Ratgeber :: Seite 45
•Mangelnde emotionale Steue-
rung, z.B. Stimmungsschwan-
kungen, Wutausbrüche
•Dissoziales Verhalten; Bezie-
hungsschwierigkeiten
•Impulsives Handeln ohne Nach-
zudenken
Oft kommen noch Teilleistungs-
schwächen
wie
Lese-Recht-
schreibschwäche oder eine Re-
chenschwäche hinzu.
Wenn mindestens 5 dieser Sym-
ptome länger als 6 Monate unab-
hängig von persönlichen oder fa-
miliären Ereignissen vorhanden
sind, sollte man sich bei dem zu-
ständigen Kinderarzt informieren.
Ergotherapie bei ADS/ADHS
Die Ergotherapie greift in der Re-
gel zuerst bestehende Störungen
in der Wahrnehmung und der
Motorik auf. Die Betroffenen ler-
nen ihren Körper und ihre Gren-
zen in einem geschützten Rah-
men besser kennen. Strukturierte
Arbeitsweisen werden angestrebt.
Die Aufnahme und Verarbeitung
von Sinnesreizen, die Kommuni-
kationsfähigkeit und soziale Fä-
higkeiten werden verbessert. Mit
kleinen Erfolgen wird das Selbst-
bewußtsein des Kindes gestärkt.
Um das Störungsbild ganzheitlich
zu behandeln, werden verschiede-
ne Therapieansätze zusammenge-
führt. Eine Lerntherapie greift z.B.
dann, wenn eine Teilleistungsstö-
rung besteht. Verhaltenstherapeu-
tische Ansätze und die Eltern-Be-
In der Literatur werden zwei
Erscheinungstypen vorge-
stellt:
•Typ 1: ADS > Aufmerksamkeits-
Defizit-Störung („Träumerchen“)
•Typ 2: ADHS > Aufmerksamkeits-
Defizit-Hyperaktivitäts-Störung
(„Zappel-Philipp“)
Von einer Aufmerksamkeitsdefizi-
tstörung (ADS) spricht man, wenn
ein Kind länger als 6 Monate so-
wohl im Kindergarten oder in der
Schule als auch zu Hause durch
ausgeprägt unaufmerksames und
impulsives Verhalten aufgefallen
ist. Kommen motorische Unru-
he und übermäßiger Bewegungs-
drang (Hyperaktivität) hinzu,
dann wird von einer ADHS (Auf-
merksamkeits-Defizit-Hyperakti-
vitätsstörung) gesprochen.
Typisch ist, dass die Verhaltens-
weisen weder demAlter noch dem
Entwicklungsstand des Kindes
entsprechen und sich nicht von
alleine wieder bessern. Das auf-
fallende Verhalten tritt also nicht
phasenweise auf, sondern ist zeit-
lich stabil. Beide Formen können
sich auch vermischen oder pha-
senweise ablösen.
Hauptsymptome
•Störung der Aufmerksamkeit und
Konzentration
•motorische Hyperaktivität
•Störung der Wahrnehmungs-
und Informationsverarbeitung
•Erhöhte Erregbarkeit, Irritierbar-
keit und Ablenkbarkeit
ratung sind ebenso wichtig. Mit
Bewegungsspielen kann der über-
mäßige Bewegungsdrang abge-
baut werden. Um die Aufmerk-
samkeit, die Wahrnehmung und
das Aushalten von Frust zu ver-
bessern, kommen spielerische Ak-
tivitäten zum Einsatz, die oft mit
Bewegung verbunden sind (das
Kind muss z.B. aus einer Hänge-
matte heraus ein Puzzle zusam-
men setzen oder sich Lösungen
einer Aufgabe mit dem Rollbrett
holen). Damit werden gleichzei-
tig Haltung und Motorik trainiert.
Da es neben der Ergotherapie vie-
le unterschiedliche Therapiefor-
men gibt, die imHinblick auf ADS/
ADHS ihre Anwendung finden kön-
nen, ist es individuell unterschied-
lich, welche Therapieformen im
Einzelfall anzustreben sind. Be-
währt hat sich eine multimodale
Therapie, also eine durch viele ver-
schiedene Faktoren zusammenge-
setzte, auf den Einzelfall bezogene
Therapie. Patienten mit ADS/ADHS
sind in mancher Hinsicht anders –
und das hat Vor-und Nachteile.
Die besonderen Begabungen soll-
ten entdeckt, gefördert und positiv
genutzt werden.
Ergotherapie Bianca Heuer
Bahnhofstr. 54, 03046 Cottbus
Telefon: 0355 4946088
kontakt@ergo-heuer.de
Weitere Informationen
Besondere Hilfe für besondere Kinder
Ergotherapeutische Hilfen bei ADS und ADHS
Unseren Ratgeber zum Thema Ergotherapie bei ADS und ADHS betreut:
Bianca Heuer (34), Ergotherapeutin
www.ergo-heuer.de
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