Titelthema :: Seite 22
Wärmeempfindlichkeit können auf Zahnprobleme
hindeuten. Schiefe Zähne sehen Sie auf den ersten,
spätestens zweiten Blick und braune Stellen oder
Löcher müssen Sie auch nicht lange suchen.
Schulzahnärztliche Untersuchungen werden vom
„Gesetz über die Schulen im Land Brandenburg“
(BbgSchulG) vorgeschrieben. Das bedeutet, dass
die Schulen in regelmäßigen Abständen von einem
Zahnarzt besucht werden. Sie werden im Normal-
fall vorher über diesen Besuch unterrichtet. Sollten
Sie dazu Fragen haben, können Sie sich sowohl an
die Schule, als auch an Ihren behandelnden Zahn-
arzt sowie den Schulzahnarzt wenden.
Worauf die meisten wahrscheinlich brennend war-
ten, ist die Antwort auf die Frage, wie man Zähne
richtig putzt. Oft wird die Erfahrung gemacht, dass
man sich an fünf Quellen wendet und mindestens
zehn Antworten erhält. Mit dem Versuch diese
Vielfalt einzudämmen und eine verlässliche, tat-
sächlich zahnpflegende Zahnputzmethode aufzu-
zeigen, wird sich nachfolgend auf die Faustregel
„KIA“ bezogen. Das bedeutet im Einzelnen:
K – Kauflächen | I – Innenseiten | A – Außenseiten
Ebenso gilt die Faustregel „von rot nach weiß“. Spä-
testens ab dem zweiten Lebensjahr sollten die Zäh-
ne zwei bis drei Mal am Tag geputzt werden. Neben
den oben genannten Regeln ist es wichtig, darauf
zu achten, dass die Zahnzwischenräume und auch
die Zunge gesäubert werden. Lassen Sie Ihr Kind
ruhig frühzeitig selbst die Zahnbürste in die Hand
nehmen. Auch wenn es motorische Schwierigkei-
ten gibt. Einfach nachputzen und loben. Lassen
Sie diesen Vorgang zu einer Selbstverständlichkeit
werden. Wenn Ihr Kind Ihnen beim Zähneputzen
zusieht, wird es dieses Verhalten wie auch ande-
re Ihrer tagtäglichen Vorgehens- und Redeweisen
nachahmen wollen. Vermitteln Sie Ihrem Kind also
nicht, dass Zähne putzen etwas Lästiges ist und
zu schlimmen, schlimmen Konsequenzen führen
kann, wenn man dabei einen Fehler macht, sondern
bauen Sie diesen Vorgang als etwas ganz Normales
in den Tagesablauf ein. Das wird nicht immer gelin-
gen. Aber mit etwas Einfallsreichtum kann Abhil-
fe geschaffen werden: Positive Verstärkung kann
an dieser Stelle helfen. Auch wenn all diese Dinge
klar sind und funktionieren, stehen Eltern vor den
nächsten Herausforderungen: Was sind die rich-
tigen Mittel für eine gelungene Zahnpflege? Zahn-
bürstenwahl, die richtige Zahnpasta und, und, und.
Zahnpasta:
Laut der Deutschen Gesellschaft für
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) soll-
te man zu einer Zahnpasta mit Fluorid greifen. Bis
zu dem Alter von sechs Jahren sollte dieser Fluo-
ridgehalt bei 500 ppm (parts per million) liegen.
Wie hoch der Wert der Zahnpasta ist, die Sie haben
oder kaufen möchten, können Sie auf der Tube
nachlesen. Eine erbsengroße Menge reicht aus.
Sprechen Sie zur Sicherheit mit Ihrem Zahn- und
/ oder Kinderarzt, vor allem, was den zusätzlichen
Einsatz von Fluoridtabletten betrifft.
Zahnbürste:
Kinder benötigen spezielle Kinder-
zahnbürsten. Das liegt schon daran, dass der
Gemeinschaftssinn und Wetteifer
: Putzen Sie
zusammen die Zähne. Jedes Familienmitglied hat
eine Zahnbürste im Mund, es wird geputzt, was
das Zeug hält. Kontrollieren Sie sich gegenseitig
die Zähne. Jeder darf das Putzergebnis des ande-
ren bestaunen und korrigieren.
Für Ungeduldige und Faule:
Ihrem Kind dauert
das Zähne putzen zu lange und es ist der Mei-
nung, dass nach 10 Sekunden auch genug ist?
Um mindestens zwei Minuten gründlich zu put-
zen, können Sie Ihrem Kind eine Kurzgeschichte
dieser Länge vorlesen oder ein Kinderlied neben-
her ablaufen lassen. Es gibt auch technische Mit-
tel wie z.B. Zahnbürsten, die Musik spielen, bis
die Zeit abgelaufen ist oder Zahnputzuhren für
Kinder (z.B. von Elmex). Die können Sie Ihr Kind
selbst starten lassen.
Buntes Putzstudio:
Kinder lassen sich recht
einfach durch Reize beeindrucken. Neben Musik
und Geschichten helfen auch bunte Farben an
der Zahnbürste, die niedlich geformt ist. Viel-
leicht hilft es Ihnen und Ihrem Kind, wenn es bei
der Auswahl von Utensilien, wie dem Becher, ei-
ner Zahnputzuhr, oder ähnlichen mitreden kann.
Locker, aber hartnäckig bleiben:
Zähne putzen
kann lästig sein. Sollte Ihr Kind auf keine Ritua-
le, Ablenkung, Belohnungen oder ähnliches an-
springen: Locker bleiben. Reagieren Sie genervt
oder gestresst, überträgt sich das auf Ihr Kind.
Überlegen Sie (gerne auch zusammen mit Ihrem
Kind), wie Sie trotzdem für mindestens zwei Mal
tägliches Zähne putzen sorgen können. Auf die
Zahnpflege zu verzichten, ist, trotz Missstim-
mung, keine Lösung.
Zähne putzen kann Spaß machen.