lausebande-11-2022

56 › Aktuelles Wie Impfungen funktionieren Das Prinzip einer Impfung ist recht einfach: Durch eine Spritze oder auch ein Nasenspray werden abgetötete oder geschwächte Krankheitserreger verabreicht. Die sind so schwach, dass sie die Krankheit nur vortäuschen und man nicht ernsthaft erkrankt. Dennoch reagiert der Körper darauf mit einer Immunantwort. Er bildet Antikörper und Gedächtniszellen. Kommt der Geimpfte später tatsächlich mit dem Krankheitserreger in Kontakt, erkennt der Körper ihn sofort und kann die Abwehr schnell aktivieren und eine schwere Krankheit verhindern. Bei einigen Impfungen reicht eine einmalige Gabe, andere brauchen zwei bis drei Impfdosen für den vollständigen Schutz – und einige müssen im Laufe des Lebens aufgefrischt werden. Durch das Prinzip der Impfung werden schwere Krankheitsverläufe mit bleibenden Schäden oder gar einem tödlichen Verlauf verhindert. Mit den modernen mRNA-Impfstoffen reicht es nun sogar aus, lediglich einen Bauplan, also eine Information über den Erreger zu verabreichen. Das neue Prinzip könnte auch weitere Impfungen revolutionieren. Von wegen nur „Kinderkrankheiten“ Neben Corona und dem Grippevirus geht es hierbei auch beispielsweise um Keuchhusten und Masern. Die gern als „Kinderkrankheiten“ bezeichneten Erreger sind nämlich keineswegs so harmlos, wie der Begriff vermuten lässt. Viele von ihnen sind hoch ansteckend. Keuchhusten kann bei Säuglingen zu schwerer Atemnot führen, Masern können zu einer Hirnhautentzündung mit lebenslang bleibenden Schäden bis hin zum Tod führen. Impfungen verhindern das und sind daher neben Antibiotika die wichtigste Errungenschaft der modernen Medizin. Herdenimmunität: sich und andere schützen Der Begriff ist spätestens seit der CoronavirusPandemie wohl jedem bekannt, das Prinzip existiert jedoch schon, seit es Impfungen im Allgemeinen gibt. Der Gedanke: Wenn möglichst viele Menschen gegen eine Krankheit immun sind, hat das Virus keine Chance mehr, sich weiter zu verbreiten. Je höher die Impfquote, desto besser funktioniert das Prinzip der Herdenimmunität. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt eine Quote von mindestens 95 Prozent für einen effektiven Schutz der Gemeinschaft. Ist die Quote noch etwas höher und wird diese über mehrere Jahre konsequent durchgehalten, ist es sogar möglich, bestimmte Krankheiten auszurotten. Hinter dem Begriff der Herdenimmunität steckt der Kampf der Menschheit gegen Krankheitserreger, die bei einer genügend hohen Impfquote ihre Relevanz für jedermann verlieren. Foto: Irina Zharkova

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