Ratgeber :: Seite 40
Ebenfalls eine gute Sprachförde-
rung sind Fingerspiele, bei de-
nen gesungen wird und gleich-
zeitig die Hände bewegt werden,
wie z.B. der alte Kinderreim „Has-
te einen Taler…“ oder „Kommt ein
Mann die Treppe hoch…“. Man
kann aber auch mal einen Tel-
ler mit Puderzucker vollstreuen
und das Kind ein Gesicht schle-
cken lassen. Das ist eine prima
Zungenübung. Wichtig ist auch,
sich täglich Zeit zum Sprechen
mit den Kindern zu nehmen. Da-
bei ist eine ruhige und entspann-
te Atmosphäre von Vorteil, wie
zum Beispiel beim gemeinsamen
Essen.
Anzeichen für Sprachstörungen
Mögliche Anzeichen für eine
Sprachstörung sind ab dem
vierten Lebensjahr vorhanden,
wenn:
• die Satzbildung schwerfällt.
• die Grammatik auffällig ist und
das Kind nicht immer verständ-
lich spricht (einzelne Laute
fehlerhaft oder gar nicht).
• einfache Inhalte nicht wieder-
gegeben werden können.
Liegt eine Sprachstörung vor,
überweist der Kinderarzt Ihr
Kind zum Logopäden. Der Lo-
gopäde erstellt eine Diagnose
und bezieht auch die Eltern in
die Gespräche mit ein und sensi-
bilisiert sie für die Therapie des
Kindes. Von heute auf morgen
lässt sich eine Sprachstörung
Viele Lausitzer Eltern wer-
den mit ihren Kindern zum
Jahresbeginn die Untersuchung
zur Schultauglichkeit absolvie-
ren. Eines der wichtigsten Krite-
rien bildet dabei der Sprachstatus
der Kinder, der sich im Durch-
schnitt in den vergangenen Jah-
ren deutlich verschlechtert hat.
Die meisten Eltern merken ganz
intuitiv, wenn ihre Kinder Prob-
leme beim Sprechen haben, aber
auch in den Kitas ist die Sensibi-
lität gegenüber diesem Thema in
den vergangenen Jahren deutlich
gestiegen. Fast jede Kita in Cott-
bus hat inzwischen eine Erziehe-
rin, die eine Weiterbildung zur
Sprachstandsentwicklung absol-
viert hat und dadurch in der Lage
ist, Auffälligkeiten zu erkennen.
Diese Erzieherinnen wissen, wel-
che Wörter, Sätze und Satzstel-
lungen ein Kind im jeweiligen Al-
ter beherrschen muss und weisen
die Eltern auch darauf hin. Liegt
eine Sprachstörung vor, sollten
Eltern zunächst einen Kinderarzt
aufsuchen, der die Ursachen da-
für erforscht. Eine mögliche Ursa-
che für eine Sprachstörung könn-
te unter anderem eine Hörstörung
sein – wenn Kinder beispielswei-
se oft Schnupfen oder Mittelohr-
entzündungen haben. Eltern kön-
nen mit ihren Kindern Sprache
fördern, indem sie beispielswei-
se ab der Geburt mit den Kindern
sprechen, singen und lachen,
Dinge benennen und zeigen, Ge-
schichten erzählen und vorlesen.
nicht beheben und erfordert
viel Übung und manchmal auch
Hausaufgaben für Kinder und
Eltern.
Schuluntersuchung & Sprachstörungen
Unseren Ratgeber zum Thema Sprachstörungen betreuen:
Elke Schade & Elke Lohr, Logopädische Praxisgemeinschaft Cottbus
www.sprich-mit-mir.org
www.dbl-ev.de
www.sprachheilwiki.de
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Bei Kindern rechtzeitig Anzeichen für Sprachstörungen erkennen
Buchempfehlung
Internet
Jerome Bruner:
Wie das Kind sprechen lernt.
Interaktionstheoretische Grund-
lage für alle Ansätze der Sprach-
förderung. Und wie Mütter intu-
itiv den Spracherwerb fördern
können.
Verlag Hans Huber, 19,95 EUR
Wolfgang Wendlandt:
Sprachstörungen im
Kindesalter.
Überblicksdarstellung für El-
tern und Profis: altersgemäße
Sprachentwicklung, Sprachstö-
rungen und Förderung. Thieme,
39,95 EUR
Infos zu Sprachentwicklung und-
förderung. Mit Tipps zu Mehrspra-
chigkeit und vielenweiteren Links.
Internetseite des Deutschen Bun-
desverbandes für Logopädie e.V.
– von Diagnostik bis hin zu kon-
kreten Tipps.
Infos für betroffene Eltern, dar-
unter auch jede Menge neue For-
schungsergebnisse.