eine BU, da sie beispielswei- se psychische Erkrankungen (der häufigste Grund für Berufsunfähigkeit) ausschließen oder erst zahlen, wenn man gar keinen Beruf mehr ausüben kann. Die BU zahlt bereits dann, wenn man dem zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr nachgehen kann. Wichtig ist, dass Sie Fragen zu Vorerkran- kungen ehrlich beantworten. Sonst zahlt der Ver- sicherer im Zweifelsfall nicht. Wenn Sie Vorerkran- kungen haben, kann es sein, dass Ihnen niemand eine BU anbietet. In diesem Fall sollten Sie entwe- der über einen neutralen Makler eine anonymisier- Fachleuten empfohlene Pflegegeldversicherung ab- schließt, muss monatlich etwa 50 bis 60 Euro (für einen 45-jährigen Versicherten) einplanen. Privathaftpflicht Diese gehört zu den wichtigsten freiwilligen Ver- sicherungen und wird von allen Fachleuten unbe- dingt empfohlen, da sie im Versicherungsfall vor dem finanziellen Ruin schützen kann. Die Privat- haftpflicht springt ein, wenn man selbst oder die ei- genen Kinder anderen einen Schaden zufügen. Das kann die hochwertige Vase sein, die sie vom Tisch reißen, aber auch ein Unfall, weil sie vors Auto ren- nen und der Fahrer stark bremsen muss. Gezahlt werden Sach-, Vermögens- und Personenschäden, die Sie anderen zufügen, allerdings nur, wenn sie nicht vorsätzlich verursacht wurden. Sachschäden sind zwar in der Regel begrenzt, Personenschäden können aber im Todesfall (Forderungen der Hin- terbliebenen) oder bei schwerer Verletzung (Reha und Verdienstausfall) zweistellige Millionenbeträ- ge erreichen. Darauf müssen Sie achten, wenn Sie einen Vertrag suchen: Schließen Sie einen Fami- lientarif ab, der auch Schäden durch den Partner und die Kinder abdeckt. Die Deckungssumme sollte möglichst hoch sein, mindestens 50 Millionen Euro insgesamt und 10 Millionen Euro je geschädigter Person. Schäden durch Kleinkinder (unter 7 Jahren, im Straßenverkehr unter 10 Jahren) sind in der Regel nicht abgesichert, da diese als deliktunfähig gelten und der Geschädigte keine Ansprüche geltend ma- chen kann. Wer Streit aus dem Weg gehen will, der sollte Schäden durch deliktunfähige Kinder explizit mit absichern lassen. Mieter können zusätzlich den Verlust von Schlüsseln absichern lassen und sollten dann darauf achten, dass Büroschlüssel ebenfalls abgesichert sind. Bei bestimmten Schäden, bei- spielsweise wenn der Hund jemanden beißt, zahlt die Privathaftpflicht nicht. Hier ist eine zusätzliche Versicherung wie eine Tierhalterhaftpflicht sinn- voll, teilweise sogar notwendig. Mit der Forderungs- ausfalldeckung sorgen Sie dafür, dass Ihre Versi- Unsere Empfehlung Private Pflegeversicherung muss nicht sein. Wer kein Vermögen hat und keine gutver- dienenden Kinder, kann darauf verzichten, da zahlt der Staat die Finanzierungslücke. Unsere Empfehlung Sie gehört zu den wenigen Versicherungen, die Familien in jedem Fall abschließen sollten.

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