Drei, zwei, eins – meins!

Datum: Donnerstag, 28. September 2023 14:20


Foto istockphoto beavera

Von Kindern und ihren Sammelleidenschaften

Beim Sammeln von Dingen können Kinder eine bemerkenswerte Ausdauer und Leidenschaft an den Tag legen. Das beginnt im zarten Alter von etwa einem Jahr mit dem Auflesen von Steinen, Kastanien, Federn, Münzen, Murmeln, Müll und setzt sich fort bis zur Pubertät, wobei die Objekte der Sammelbegierde mit der Zeit immer kostspieliger werden. Da vermutlich jedes Kind irgendwann irgendetwas sammelt, wollten wir uns etwas intensiver mit dem Thema beschäftigen. Wir haben dafür recherchiert: Warum sammelt der Mensch überhaupt? Was unterscheidet die kindliche Sammelleidenschaft von der professionellen Sammlung im Museum? Wir haben uns auf die Suche gemacht nach rekordverdächtigen Sammlungen. Wir haben uns bei Kindern selbst umgehört und sie gefragt, was sie sammeln und wie und wo sie tauschen. Außerdem haben wir mit einer Frau gesprochen, die eine ziemlich beeindruckende Puppensammlung hat – ihre erste Puppe hat sie als Kind bekommen.

Die Gene: Jäger und Sammler?

Fangen wir also mit der Frage nach dem Warum an. Warum sammelt der Mensch Dinge? Ein Teil der Antwort führt zurück in die Steinzeit. Bis vor etwa 10.000 Jahren waren die Menschen bei der Nahrungssuche auf das Jagen und Sammeln angewiesen. Die Landwirtschaft und mit ihr den Anbau von Feldfrüchten als Nahrung gab es noch nicht. Stattdessen sammelten die Menschen, was die Natur ihnen bot: Beeren, Früchte, Samen, Nüsse, Pilze, Kräuter, Honig, Insekten, Muscheln. Sammeln war also zunächst einmal eine Voraussetzung, um zu überleben. Ob die heutige Sammelleidenschaft für Karten und Sticker auf das genetische Erbe dieser Urahnen zurückgeht, ist zumindest fragwürdig. Aber der kleine historische Exkurs zeigt, dass das Sammeln die menschliche Spezies schon sehr lange begleitet.


Begehrtes Sammlerobjekt: Fußballsticker © Panini

Während des Mittelalters waren es vor allem die Klöster und Kirchen, die Sammlungen beherbergten. Darin befanden sich wertvolle Objekte wie Kreuze, Marienbildnisse oder Reliquien. Erst als nach dem Mittelalter ein gewisser Wohlstand zumindest in einigen Bevölkerungsschichten einsetzte, begann das Sammeln aus Lust und Überfluss heraus. Zunächst waren es die Fürsten und Könige, die sich persönliche Wunderkammern mit Gemälden, Skulpturen, Schmuck, Knochen, Tierfellen, antiken Münzen und exotischen Mitbringseln anlegten. Hier wurde noch recht willkürlich gesammelt, was gefiel. Das Staunen stand im Mittelpunkt.

Zu den fürstlichen Wunderkammern kamen bald naturwissenschaftliche Sammlungen des Bildungsbürgertums hinzu, von Fossilien, Pflanzen und Tieren. Sie sind die Vorläufer der modernen Naturkunde-Museen. Mit der Anzahl und dem Umfang der Sammlungen wuchs der Wunsch nach Ordnung. Es galt, die gesammelten Objekte zu dokumentieren, sortieren und präsentieren. Als erster Museologe gilt der Belgier Samuel Quicchelberg. Im Jahr 1565 schrieb er eine theoretische Abhandlung, in der er die ideale Einrichtung und Anordnung eines Museums am Beispiel der Münchner Kunstkammer beschrieb. Schon damals kam die Idee des Museums als Ort der Bildung auf. Die gesammelten Objekte sollten nicht mehr nur zum Staunen verführen, die Betrachtenden sollten etwas daraus lernen.


Blick ins Depot des Bautzener Museums © Museum Bautzen

Museen als Sammler

Das Sammeln und das Vermitteln gehören noch heute zu den wichtigsten Aufgaben von Museen. Fast jedes Museum – unabhängig davon, ob es Gemälde, Fotografien, Tiere, Computer, Bücher oder Vasen zeigt, verfügt über eine Sammlung. Sie ist das, was uns, wenn wir ein Museum besuchen, meist verborgen bleibt. In Ausstellungen werden im Schnitt nur etwa zehn Prozent des gesamten Sammlungsbestands eines Hauses gezeigt. Die übrigen Objekte lagern in Depots, die nur gelegentlich geöffnet werden. Was darin gesammelt wird, ist abhängig vom wissenschaftlichen Erkenntnisstand und den aktuellen gesellschaftlichen Gegebenheiten. Was uns heute bewahrenswert erscheint, kann in 50 Jahren auf der Müllhalde landen. Seit einigen Jahren erweitern viele Museen ihre Depots um virtuelle Sammlungen. Gemälde, Bücher, Exponate werden eingescannt, fotografiert und digitalisiert. Das erleichtert zum einen die Pflege der Sammlung, weil man so jederzeit per Mausklick einen Überblick über den Sammlungsbestand hat. Zudem machen viele Museen ihre virtuellen Sammlungen komplett oder teilweise öffentlich zugänglich, was wiederum der Forschung weiterhilft.


Die Aufgaben eines Museums

Der Bund deutscher Museen fasst die Aufgaben eines Museums wie folgt zusammen:

Sammeln: Das Museum sammelt Natur- und Kulturgut, um es für die Nachwelt zu erforschen und vor dem Verfall oder der Vernichtung zu bewahren. Im Museum erfolgt das Sammeln zielgerichtet und dient der Erweiterung, Zusammenführung und Ergänzung der bestehenden Sammlung.

Bewahren: Objekte vor dem Verfall zu schützen und für kommende Generationen zu bewahren, gehört zu den primären Aufgaben des Museums. Das Bewahren umfasst neben dem Konservieren und Restaurieren der Objekte auch das sachgerechte Handling und Aspekte der Sicherheit.

Forschen: Forschen im Museum beinhaltet die wissenschaftliche Bearbeitung von Objekten, Objektgruppen und Objektzusammenhängen. Die Erkenntnisse und Informationen werden dokumentiert und in Form von Publikationen oder Ausstellungen öffentlich zugänglich gemacht.

Ausstellen: Mit der Ausstellung präsentiert das Museum seine Sammlung der Öffentlichkeit. Die Objekte werden hier in immer wieder neuen thematischen Zusammenhängen präsentiert. Das Ausstellen vollzieht sich in der Regel in Dauer- oder Wechselausstellungen sowie in Studiensammlungen.

Vermitteln: Bildung und Vermittlung sind elementare Bestandteile der Arbeit im Museum. Die frühesten Vermittlungsformen im Museum waren Objektbeschriftungen, Kataloge, öffentliche Vorträge und Führungen. Durch die gesellschaftliche Öffnung der Museen hat sich die Vermittlung in den vergangenen Jahren institutionalisiert und professionalisiert.


Wir nehmen Museen in erster Linie über ihre Ausstellungen wahr. In ihnen kommen sie ihren beiden originären Aufgaben nach: dem Ausstellen und dem Vermitteln von Wissen. Dazu kommen das Sammeln, das Bewahren und das Forschen – jene Aufgaben, die mindestens ebenso wichtig sind, aber öffentlich kaum wahrgenommen werden, es sei denn in den Medien erhitzt sich die Debatte darüber, ob man historische Gemälde umbenennen darf, weil ihre ursprüngliche Bezeichnung heute als rassistisch gilt. Auch die Provenienzforschung schafft es gelegentlich in die öffentliche Diskussion: immer dann, wenn die unklare Herkunft von Objekten erforscht wird, wenn am rechtmäßigen Besitz des Museums gezweifelt wird oder wenn die Rückgabe eines Objekts in dessen Ursprungsland erfolgt.

In jedem Fall sind die Sammlungen das wichtigste Kapital eines Museums. Die große Herausforderung für die Museen liegt darin, nicht einfach nur willkürlich Dinge anzuhäufen, sondern eine Idee zu erarbeiten, ein Konzept zu erstellen, das eigene Profil zu schärfen: Was sammeln wir? Was ist es Wert, bewahrt zu werden? Was kann der Nachwelt eine Geschichte erzählen? Damit stehen institutionalisierte Sammlungen vor der gleichen Aufgabe wie private Sammler: Wie definiere und begrenze ich meine Sammlung so, dass sie nicht ins Unendliche wächst? Denn die zweite große Herausforderung für Museen und Kinderzimmer ist ebenfalls die gleiche: Der Platz zum Lagern ist begrenzt.


Das Deutsche Museum mit mehreren Standorten gilt als das meistbesuchte Museum in Deutschland. Die Bilder zeigen Ausschnitte aus den Ausstellungen auf der Museumsinsel in München. 


Sammeln im Kinderzimmer

Jetzt wissen wir ungefähr, warum Museen sammeln. Doch was genau motiviert Kinder (oder auch Erwachsene), Dinosaurier, Mineralien, Federn, Überraschungseierfiguren, Einhörner, Barbies, Bierdeckel, Kronkorken, Vasen, Teekannen oder Streichholzschachteln zu sammeln? Das Steinzeit-Gen allein reicht als Erklärung nicht aus. Der Kulturwissenschaftler und Museologe Andreas Grünewald Steiger erklärt es mit dem Wunsch nach Ordnung: „Sammeln ist Begrenzung, Zusammenhang, Sinn, Erklärung in der Zerstreutheit, Sammeln ist Ordnung im Unübersichtlichen, Zufälligen, Grenzenlosen, im Unbekannten.“ Sammeln ist für ihn auch der Wunsch, der Vergänglichkeit etwas entgegenzusetzen, wobei das vermutlich eher bei Erwachsenen eine Rolle spielen dürfte: „Sammeln ist der permanente Versuch, damit fertig zu werden, dass die Zeit vergeht: Laufend geht die Zeit verloren“, so Grünewald Steiger: „Das Sammeln stemmt sich dagegen an. Es nimmt die Dinge aus ihrem natürlichen Zusammenhang und beendet damit den sonst unweigerlichen Kreislauf von Werden und Vergänglichkeit. In Sammlungen ,vergeht‘ kein Ding mehr im Lauf der Zeit, es bleibt erhalten für die Ewigkeit.“ Bei Kindern spielen sicher noch weitere Aspekte hinein: Die Neugierde und das Interesse an (neuen) Dingen. Gerade in den ersten Lebensjahren ist die Neugier von Kindern scheinbar grenzenlos, sie saugen neues Wissen förmlich auf und lassen sich leicht für Dinge begeistern. Ihr Kind bringt vom Spaziergang Stöcke mit nach Hause? Je nach Alter des Kindes könnten Sie diese nach Größe und Form sortieren, daraus kleine Kunstwerke basteln oder eine Baumsammlung beginnen. Von jeder Baumart im Park wird ein Stock und ein Blatt aufgelesen und anschließend auf ein Blatt geklebt und dokumentiert. Wenn Ihr Kind seine Hosentaschen stattdessen mit Steinen füllt, könnten Sie das willkürliche Steine-Auflesen auf Mineralien lenken.

Platz schaffen

Kinder, die sammeln, brauchen zuerst einmal jede Menge Platz. Je nachdem wie groß die Objekte der Begierde sind, kann das eigene Kinderzimmer da schnell zu klein werden. Wenn die Sammlung dann nicht auf dem Dachboden oder in der Garage weiter wachsen soll, braucht es eine andere Strategie. Die heißt „Spezialisieren“ und ist für jede Sammlung zentral. Ein paar Beispiele verdeutlichen, wie das praktisch funktioniert: Wenn das Kind Kuscheltiere sammelt, könnte es sich auf eine „Tierart“ beschränken, also nur Teddybären, Einhörner oder Elefanten aus Plüsch sammeln. Wenn es Mineralien sammelt, könnte es sich auf ein Exemplar je Mineral beschränken. Bei Spielzeugautos könnte die Sammlung auf eine bestimmte Marke oder einen Fahrzeugtyp beschränkt werden.

Je größer die Sammlung, desto wichtiger ist eine gewisse Ordnung. Ein paar einzelne Steine oder Federn vom letzten Spaziergang lassen sich noch auf dem Fensterbrett drapieren. Wer mehr und professionell sammelt, sollte die Fundstücke ordnen und so lagern, dass sie nicht kaputt gehen können und bestimmte Exemplare bei Bedarf schnell wieder gefunden werden können. Je nach Sammelobjekt, kann es wichtig sein, diese zu beschriften. Mineraliensammler beispielsweise legen Wert darauf, dass jedes Mineral mit Name, Fundort und Funddatum abgelegt wird.

Zum Aufbewahren eignen sich beispielsweise Alben, unterteilte Boxen und Kisten, die im Idealfall transparent sind. Vielleicht kann die Sammlung auch in einem separaten Schrank mit mehreren Fächern und Schüben untergebracht werden. Da die Sammlung ja ein Herzensprojekt ist und nicht die ganze Zeit hinter Schranktüren schlummern soll, braucht es einen gut sichtbaren Ort zum Präsentieren. Dort kann das Kind Teile seiner Sammlung zeigen. Das kann eine Vitrine sein, ein Setzkasten, ein Fensterbrett, ein Regal, eine Wand.

Wenn die Sammlung in Größe und Umfang doch irgendwann die Dimensionen des Kinderzimmers sprengt, gilt es auszusortieren. Das fällt vermutlich nicht leicht, aber auch Museen müssen regelmäßig schauen, was noch ins Depot gehört und was dann doch weg kann. Das Aussortieren machen Sie am besten gemeinsam mit dem Kind, schauen Sie, was es doppelt hat, was kaputt oder nicht mehr gut erhalten ist, was vielleicht doch nicht (mehr) in die Sammlung passt.


Bei den meisten Kindern beginnt die Sammelleidenschaft mit Naturalien, die sie vom Spaziergang mit nach Hause bringen.

Tauschen und kaufen

Das Aussortieren kann zugleich ein Anlass sein zum Tauschen. Zwar hilft das nicht wirklich beim Verkleinern der Sammlung, aber letztendlich lebt das Hobby Sammeln vom Tauschen und Kaufen. Ermöglichen Sie Ihrem Kind daher in Museen, Geschäften, auf Flohmärkten und Sammlerbörsen und natürlich im Internet nach Neuzugängen zu suchen. Wenn das Kind eifrig sammelt, erleichtert das übrigens die Suche nach Geschenkideen für Geburtstage und Weihnachten.

Für manche Sammelgebiete wie Münzen, Briefmarken und Mineralien gibt es Vereine, die sich durchweg über Nachwuchs freuen. Allerdings gelingt es nur wenigen Vereinen, eine aktive Jugendarbeit zu leisten. Oft scheitert dies einfach an zu wenig Sammlern im Kinder- und Jugendalter und an der fehlenden Zeit, eine solche Jugendgruppe anzuleiten. Alternativ können Sie gezielt auf einen Verein in Ihrer Stadt und auf die Schule zugehen. Über Arbeitsgemeinschaften oder Ganztagsangebote können Vereine relativ viele Kinder erreichen. Alternativ bieten sich zum Tauschen Freunde, Familie, Nachbarn an. Gerade bei sehr beliebten Sammelobjekten wie Fußball- oder Pokémon-Karten wird rege in Kitas und auf Schulhöfen getauscht.

Wissen sammeln

Nicht zuletzt lässt sich eine Sammlung wunderbar mit Wissenserwerb verbinden. Wenn ein kleines Kind das erste Mal eine historische Münze, eine Saurierfigur oder eine besondere Feder entdeckt, dann ist sein Interesse geweckt und es will noch mehr davon haben. Es fängt vielleicht an, sich mehr mit Dinosauriern zu beschäftigen, hält Ausschau nach weiteren Exemplaren. Wenn die Familie Zeit, Platz und Muße hat, sind solche Sammelstarts ein wunderbarer Anlass, um sich tiefer mit einem bestimmten Thema zu beschäftigen und dem Kind so spielerisch Wissen zu vermitteln. Bieten Sie Ihrem Kind daher altersgerechte Sachbücher und Nachschlagewerke an oder suchen Sie im Internet gezielt nach Informationen. Über kindgerechte Suchmaschinen wie Frag Finn oder Blinde Kuh wird man auf Ergebnisse geleitet, die Wissen so vermitteln, dass es auch Kinder verstehen. Wenn in der Schule der nächste Vortrag in Sachunterricht oder Geographie ansteht, könnte Ihr Kind sein Sammelgebiet als Thema anbieten.


Sammeln und einkaufen

Einen sicher nicht ganz kleinen Anteil an der Sammelbegeisterung der jungen Generation hat der Handel. Die Sammelaktionen für Groß und Klein sind ein offenbar sehr erfolgreiches Kundenbindungsprogramm. Fast jeder Supermarkt, selbst Bäckereien und Eiscafés, haben eigene Rabattkarten oder beteiligen sich an Handelsketten-übergreifenden Programmen wie Payback. Während die Erwachsenen mit dem Sammeln schnöder Rabatte und Punkte zum Wiederkommen animiert werden, sind die Märkte bei der jungen Generation kreativer. Dort gibt es in regelmäßigen Aktionen Spielzeug, Sammelsticker oder Sammelkarten. Das Prinzip ist dabei immer gleich: Ab einem bestimmten Einkaufswert gibt es ein Sammelpäckchen gratis. Das dazugehörige Sammelalbum, das es zu füllen gilt, gibt es wahlweise gratis oder gegen eine kleine Summe im Einkaufsmarkt des Vertrauens. Alternativ können die Eltern bei jedem Einkauf Punkte sammeln. Sobald eine bestimmte Punktzahl zusammengekommen ist, kann man sich ein Produkt in Kinderoptik aussuchen: Plüschtier, Trinkflasche, Spielzeug. Oft begleiten die Supermärkte große Sportereignisse wie internationale Fußballmeisterschaften mit passenden Karten und Alben – hier gilt das italienische Unternehmen Panini als führender Anbieter von Sammeltüten. Immer sind diese Aktionen auf wenige Wochen begrenzt. Denn das erhöht den Anreiz, in dieser Zeit viel Geld auszugeben, um das Album noch vollzubekommen. Vier aktuelle Beispiele:

Edeka & Marktkauf: Wilde Schleich-Tiere

In Kooperation mit dem WWF läuft bei Edeka (und Marktkauf) noch bis Ende Oktober eine Sammelaktion, bei der es gegen Punkte Wildtiere von schleich® zum vergünstigten Preis gibt. Auf der Aktions-Website heißt es dazu: „Gemeinsam mit WWF und schleich® wollen wir durch die Sammelaktion Kindern spielerisch die Vielfalt der Tierarten, aber auch besonders der wilden Tiere, näherbringen – vom Eisbär bis zum Gepardenjungtier. Diese Kooperation soll das Bewusstsein schärfen, dass viele Tierarten auf den verschiedenen Kontinenten gefährdet sind und wir eine Verantwortung für den Schutz unserer Umwelt und der Tiere tragen.“

Aldi-Nord: Miraculous

Aldi hat sich für die aktuelle Sammelaktion, die noch bis Anfang Oktober läuft, die beliebte TV-Serie Miraculous um die beiden Teenager Marinette und Adrien ausgesucht, die im zweiten Leben als Superhelden die Welt vor Bösewichten retten. Bei der Aktion erhält man für einen bestimmten Einkaufswert Tütchen mit Sammelkarten. Wer das dazugehörige Album komplett füllen möchte, braucht alle 126 Karten. Alternativ kann man die Karten für verschiedene Spiele wie Domino nutzen. Wer die Aktions-Website besucht, erhält noch jede Menge Spielideen, Bastel- und Malvorlagen sowie Rezepte für Themengeburtstage rund um Miraculous.

Rewe: Dynamo Dresden

Dynamo Dresden-Fans können noch bis Mitte Oktober in ausgewählten Rewe-Märkten in Ostsachsen das Sammelalbum ihres Lieblingsvereins füllen. Anlässlich des 70-jährigen Vereinsjubiläums haben die Fußballer aus Elbflorenz ein Sammelalbum herausgebracht, in dem man nicht nur die 182 Sticker einkleben, sondern auch noch zur Geschichte des Vereins nachlesen kann. Auch hier braucht es für ein Stickertütchen einen Mindestumsatz beim Einkauf.

Globus: Die Welt des Wassers

Der Globus-Einkaufsmarkt hat vor einigen Jahren eine eigene Sammelaktion ins Leben gerufen, bei der jedes Jahr ein neues Abenteuer von Professor Globus und seinem Begleiter Globini erzählt wird. Zur jährlichen Aktion gehören ein Sammelalbum mit 160 Stickern inklusive Hörbuch mit Geschichte und Wissensliedern. Dabei wird den Kids jeweils Wissen aus Natur, Geschichte und Wissenschaft vermittelt, Experimente und Comics inklusive. In der aktuellen Sammelaktion, die bis Ende September dauert, geht es ums Wasser. Die Stickertüten gibt es, wenn man beim Einkaufen einen Mindestumsatz erreicht.

Eltern wissen aus Erfahrung, dass all diese Aktionen sehr anziehend auf Kinder wirken können. Das Ergebnis: Manchmal entscheidet die aktuelle Sammelaktion darüber, wo der Familieneinkauf in dieser Woche stattfindet.



Die Panini-Brüder Giuseppe, Umberto, Franco Cosimo und Benito (v.l.,1966) vor einer Fifimatic. © Panini

Panini: Sammeln als Erfolgsgeschäft

Ein Name, der vielen Sammelfans bekannt sein dürfte, ist Panini. Dem Unternehmen ist es gelungen, das Sammeln zu einem Geschäftsmodell zu machen – zu einem ziemlich erfolgreichen. Die Geschichte begann am Ende des Zweiten Weltkriegs mit einem einfachen Zeitungskiosk in der nord-italienischen Stadt Modena. Der Vater der Familie Panini war an der Front gefallen, zurück blieben die Mutter und ihre acht Kinder – vier Töchter und vier Söhne. Da die Familie kaum Geld hatte, übernahm eine Tochter einen Zeitungskiosk in der Innenstadt. Nach dem Krieg arbeiteten dort auch die Mutter und die vier Söhne mit. Der Kiosk lief erfolgreich. Mit den Jahren kamen neben Zeitungen auch Bücher und Sammelbildchen zum Sortiment – zunächst Sammelbilder fremder Anbieter. Die ausgewählten Blumenmotive floppten. Der zweite Anlauf war umso erfolgreicher: Bilder von Fußballern gingen in Massen über die Kiosk-Theke. Daraufhin entstand im Jahr 1961 die Idee, selbst Fußballsticker herauszugeben: Es war die Geburtsstunde von Panini, dem nach eigenen Angaben mittlerweile weltweit größten Verlag für Sammelprodukte. Das erste selbst produzierte Sammelalbum vereinte die damaligen Spieler der italienischen Serie A, darunter auch ein hierzulande bekannter Fußballer: Giovanni Trapattoni. Verkauft wurden die Sticker in Tütchen. Um zu vermeiden, dass in einem Tütchen ein Sticker doppelt vorkam, nahmen die Panini-Brüder zunächst ein Butterfass zu Hilfe, das mittels Fahrradrahmen mit einem Rad verbunden war. Die Sammelsticker wurden durch Drehen im Butterfass vermischt. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, brauchte es eine professionelle Lösung. So entwickelte einer der Brüder 1964 das heutige Herz der Firma: die Fifimatic. Es handelt sich um eine Misch-und Eintütmaschine, die dafür sorgt, dass niemals zwei gleiche Bilder in einer Tüte landen. Noch heute stehen 25 dieser Maschinen in der Produktionshalle von Panini in Modena. Neben Fußballstickern vermarktet Panini mittlerweile auch zahlreiche andere Motive – die Sticker der Kicker sind aber weiterhin das Zugpferd des einstigen Familienunternehmens.



 Foto: Rekord-Institut für Deutschland

Rekorde rund ums Sammeln

Zum Schluss unseres redaktionellen Sammelsuriums rund ums Sammeln haben wir ein paar rekordverdächtige Sammlungen herausgesucht. Diese veranschaulichen, dass fast jeder Gegenstand eine Sammelleidenschaft entfachen kann und dass diese manchmal wirklich ausgesprochen groß werden kann. Fündig geworden sind wir beim Rekord-Institut für Deutschland (RID), dem deutschsprachigen Pendant zum international ausgerichteten Guinness-Rekordbuch aus London. Das RID sammelt und prüft Höchstleistungen aus dem deutschen Sprachraum und erkennt Weltrekorde an und veröffentlicht diese ebenfalls regelmäßig in einem Buch der Weltrekorde.

Zauberwürfel

Florian Kastenmeier aus dem schwäbischen Mindelheim nennt die weltgrößte Zauberwürfel-Sammlung sein Eigen. Zuletzt wurde im April 2021 offiziell nachgezählt. Zu diesem Zeitpunkt besaß er 1.283 Stück der bunten Würfel. Begonnen hat alles mit einem Zufallsfund in einer Kiste auf dem Dachboden, wo er einen ungelösten Rubik Cube entdeckte. Die Faszination am Lösen des Würfels war geweckt, es folgte das Sammeln. Mittlerweile besitzt er Würfel aus Plastik, Holz, Metall, Plüsch, selbst runde und pyramidenförmige, mit Mustern und Comic-Figuren. Erweitert hat er die Sammlung um Produkte im Zauberwürfel-Design wie Handyhüllen und Kleidung. Das Rätseln selbst hat der dreifache Familienvater noch nicht aufgegeben. Anstatt seine Sammlung verstauben zu lassen, löst er jeden Tag einen Zauberwürfel. Seine persönliche Bestzeit von 35 Sekunden reicht ihm aus. Viel wichtiger ist ihm, die Sammlung ständig zu vergrößern.


Foto: Rekord-Institut für Deutschland/ Johanna Reumann

Polizeimützen

Als Andreas Skala aus dem brandenburgischen Hennigsdorf von seinem Großvater im sechsten Lebensjahr eine Schirmmütze vom Arbeiter Samariter Bund bekam, infizierte er sich mit dem Sammlervirus. Zunächst sammelte er alles an Hüten und Mützen, was er bekommen konnte, von Müllmännern, Busfahrern, Feuerwehrleuten. Später fokussierte er seine Sammelleidenschaft ausschließlich auf Polizeimützen. Heute zeigt seine Rekordsammlung die Vielfalt von Polizei-Kopfbedeckungen in aller Welt. Er besitzt einen neuseeländischen Buschhut, die Mütze des Polizeichefs von Palästina, eine Polizeimütze aus Nordkorea, eine aus dem Vatikan. Alle drei Wochen werden sie abgestaubt. Die laut offizieller Zählung vom April 3.253 Kopfbedeckungen umfassende Sammlung musste Andreas Skala aus Platzgründen teilweise auslagern. Ein Teil konnte in Obhut der Berliner Polizei untergebracht werden.


Foto: BR/ south & browse 

Dackelfiguren

Seppi Küblbeck und Oliver Storz teilen dieselbe Leidenschaft: Beide sammeln für ihr Leben gerne Dackel in Form von Skulpturen, Plüschtieren, Bildern und natürlich die berühmten Wackeldackel. Laut offizieller Zählung vom Oktober 2020 umfasst die Sammlung 8.952 Dackel-Objekte und ist damit Rekordhalter. Um ihre Sammlung und ihre Freude an Dackeln mit möglichst vielen Menschen zu teilen, haben die beiden Sammler in Regensburg ein Dackelmuseum eröffnet – das vermutlich einzige dieser Art. Auf 80 Quadratmetern reiht sich dort Dackelfigur an Anstecknadel und Dackelbilderbuch an Spielzeug. Dort entdeckt man so ungewöhnliche Exponate wie einen Dackel-Aschenbecher aus Halbedelstein mit Augen aus Rubinen, einen CD-Halter in Dackelform und natürlich Waldi. Der bunte Plüschdackel Waldi begleitete die Olympischen Spiele in München 1972 offiziell als Maskottchen.


Foto: Rekord-Institut für Deutschland

Liebe ist … Cartoon

Im Jahr 1996 schnitt Gottfried Blöchl aus dem bayerischen Deggendorf erstmals ein „Liebe ist“-Bild der Autorin Kim Casali aus der Zeitung aus. Damals war er bereits 30 Jahre mit seiner Frau Margot verheiratet. Aus dem ersten Ausschnitt sind mittlerweile 6.575 der kleinen Liebesbeweise geworden, zuletzt gezählt und als Weltrekord bestätigt im November 2022. Um seiner riesigen Sammlung Herr zu werden, ließ Gottfried Blöchl die Ausschnitte zu Büchern binden. Die nicht weit entfernte Buchbinderei der Benediktinerabtei Metten übernahm es, aus den auf Papier geklebten Ausschnitten kleine Büchlein zu binden. Mittlerweile umfasst die liebevolle Sammlung 20 Bände. Auch interessant: Die ersten Cartoons zeichnete Kim Casali ausschließlich für ihren Freund. Der aber schickte sie heimlich an die Los Angeles Times, die sie dann veröffentlichte und so berühmt machte.


Foto: Bettina Dorfmann

Barbie

Mit dem Erfolg des Kinofilms Barbie rückte auch Bettina Dorfmann aus Düsseldorf wieder stärker ins Rampenlicht. Sie ist die Besitzerin der weltweit größten Barbie-Sammlung und hält mit ihren 18.500 Puppen gleich vier offizielle Rekorde, darunter in Deutschland, USA und Indien. Bei ihrer Sammlung konzentriert sich Bettina Dorfmann auf Barbiepuppen aus den 1960er Jahren. Selbstverständlich besitzt sie auch eine der ersten Barbiepuppen aus dem Jahr 1959. Alle ihre Barbies sind in einem guten bis unbespielten Zustand, auch original verpackte Puppen und Outfits befinden sich darunter. Mittlerweile gilt sie mit ihrer Expertise auch als anerkannte Puppendoktorin. Weil ihre Sammlung viel zu schade ist, um nur in den eigenen vier Wänden zu verbleiben, wird sie regelmäßig in Wanderausstellungen gezeigt. Aktuell kann man ausgewählte Barbies in Ratingen, Sonneberg und Lünen sehen.


Foto: Rekord-Institut für Deutschland Oliver Klesy

Pinguine

Im Alter von 17 Jahren wurde bei Birgit Berends aus Cuxhaven durch die Animationsserie um die Knet-Figur Pingu die Faszination für die tierischen Frackträger geweckt. Damals fing sie mit dem Sammeln von Pinguinen an und beherbergt mittlerweile die nachweislich größte Pinguin-Sammlung der Welt, zuletzt wurden 2015 insgesamt 17.283 Pinguinartikel gezählt. Und dazu gehören keineswegs nur Figuren und Plüschtiere, sondern auch Puzzle, Bücher, Briefmarken, Postkarten. Selbst Fingerhüte, Krawatten, T-Shirts oder Bettwäsche gibt es verziert mit Pinguinen. Zu den Kuriositäten in der Sammlung von Birgit Berends zählen Schnuller, Zigarrenbauchbinden und ein Pommes-Pieker. Das kleinste Objekt ihrer Sammlung ist eine mehrfarbige Glasfigur, die nicht einmal 5 mm misst. Dem gegenüber steht »Robbie«, eine fast 1,90 m große Pinguinfigur, als Unikat zur Pinguinale 2006 in Wuppertal gestaltet.


Foto: Rekord-Institut für Deutschland

I-Aah-Figuren

Auslöser für die Sammelleidenschaft von Tina Kring aus dem hessischen Pohlheim war ein Mitbringsel aus dem Disneyland in Paris: ein I-Aah-Kuscheltier von ihrer Familie. Das fand sie so toll, dass nach kurzer Zeit viele weitere der Eselfiguren aus der Winnie Puh-Familie hinzu kamen. Mittlerweile besitzt sie I-Aah-Merchandising-Artikel aller Art. Neben reichlich Plüschfiguren sind das unter anderem Minifiguren, Tassen, Taschen, Pins und Kleidung. Im Oktober 2022 ist ihre Sammlung offiziell als Weltrekord anerkannt worden mit 1.332 verschiedenen I-Aah-Merchandise-Objekten. Viele von denen kommen wie damals der erste I-Aah direkt aus dem Disneyland. Dort und in den anderen Disney-Themenparks hält Tina Krieg regelmäßig Ausschau nach Nachschub für ihre Sammlung.


Rekord-Institut für Deutschland

Kugelschreiber

Auf Messen sind sie ein ebenso etabliertes wie begehrtes Werbegeschenk: Kugelschreiber. Dass man diese auch sammelt, ist so ungewöhnlich nicht. Es gibt sogar einen Club der Kugelschreibersammler. Den Rekord über die weltweit größte Sammlung hält derzeit eine Frau mit fast 300.000 Kulis. Mit knapp 30.000 Stiften ist Marcus Baum weit entfernt von diesem Rekord. Er hat sich bei seiner Sammlung daher auf eine Nische spezialisiert: Werbekugelschreiber von deutschen genossenschaftlich organisierten Banken und deren Partnerunternehmen. Seine Sammlung auf diesem Gebiet ist einzigartig und wurde im Juli 2018 gezählt. Mit damals 3.197 unterschiedlichen Kugelschreibern hält Marcus Baum den Weltrekord für die größte monothematische Werbekugelschreibersammlung. Sein nächstes Ziel hat er bereits im Blick: die 5.000er Marke.


Foto: Rekord-Institut für Deutschland

Spaten

Ein eher ungewöhnliches Sammelobjekt weckte das Interesse von Klaus Mueller aus dem niedersächsischen Wallenhorst: der Spaten. Bestehend aus einem Blatt, zumeist aus Metall, das in einem Holzgriff steckt, ist der Spaten eines der ältesten Bodenbearbeitungsgeräte der Menschheit. Dass über die Jahrhunderte viele verschiedene Arten dieser Geräte entstanden sind, zeigt die Spatensammlung von Klaus Mueller, der es sich zugleich zur Aufgabe gemacht hat, die Geschichte des Spatens zu erforschen. Als Geologe und Bodenforscher nutzt er den Spaten täglich für seine Arbeit. Vor 30 Jahren fing er mit dem Sammeln an, heute umfasst seine als Rekord anerkannte Privatsammlung 130 Spaten: vom Grabstock der Frühzeit, über Halbspaten des Altertums sowie mittelalterlichen Spaten bis hin zu modernen. Besonders kurios sind Modelle wie der Pedal-Wendespaten, bei dem das Spatenblatt über ein angebautes Pedal bewegt werden kann.


Hey Kids, was sammelt ihr?

Matz, 4 Jahre: „Ich habe ganz viele Müllautos. Die stehen bei mir im Zimmer, manche sind im Kleiderschrank unter den Winterjacken. Das größte ist so groß wie ein Bobbycar, mit dem kann ich auch selbst fahren. Ich durfte sogar schon mal in einem echten Müllauto mitfahren. Wenn ich groß bin, will ich selbst Müllkutscher werden.“

Victoria, 8 Jahre: „Ich sammle Schleichpferde. Ich schätze, ich habe schon etwa 40 Pferde und dazu vielleicht 20 Reitfiguren. Mit denen spiele ich gern Reiterhof, den habe ich auch von Schleich. Mein Lieblingspferd ist ein Schimmel mit rosa Schleife, den ich mal von meiner Freundin geschenkt bekommen habe. Viele Pferde kaufe ich mir vom Taschengeld, aber manchmal bekomme ich auch welche geschenkt.“

Carolin, 6 Jahre: „Ich habe bei mir im Kinderzimmer ganz viele Kuscheltiere. Das sind bestimmt schon mehr als 30. Mein Lieblingskuscheltier ist ein Einhorn, mit dem kuschel und spiele ich am liebsten. Und ich hoffe, dass ich noch ganz viele Kuscheltiere bekomme.“

Felix, 4 Jahre: „Ich sammele, was ich so finde, am liebsten schöne Steine oder auch Stöcke. Ich habe auch ein paar tolle Edelsteine. Ein paar Steine hat mir meine Oma geschenkt. Und wenn wir im Findlingspark sind, finde ich auch immer tolle Steine und Edelsteine.“

Lina, 6 & Ben, 9: Lina: „Ich mag Schminke und Schmuck. Ich habe Lippenstift und Nagellack. Manchmal darf ich auch Rouge von meiner Mama haben. Außerdem habe ich Ketten, Ringe, Haarspangen und Haargummis.“ Ben: „Ich bin Fußballfan und habe davon vieles zu Hause: Fußballkarten, Sportsachen und Trikots. Meine Lieblingsmannschaft ist FC Energie. Ich spiele auch selbst gern Fußball.“

Felix, 11 Jahre: „Ich sammle Pokémon-Karten. Ich habe schon einen dicken A4-Ordner voll mit Karten. Angefangen hat es, als mir mein Cousin mal eine Pokémon-Karte geschenkt hat, die ich doppelt hatte. Da war ich fünf Jahre. Ich spiele auch Pokémon-Go und habe Figuren und Kuscheltiere von Pokémon.“

Meine Sammelleidenschaft: Briefmarken
Visch darf sich mit seinen gerade mal 12 Jahren schon als erfahrener Philatelist bezeichnen.

Wie kam es dazu, dass Du in mit dem Sammeln von Briefmarken begonnen hast?

Vor fünf Jahren habe ich erstmals in die Philatelie, also das Sammeln von Briefmarken, reingeschnuppert. Das war während meiner Zeit an der Erich-Kästner-Grundschule, dort habe ich aus Neugierde die Arbeitsgemeinschaft von Manfred Kunath besucht. Das hat mein Interesse geweckt und ich habe weiter gemacht.

Du bist mittlerweile aufs Gymnasium gewechselt. Besuchst Du die AG trotzdem weiter?

Ja, ich bin weiter hingegangen und habe im vergangenen Jahr angefangen, die AG an meiner alten Schule als Anleiter zu begleiten. Es macht mir Spaß, Wissen an andere Kinder zu vermitteln.

Hast Du eine Lieblingsbriefmarke?

Interessant finde ich die Blaue Mauritius, sie gilt als bekannteste Briefmarke der Welt. Auf dem Foto halte ich eine Kopie von ihr in der Hand. Originale sind etwa zehn Millionen Euro wert. Ansonsten interessieren mich als Motive Fahrzeuge und Länder. Meine Spezialität sind dreieckige Briefmarken. Und aus meiner Heimat Thailand bekomme ich seltene Marken.

Bist Du auch auf Sammlerbörsen oder -messen unterwegs?

Das würde ich gern machen, aber die sind meistens weiter weg oder während der Schulzeit, so dass mir dazu die Gelegenheit fehlt. Ich würde mich gern mal mit mehreren Sammlern zusammenschließen, um gemeinsam einen Ausflug zu machen.

Die Jugendgruppe der Briefmarkensammlergemeinschaft Cottbus trifft sich während der Schulzeit immer mittwochs 14.15 Uhr in der Erich-Kästner-Grundschule in Cottbus.

Kontakt & Anmeldung: Manfred Kunath, Tel. 0355/711525

Meine Sammelleidenschaft: Mineralien
Der zehnjährige Henry sammelt Mineralien, einige hat er selbst gefunden.

Seit wann sammelst Du Mineralien?

Schon im Kitaalter habe ich mir schöne Steine auf Flohmärkten gekauft, wenn ich welche entdeckt habe. Richtig los ging es mit dem Hobby vor etwa einem Jahr, als ich im Lausitz Center Hoyerswerda das erste Mal auf einer Mineralienbörse war. Dort bekam ich Kontakt zum NATZ und bin dann in diesem Sommer erstmalig bei der Exkursionswoche mitgefahren.

Dort habt ihr Kieswerke und Steinbrüche in Sachsen und Brandenburg besucht und nach Mineralien gesucht. Hat die Suche gelohnt?

Ja, ich konnte meine Sammlung erweitern. Wir haben unter anderem Bernstein, Amethysten, Quarze, Calcit, Jaspis, einen Achat und sogar versteinertes Holz gefunden.

Wir groß ist denn Deine Sammlung mittlerweile?

Ich schätze, dass ich mehr als 50 Mineralien habe, einige habe ich selbst gefunden, andere gekauft oder geschenkt bekommen. Ich habe zu Hause mehrere Kisten und Boxen, wo ich sie aufbewahre und den Fundort und das Datum dokumentiere.

Hast Du ein Lieblingsmineral?

Eigentlich mag ich alle, aber am liebsten die Amethysten. Die halte ich auf dem Foto in der Hand, in der anderen Bernsteine.

Sammelst Du noch andere Dinge?

Wir haben zu Hause eine große Sammlung Meerglas, das sind vom Wasser glatt geschliffene Scherben, davon haben wir ganz viele Formen und Farben. Ich habe lange am Meer gelebt, dort haben wir die gefunden. Außerdem sammle ich noch Lego und Plüschtiere und habe eine Zeit lang Pokémon-Karten gesammelt.

Das Naturwissenschaftlich-Technische Kinder- und Jugendzentrum NATZ in Hoyerswerda bietet jährlich den Mineralien-Sommer mit Exkursionen an. Das Exkursionsprogramm wird im Frühjahr 2024 online gestellt. Anmeldung und Details: www.natz-hoy.de

Meine Sammelleidenschaft: Münzen
Jaromir ist 7 und sammelt neben historischen Münzen Dinge, die noch viel älter sind.

Wie bist Du zum Sammeln von Münzen gekommen?

Ich war letztes Schuljahr auf einem Piratenfest, dort wurden Münzen geprägt, die man sich mit nach Hause nehmen durfte. Das fand ich so spannend, dass ich angefangen habe, Münzen zu sammeln.

Wie viele Münzen hast Du mittlerweile?

In meinem Münzordner, wo ich sie aufbewahre, habe ich schon viele Münzen, davon sind 14 schon sehr alt. Einige habe ich mir in Münzläden oder auf Märkten gekauft. Ulf Lehmann von den Herzberger Münzfreunden hat mir auch schon welche gegeben. Ich habe sogar einen 100 Jahre alten 100.000-Reichsmarkschein.

Hast Du eine Lieblingsmünze?

Ja, das ist meine älteste Münze. Es ist eine französische Münze von 1854. Auf ihr ist das Portrait von Napoleon III. abgebildet.

Sammelst Du noch mehr?

Ja, als ich mit meinen Eltern vor zwei Jahren mal im Naturkunde-Museum in Berlin war, habe ich angefangen Fossilien zu sammeln. Ich habe schon einen versteinerten Mammutzahn, eine versteinerte Koralle und eine große Ammonitplatte. Ich habe sogar schon mal im Sandkasten bei uns auf dem Schulhof eine versteinerte Muschel gefunden.

Gibt es Münzen oder Fossilien, die Du gern noch haben möchtest?

Ja, ich habe im Urlaub in Österreich im Museum mal eine ganz tolle antike Münze gesehen. Die hätte ich gern. Schön wäre es, wenn es einen Verein oder eine Arbeitsgemeinschaft an der Schule geben würde, wo ich mich auch mal mit anderen Kindern austauschen kann.

Jaromir bekam von Ulf Lehmann, dem Vorsitzenden der Herzberger Münzfreunde e.V., viele Hinweise zum Münzensammeln. Eine Jugendgruppe betreut der Verein derzeit nicht. Wer Interesse am Münzensammeln hat, kann sich an Ulf Lehmann wenden: Tel. 0173/8652592. Weitere Informationen: www.herzberger-muenzfreunde.de