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Spezial :: Seite 41 Aus Sicht der Stadt Cottbus und Jugendamtsleiter And- ré Schneider stehe die Kinderbetreuung allerdings bei weitem nicht so schlecht da, wie sie durch die Ergeb- nisse des Ländermonitors interpretierbar ist. Grund für den schlechten Betreuungsschlüssel sei, dass Kin- der von drei bis sechs Jahrenmit durchschnittlich 44,4 Stunden proWoche in Cottbus die längste Betreuungs- zeit hätten – im Landesdurchschnitt sind es nur 39,2 Stunden proWoche. Warumdie Betreuungszeiten aus- gerechnet in Cottbus so lang sind, könne sich André Schneider nicht erklären. Abhilfe könne hier nur eine Regelung des Landes Brandenburg schaffen, die dafür sorgt, dass die langen Betreuungszeiten auch imPerso- nalschlüssel berücksichtigt werden. Dementsprechend müsse auch die Finanzierung angepasst werden. Genau zu dieser Thematik wandten sich die Cottbuser Kita-Träger Fröbel gGmbH, der ParitätischeWohlfahrts- verband, das Humanistische Jugendwerk, die Jugend- hilfe Cottbus, die Märkische Kita und Schule gGmbH und der Cottbuser InitiativeWaldorfpädagogik e.V. an den Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch. In ei- nem Hilferuf forderten sie unter anderem, dass die fi- nanziellen Mittel für die längeren Betreuungszeiten umgehend zur Verfügung gestellt werden und entstan- dene und notwendige Sachkosten erstattet werden. Au- ßerdem brauche man einen Masterplan für dringend notwendige Investitionen in die räumlichen Bedingun- gen der Kindertagesstätten. Insbesondere in den Be- reichen Lärmschutz und Brandschutz müsse man die gesetzlichen Standards wiederherstellen. Unabhängig von diesemSchreiben kündigten die Träger außerdem an, gegebenenfalls die täglichen Öffnungszeiten zu re- duzieren und Sommerschließzeiten auszudehnen. Ver- träge mit Betreuungszeiten bis zu 10 Stunden könnten sie erst wieder abschließen, wenn die Gegenfinanzie- rung dafür vorhanden wäre. Tatsächlich zeigte sich bei unseren Nachfragen, dass sich der Betreuungsschlüssel in allen befragten Kin- dertagesstätten nach den Vorgaben des Landes Bran- denburg richtet – so zum Beispiel in den vier Cottbu- ser Kitas der Paritätische Kindertagesstätten gGmbH. In der Einrichtung des Christliche KinderGARTEN Cottbus e.V. kommen laut Kitaleitung zusätzlich regelmäßig Se- nioren vorbei, die sich freiwillig engagieren, umdie Er- zieher zu entlasten. ImKindergarten des Cottbuser Ini- tiativeWaldorfpädagogik e.V. wird bei größeren Grup- pen mit 18 Kindern laut Kitaleitung sogar eine Quote von 1 zu 9 erreicht (2 Erzieher). In der KitaWonneprop- pen imCottbuser Ortsteil Schmellwitz gibt es nach An- gaben der Leitung zwei Krippengruppen mit Betreu- ungsquoten von 1 zu 5,5 und 1 zu 4 und zwei Kinder- gartengruppenmit Quoten von 1 zu 11 und 1 zu 8 – auch hier werden die gesetzlichen Vorgaben also teils unter- schritten. Auch in anderen Landkreisen und Kommu- nen wird auf den gesetzlich vorgeschriebenen Betreu- ungsschlüssel Wert gelegt, so zumBeispiel imDRK Kin- derhaus Sonnenschein in Weißwasser und in der Ge- sundheitskita Lutki in Burg. » www.geburtinforst.de 0 6 . 12 . | 0 3 . 01 . | 07.02. Infoabend mit Kreißsaalführung 19:00 Uhr
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