82 › Genießen Die Ausstattung Damit alle beim Backen mithelfen können, sollte die Familienküche auf die Ansprüche der kleinen und großen Bäckermeister ausgerichtet sein. Die Kinder sollten ihren Arbeitsplatz erreichen, ohne sich auf Zehenspitzen zu stellen. Das kann neben Mama an der Küchenplatte sein, indem das Kind auf einem rutschfesten Hocker bzw. einem extra dafür gedachten Lernturm steht oder im Stuhl bzw. Hochstuhl am Tisch. Hilfreich ist eine Schürze und gern eine kleine Kochmütze. Nutzen Sie kein Zubehör, das leicht kaputt gehen kann – also lieber Schüsseln aus Plastik oder Edelstahl statt aus Glas. Vom Nudelholz bis zum Schneebesen gibt es fast alle Utensilien in Kindergröße und -optik. Hier finden Eltern eine bunte Auswahl im Fachhandel oder Internet. Natürlich können die Kids auch einfach die Standard-Helfer nutzen, mehr Spaß macht es aber mit einem Messer, dessen Griff mit Glitzersteinen versehen ist oder dessen Klinge als Tiergesicht daherkommt. Für die Kinder ist es toll, wenn ihre Küchenhelfer und ihr Geschirr in einem Schrankfach oder einer Schublade verstaut sind, an die sie ohne Hilfe herankommen. Dann kommen Sie entspannter durch die „alleine machen!“-Phase. Von Anis bis Zimt: die Zutaten Wenn Sie sich auf ein Rezept geeinigt haben, schauen Sie, ob Sie alle Zutaten beisammen haben. Wir wiederholen an dieser Stelle gern noch einmal unser Plädoyer für mehr Regionalität. Kaufen Sie also jene Zutaten auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen, die es von regionalen Anbietern gibt. Das sind natürlich nicht die Gewürznelken, die Rosinen oder das Zitronat für den Stollen. Aber Mehl, Butter, Milch, Eier und Öl gibt es in sehr guter Qualität aus Lausitzer Produktion. Wer regional kauft, unterstützt heimische Produzenten, Lieferanten und Händler, das Geld bleibt in der Region. Kurze Lieferwege schonen die Umwelt. Und in der Regel verursacht regionales Einkaufen weniger Müll. Frische Lebensmittel vom Bauern sind selten in Plastik eingeschweißt, Eierkartons und Glasflaschen werden mehrfach verwendet. Neben den Klassikern wie Butter, Eier, Mehl und Zucker, braucht es in der Weihnachtsbäckerei noch ein paar Zutaten, die den Rest des Jahres nur selten verwendet werden. Zum einen sind das die Backtriebmittel, die dafür sorgen, dass der Teig schön aufgeht und luftig wird. Während für Blech- und Rührkuchen meist Backpulver, Natron oder Hefe verwendet werden, empfehlen viele weihnachtliche Rezepte Hirschhornsalz und Pottasche. Hirschhornsalz, das ursprünglich aus dem Geweih von Hirschen gewonnen wurde, wird heute chemisch hergestellt. Es eignet sich besonders gut für Plätzchen, Lebkuchen und Spekulatius, da es dafür sorgt, dass der Teig eher in die Breite als in die Höhe geht. Für Kuchen ist es ungeeignet. Es hat den Vorteil, dass es aufgrund seiner Bestandteile das Gebäck länger haltbar macht. Einziger Nachteil: Bei sehr hohen Temperaturen wird krebserregendes Acrylamid freigesetzt. Daher sollte man den Ofen nicht höher als 180 Grad einstellen und die Kekse nicht zu dunkel backen. Während Hirschhornsalz intensiv nach Ammoniak riecht, ist Pottasche geruchs- und geschmacksneutral. Sie wird gern für Lebkuchen genommen, da sie selbst schweren Teig gut lockern kann. Für beide Backtriebmittel gilt, dass man sie zunächst in etwas Flüssigkeit auflöst, bevor man sie unter den Teig mischt. Fast genauso wichtig sind die Gewürze. Und da ist die Auswahl groß: Anis stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum. Aufgrund seines leicht süßlichen Aromas, das ein wenig an Lakritz erinnert, wird es gern für Süßspeisen genutzt. Zudem ist er eine beliebte Zutat für edle Tropfen wie Ouzo, Absinth und Sambuca. Anis kann gemahlen oder in Form der kleinen Früchte, die wie Samen aussehen, genutzt werden. Im Teig von Lebkuchen ist die gemahlene Variante vorzuziehen. Wer damit Glühwein oder Kinderpunsch verfeinern möchte, kann auch die Früchte nutzen. Der Ofen ist in den meisten Küchen auf Kinderhöhe und damit ideal, um den Plätzchen beim braun werden zuzuschauen. Foto: gpointstudio, istock
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