lausebande-12-2023

Titelthema ‹ 27 Zurück in die Zukunft Neue Perspektiven für Rückkehrer und Neu-Lausitzer in Deutschlands Boomregion Die Weihnachtszeit ist immer auch eine Zeit der Heimkehr. Viele Ehemalige kommen für die heimeligen Tage zurück in den Schoß der Familie, verbringen die Festtage mit Oma und Opa in der Heimat, in der sie groß geworden sind. Es war ein reizvolles Jobangebot, das Juliane Pache 2011 aus Guben weg in die Landeshauptstadt Potsdam lockte. Sie fand dort eine passende Stelle als Physiotherapeutin. 2012 folgte ihr Mann Christian. Die beiden fanden eine schöne Wohnung in der Innenstadt, mit der Arbeit passte es auch, dazu die Potsdamer Kulisse mit den vielen Sehenswürdigkeiten und kulturellen Angeboten. „Natürlich ist Potsdam eine schöne Stadt, aber mit der Zeit hat der Reiz des Neuen nachgelassen“, so das Paar. Als 2016 Tochter Valentina zur Welt kam, verlor die Großstadt für die junge Familie noch mehr an Reiz. Stattdessen wuchs die Sehnsucht nach der alten Heimat. Als die Entscheidung für eine Kinderbetreuung anstand, wurde aus Sehnsucht Gewissheit: „In Potsdam überhaupt eine Betreuung zu finden, ist schon schwierig: Die Wartezeiten sind lang, viele Einrichtungen groß und anonym. Wir haben uns etwas anderes gewünscht“, erzählt Christian Pache. Also zogen sie 2017 zurück nach Guben, fanden dort eine Tagesmutter für Valentina. Mutter Juliane konnte nach der Elternzeit wieder als Physiotherapeutin arbeiten, sie fand in Guben eine optimale Stelle. Ihr Mann Christian Pache entschied sich nach der Geburt von Sohn Cornelius im Jahr 2018 für das Wagnis Selbständigkeit. An seinem damaligen Arbeitsplatz verstärkte sich sein Asthma. In Potsdam hatten ihm regelmäßige Besuche in der Salzgrotte gut getan. So etwas fehlte in Guben. Also entschied er sich, einen solchen Wohlfühlort auch in seiner Heimatstadt zu schaffen. Nach einem Pandemiebedingt schwierigen Start haben die Menschen in Guben und Umgebung die Salzgrotte gut angenommen. Auch privat hat sich Familie Pache mittlerweile ihren ganz persönlichen Wohlfühlort geschaffen. Vor zwei Jahren hatten sie die Möglichkeit, ein Haus in einem kleinen Ort unweit von Guben zu erwerben. „Wir sind selbst dörflich aufgewachsen. Für uns und die Kinder lebt es sich hier so viel schöner als im anonymen Trubel der Großstadt“, so die Familie. Noch ein Pluspunkt: Oma und Opa wohnen um die Ecke. In ihrer Freizeit sind sie gern mit dem Rad unterwegs und würden sich über eine bessere Infrastruktur freuen: „In Guben passiert gerade viel, es wird investiert, die Innenstadt soll belebt werden. Die Stadt setzt auf Zuzug. Da wäre es schön, wenn das Drumherum auch passt: mehr Gastronomie und besser ausgebaute Radwege.“ Wir haben uns für die Kinder etwas anderes gewünscht Familie Pache kam 2017 aus Potsdam zurück nach Guben Eben weil so viele Ehemalige dann in der Lausitz weilen, ist die Zeit zwischen den Jahren auch die Zeit der Rückkehrertage. Allein am 27. Dezember laden sechs Orte zwischen Lübben und Zittau zu Jobbörsen ein, auf denen Unternehmen ihre

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