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Kolumne :: Seite 42
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rauf geachtet, dass beim Aufwand „simpel“ steht.
Beim Schälen von Kartoffeln, Kohlrabi, Möhren und
Co. hatten wir alle auch reichlich Spaß, aber beim
Kochen scheiterte ich dann, wahrscheinlich war
es doch die falsche Kartoffelsorte. Während erste
Bestandteile im Topf zerfielen, waren andere noch
nicht einmal im bissfesten Zustand. Schließlich
erzählte ich den Kindern etwas von gesunder Mo-
lekularküche, was ganz modernes, das noch nicht
einmal Mama kennt – und griff zum Pürrierstab, der
aus dem Gemüse-Allerlei-Eintopf eine Super-Daddy-
Suppe machte. Beim kritischen Blick meiner Kinder
verabschiedete ich mich vom Themenwochenende
und versprach jedem ein Eis, wenn er Papas leckere
Suppe aufisst. Das funktioniert immer.
Nur noch halbstolz berichtete ich meiner Liebsten
am Folgetag von unserem Ausflug in die Gefilde
gesunder Ernährung. Sie wirbelte nach irgendet-
was suchend durch die Küche. Als ich das zweite
Mal mit meinem Bericht ansetzte, fluchte sie, weil
„dieser verdammte Gemüseschäler“ wieder nicht
zu finden war. „Ob ich mir denken könne, wo er
ist?“ Kennen Sie dieses kleine Plasteteil von Tup-
perware? Ich verstummte sofort und versuchte
das Überleben des Gemüseschälers von meinen
Eintopf-Vorbereitungen bis zum Abwasch nachzu-
vollziehen. Irgendwie kam ich aber nicht beim Ab-
wasch an. Meine Erinnerungen versackten in einem
Berg von Kartoffel- und Gemüseschalen, die im
Müll landeten, den ich wiederum vorbildlich ent-
sorgt hatte, um auch eine saubere Küche präsen-
tieren zu können. Leider eine ohne Gemüseschäler.
Stumm nahm ich die Taschenlampe und schlurfte
im abendlichen Halbdunkel zur Mülltonne. Kennen
Sie diese großen Schiebetonnen, in denen locker
zwei Wildschweine Platz finden? Unsere hatten
zwei Wochen die Geheimnisse von sechs Hausge-
meinschaften gesammelt – und alle schienen die
gleichen grünen Mülltüten wie wir zu benutzen.
Ich kämpfte mich vorbei an Windeln, Essensres-
ten (bitte lass es Chilli gewesen sein) und Joghurt-
plempe. Stinkend, aber triumphierend kehrte ich
im Dunkeln mit Gemüseschäler wieder heim. Eins
steht jetzt aber fest: Beim nächsten Mal gibts Pizza.
Basta. Euer lausitzDADDY
Im feuchtnaßkalten November war ich an
einem Wochenende mal wieder mit den
Kids allein und sozusagen alleiniger elter-
licher Ansprechpartner, meine bessere Hälfte gibt
den Glauben an meine pädagogischen Fähigkeiten
also noch nicht gänzlich auf. Vielleicht versucht sie
aber auch, meinen Kindern am negativen Beispiel
etwas beizubringen, wer weiß.
Jedenfalls machte ich vorher einen geheimen Plan,
um mit meiner Superpädagogik so richtig zu glän-
zen: Ein Wochenende im Zeichen der Gesundheit.
Mit Blick auf die bevorstehende Erkältungszeit na-
türlich eine Super-Idee. Während andere Väter mit
ihren kindgewordenen Mini-Whoppern bei Pommes
und Bratfett die Leber aufschwemmen, ging es bei
uns in den Supermarkt zur Frischgemüseabteilung.
Mit wichtiger Miene erklärte ich den Kindern, wel-
che Obstsorten und Gemüsesorten wir suchen. Aber
schon bei den Kartoffeln kam das erste Mal Verzweif-
lung auf: mehligkochend, festkochend, vorwiegend
festkochend ... ich dachte immer, Kartoffeln sind
Kartoffeln. Es gibt ja schließlich auch nur einen
Kartoffelkäfer. Zum Glück erlöste mich mein Kleiner
nach reichlich zehn Minuten Entscheidungssschwä-
che. „Mensch Papa, Mama nimmt immer die mit dem
grünen Schild, die wär jetzt schon an der Kasse.“
Toll, gerade ins Gesundheitswochenende gestartet
und schon wurde ich zum Lebenslernbegleiter zwei-
ter Wahl degradiert.
Zuhause angekommen, wollte ich dann einen su-
pergesunden Eintopf zelebrieren. Topmodern hatte
ich mir unter www.chefkoch.de das Rezept für ein
Gemüse-Allerlei als Eintopf besorgt und extra da-
lausitzDADDY
Innenansichten eines verzweifelten Vaters
Noch nicht genug gelacht?
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