Titelthema :: Seite 18
10 Tipps gegen Heimweh
Der Urlaub ohne die eigenen Eltern hat neben Spaß
und Abenteuer oft auch eine unerwünschte Neben-
wirkung: Heimweh. Das Unwohlsein in fremder
Umgebung befällt besonders häufig Kinder. Wich-
tig ist vor allem, dass Kinder freiwillig und mit Vor-
freude eine Reise beginnen. Wenn das nicht ganz
freiwillig passiert, wird oft die nicht angebotene
Alternative als attraktiver angesehen. Was man
nicht haben kann, ist also reizvoller – in diesem
Falle das Zuhausesein. Aber auch Kindern mit viel
Vorfreude kann Heimweh widerfahren, manchmal
wird es durch Belastungen wie Müdigkeit, Über-
reizung oder einen Streit unter Kindern verstärkt.
Mit einigen kleinen Tricks können Eltern das Heim-
weh-Risiko bei ihrem Kind ganz leicht senken.
01. Eltern sollten Kinder rechtzeitig in die Reiseplä-
ne einbeziehen und sich gemeinsam mit dem
Reiseziel und den vielen schönen Details ver-
traut machen.
02. Bei den ersten Kinderferien sollten Kinder nicht
zu weit verreisen. Eltern müssen im Ernstfall
noch zur Stelle sein.
03. Heimwehgefährdete Kinder können Famili-
enfotos oder eine CD bzw. MP3 mit vertrauten
Geräuschen von Zuhause mitnehmen, solche
Heimat-Schnipsel können über das Heimweh
hinweghelfen.
04. Bevor das Kind das erste Mal allein verreist,
sollte es zur Probe mal bei den Großeltern oder
einem Freund übernachten.
05. Die erste Übernachtung im Schlafsack will vor-
her getestet sein.
06. Kurz vor der Abreise mit dem Kind sprechen
und ihm Mut machen, sich jederzeit an die Be-
treuer zu wenden oder daheim anzurufen. Auf
keinen Fall sollten Eltern dem Kind schon vor
der Abreise anbieten, es zurückzuholen.
07. Den Moment des Abschieds ohne Tränen und
mit viel Vorfreude gestalten. Ja, auch Mütter
sollten sich am Zug für ihr Kind freuen.
08. Eltern sollten nicht täglich anrufen oder gar
das Kind im Ferienlager besuchen. Das macht
ein eventuelles Heimweh nur noch schlimmer.
09. Briefe oder Postkarten an die Eltern helfen Kin-
dern oft über das Heimweh hinweg und sind
eine schöne Erinnerung.
10. Wenn das Kind in der Ferne Heimweh hat, soll-
ten Eltern erreichbar sein, sich am Telefon viel
Zeit nehmen, offen und ohne Vorwürfe mit ihm
sprechen und es nicht zum Bleiben drängen.
Meist lindert ein verständnisvolles Gespräch
mit den ihn vertrauten Menschen das Heimweh
für Kinder.
Im Extremfall sollten Eltern ihr Kind abholen.
Wichtig ist auch dabei: Keine Vorwürfe machen,
nicht die negativen, sondern die positiven Seiten
der Reise besprechen und Mut für das nächste Jahr
zureden.
Fördermöglichkeiten/Zuschüsse
Bei Ferienlageraufenthalten können Eltern auf un-
terschiedlichsten Wegen Kosten sparen bzw. sich
einen Teil der Kosten fördern lassen. Einige dieser
Wege zeigen wir hier auf:
Direkt beim Anbieter
Verschiedene Anbieter betreuter Ferienangebo-
te ermöglichen direkte Rabatte z.B. in folgender
Form:
Frühbucherrabatt: wie bei allen Reisen, einfach
erfragen.
Geschwisterrabatt: wenn Geschwister ins gleiche
Ferienlager reisen, gibt es für Geschwister manch-
mal eine Ermäßigung
Gruppenleiterrabatt: bei manchen Anbietern kann
ein Elternteil als Betreuungsperson mit ins Ferien-
lager fahren und dem Kind wird dafür ein Teil der
Kosten erlassen
Wiederholungstäter: einige Ferienlager bieten für
einen Folgebesuch Vergünstigungen an
Ratenzahlung: keine direkte Vergünstigung, aber
so kann man die finanzielle Belastung etwas stre-
cken, vor allem für Familien mit vielen Kindern
Förderung von Bund, Land und Kommune
Vom Bund: Über das sogenannte Bildungspaket
des Bundes stehen Familien mit geringem Einkom-
men 10 Euro je Monat und Kind zur Verfügung, die
angespart werden können. Pro Jahr sind so bis zu
120 Euro Förderung möglich, die als „Teilhabe am
sozialen und kulturellen Leben“ auch einen Feri-
enlagerbesuch des Kindes mit finanzieren können.
Der Antrag ist beim zuständigen Ansprechpartner