Titelthema :: Seite 24
nicht handhaben. Sollten Sie auf den Einsatz von
Zahnseide nicht verzichten wollen, lassen Sie sich
unbedingt von Ihrem Zahnarzt die Techniken für
den Kindermund zeigen. Nach Gutdünken ange-
wandt, wird mehr Schaden als Nutzen angerichtet.
Mundwasser:
Der Einsatz von Mundwasser ist bei
Kindern weniger sinnvoll. Sie werden feststellen,
dass das Nichtverschlucken der Zahnpasta schon
eine enorme Herausforderung für Ihr Kind ist. Glei-
ches gilt für das Kauen von Zahnpflegekaugum-
mis. Darauf können Sie getrost verzichten. Sollten
Sie Mundwasser nutzen und Ihr Kind möchte auch,
geben Sie Ihm nicht Ihres. Sie empfinden es als
scharf – für einen Kindermund ist es noch schär-
fer. Gurgeln Sie zusammen mit klarem Wasser. Das
alleine kann viel Spaß machen. Noch mehr, wenn
Sie versuchen, etwas dabei zu sagen oder zu sin-
gen, was der andere dann erraten soll.
Da wackelt´s in der Kiste
Wenn die ersten Zähne wackeln, fühlen sich die
Kleinen wie die ganz Großen. Oftmals ist der Zahn
draußen, bevor das Kind überhaupt „wackeln“
sagen kann. Der steckt im Kuchen, wird mit dem
Getränk hinuntergespült und alle wundern sich
über die Lücke. Manche kleinen Wackelzähne las-
sen sich jedoch sehr bitten. Sollten Sie an dieser
Stelle Anleitungen für das Ziehen von Milchzäh-
nen in der heimischen Küche erwarten, werden
Sie enttäuscht. Fakt ist, einen Bindfaden zwischen
Türklinke und dem wackeligen Ziehkandidaten
anzubringen, ist nur in der Theorie lustig. Bitte
nicht zu Hause nachmachen. Bis jetzt haben noch
alle Milchzähne ihren Weg aus dem Mund gefun-
den. Meistens spielen Kinder, ob bewusst oder
unbewusst, solange mit der Zunge daran herum,
dass sich der Zahn verabschiedet. Wenn das Dre-
hen, Spielen, Wackeln Ihres Kindes am Zahn nicht
wehtut, kann gedreht, gewackelt, rumgespielt wer-
den. Und wie immer: Tut der Zahn weh, will nicht
rausfallen, aber auch nicht mehr drin bleiben und
diese Prozedur zieht sich – gehen Sie zum Zahn-
arzt. Die Umgebung dort ist steril, das Zahnfleisch
bleibt heile, es fließt kein unnötiges Blut und Ihr
Kind bekommt noch einen schönen Sticker oder
eine sonstige Belohnung für seine Tapferkeit.
Plus die Kriegsbeute in Form des Zahns in seinen
Händen. Wie Sie die herausgefallenen Milchzäh-
ne außerhalb des Mundes handhaben, sei Ihnen
überlassen. Viele Eltern und Kinder bewahren die
herausgefallenen Zähne in speziellen Milchzahn-
dosen auf.
Um Befürchtungen vorzubeugen: Diese Zähne
zerfallen nicht so schnell. Es wird auch kein Ge-
ruch oder Schimmel produziert. Vorausgesetzt,
Sie reinigen die Zahntrophäen, bevor sie in der
Schachtel landen. Das geht einfach mit Zahnbürste
und Zahnpasta oder einem kurzen Bad in Desin-
fektionsmittel. Wohlbemerkt erst, wenn der Zahn
ausgefallen ist. Hier haben Sie eine weitere Argu-
mentationsgrundlage für kleine Zahnputzmuffel:
Ein sauberer, gesunder Milchzahn kann in die
Dose gepackt werden. Ein kaputter, braungefärbter
wird vom Zahnarzt einkassiert oder wandert in den
Müll.
Mittlerweile hat die Zahnfee den Einzug in viele
Kinderzimmer gefunden. Das amerikanisch-bri-
tische Fabelwesen tauscht die Milchzähne unter
dem Kopfkissen gegen ein Geldstück. Ob Sie die-
sen Brauch bei sich einführen möchten, bleibt al-
leine Ihnen überlassen. Den meisten Kindern ist
es oft Triumph genug, den Zahn in den Händen zu
halten und in die Erinnerungsdose zu verfrachten.
Es kann auch dazu kommen, dass ein Zahn ausge-
schlagen wird. Was macht man in dieser Situation?
• Ruhe bewahren, egal wie schlimm es aussieht.
• Bei starker Blutung: Taschentuch, Gaze, oder
ähnliches auf die Wunde drücken.
• Kühlen.
• Zahnarzt aufsuchen.
Das Gleiche gilt auch für Zahnunfälle mit bleiben-
den Zähnen. Auch wenn Sie meinen, dass der Zahn
nur gelockert ist, kann das Zahnfleisch in Mitlei-
denschaft gezogen worden sein, ganz abgesehen
von Keimen, die den Weg in die Wunde finden.
Sollte es durch einen Unfall dazu kommen, dass
ein Milchzahn weit vor seiner Zeit entfernt wird,
sollte ein künstlicher Platzhalter eingesetzt wer-
den. Ansonsten besteht die Gefahr, dass kein blei-
bender Zahn nachkommen kann.
Der Zahnarzt – dein Freund und Helfer
Bis hierher wurde oft auf den Rat eines Zahnarztes
hingewiesen. Den können Sie aufsuchen, sobald