lausebande-12-2018
Spezial :: Seite 62 tionalen Bildungsbericht bis 2025 zu einem Bedarf an 142.000 neuen Fachkräften. Würden sich alle Bundesländer an dem von der Bertelsmann Stif- tung empfohlenen Betreuungsschlüssel orientie- ren, müssten dafür bis zu 270.000 Erzieher einge- stellt werden. Darüber hinaus muss auch die Al- tersstruktur berücksichtigt werden: So scheiden innerhalb der nächsten Jahre 171.000 Beschäftig- te alters- oder gesundheitsbedingt aus. Insgesamt summiert sich der Fachkräftebedarf im Krippen- und Kitabereich auf 583.000 Personen. Erwartet werden lediglich 274.000 Nachwuchskräfte. Die Lücke ist gravierend: Ganze 309.000 Beschäftige fehlen, um bis 2025 dem Bedarf gerecht zu werden und zugleich den empfohlenen Betreuungsschlüssel zu erreichen. Akademisierung des Erzieherberufs Studiengänge, die einen Schwerpunkt auf früh- kindliche Pädagogik legen, sind in Deutschland noch relativ neu, während sie in anderen europä- ischen Ländern längst zum Standard gehören. Sie sollen angehenden Erziehern das Rüstzeug für die wachsenden Anforderungen an das Berufsbild bei- bringen und wurden u.a. anlässlich vergleichsweise schlechter Ergebnisse im internationalen PISA-Ver- gleich eingeführt. In dem dreijährigen Bachelorstu- hohen Anteil an Frauen bzw. Müttern zusammen, die Beruf und Familie unter einen Hut bringenwollen. Bei der Bildungsbeteiligung der unter 6-Jährigen liegt eine langfristige Entwicklung vor, die seit einiger Zeit stagniert. Im Krippenbereich besucht deutschland- weit rund jedes dritte Kind eine Einrichtung. Die Unter- schiede zwischen Ost- undWestdeutschland sind hier- bei groß: In den neuen Bundesländernwerden knapp über 50 % der unter 3-Jährigen betreut, in den alten Bundesländern hingegen nur 28,8 %. Zum tatsächli- chen Bedarf der Eltern bestehen noch Lücken: So wün- schen 59 % der ostdeutschen und 42 % der westdeut- schen Eltern eine Betreuung. Vor allem imWesten be- steht also noch ein großer Mehrbedarf – ginge es nach den Eltern, wären hier noch knapp 50 %mehr Kinder in der Krippe, als die aktuellen Kapazitäten hergeben. Auch die Zuwanderung wirkt sich auf den Bedarf an Betreuungsplätzen und Erziehern aus. Seit 2007 stieg die Zahl der betreuten Kinder mit Migrations- hintergrund umgut 200.000 an – das umfasst sowohl Schutz- und Asylsuchende, als auch zugewanderte Kinder aus dem EU-Ausland. Erziehermangel in Zahlen Allein demografische Entwicklungen und die noch nicht erfüllten Elternwünsche führen laut dem Na-
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