Previous Page  26 / 80 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 26 / 80 Next Page
Page Background

Titelthema :: Seite 26

Im Extremfall sollten Eltern ihr Kind abholen.

Wichtig ist auch dabei: Keine Vorwürfe machen,

nicht die negativen, sondern die positiven Seiten

der Reise besprechen und Mut für das nächste Jahr

zureden.

Fördermöglichkeiten/Zuschüsse

Bei Ferienlageraufenthalten können Eltern auf un-

terschiedlichsten Wegen Kosten sparen bzw. sich

einen Teil der Kosten fördern lassen. Einige dieser

Wege zeigen wir hier auf:

Direkt beim Anbieter

Verschiedene Anbieter betreuter Ferienangebote

ermöglichen direkte Rabatte z.B. in folgender Form:

Frühbucherrabatt: wie bei allen Reisen, einfach

erfragen.

Geschwisterrabatt: wenn Geschwister ins gleiche

Ferienlager reisen, gibt es für Geschwister manch-

mal eine Ermäßigung

Gruppenleiterrabatt: bei manchen Anbietern kann

ein Elternteil als Betreuungsperson mit ins Ferien-

lager fahren und dem Kind wird dafür ein Teil der

Kosten erlassen

Wiederholungstäter: einige Ferienlager bieten für

einen Folgebesuch Vergünstigungen an

Ratenzahlung: keine direkte Vergünstigung, aber

so kann man die finanzielle Belastung wenigstens

etwas strecken, vor allem für Familien mit vielen

Kindern hilfreich

Förderung von Bund, Land und Kommune

Vom Bund: Über das sogenannte Bildungspaket

des Bundes stehen Familien mit geringem Einkom-

men 10 Euro je Monat und Kind zur Verfügung, die

angespart werden können. Pro Jahr sind so bis zu

120 Euro Förderung möglich, die als „Teilhabe am

sozialen und kulturellen Leben“ auch einen Feri-

enlagerbesuch des Kindes mitfinanzieren können.

Der Antrag ist beim zuständigen Ansprechpartner

für Empfänger von Leistungen nach SGB II bzw.

Kinderzuschlag oder Wohngeld zu stellen (meist

Sozialamt oder Jobcenter).

Vom Land: Auch das Land Brandenburg gewährt

Zuwendungen für Familienferienreisen, um sozi-

al benachteiligten Familien, die Wohngeld, Kin-

derzuschlag oder ALG II erhalten, Ferienreisen

oder einen Urlaub zu ermöglichen. Sie müssen

te Nebenwirkung: Heimweh. Das Unwohlsein in

fremder Umgebung befällt besonders häufig Kin-

der. Wichtig ist vor allem, dass Kinder freiwillig und

mit Vorfreude eine Reise beginnen. Wenn das nicht

ganz freiwillig passiert, wird oft die nicht angebote-

ne Alternative als attraktiver angesehen. Was man

nicht haben kann, ist also reizvoller – in diesem

Falle das Zuhausesein. Aber auch Kindern mit viel

Vorfreude kann Heimweh widerfahren, manchmal

wird es durch Belastungen wie Müdigkeit, Überrei-

zung oder einen Streit unter Kindern verstärkt. Mit

einigen kleinen Tricks können Eltern das Heimweh-

Risiko bei ihrem Kind ganz leicht senken.

01. Eltern sollten Kinder rechtzeitig in die Reisepläne

einbeziehenund sich gemeinsammit demReiseziel

und den vielen schönen Details vertraut machen.

02. Bei den ersten Kinderferien sollten Kinder nicht zu

weit verreisen. Eltern müssen im Ernstfall noch zur

Stelle sein.

03. Heimwehgefährdete Kinder können Familienfotos

oder eine CD bzw. MP3 mit vertrauten Geräuschen

von Zuhausemitnehmen, solche Heimat-Schnipsel

können über das Heimweh hinweghelfen.

04. Bevor das Kind das erste Mal allein verreist, sollte

es zur Probe mal bei den Großeltern oder einem

Freund übernachten.

05. Die erste Übernachtung im Schlafsack will vorher

getestet sein.

06. Kurz vor der Abreise mit dem Kind sprechen und

ihm Mut machen, sich jederzeit an die Betreuer zu

wenden oder daheim anzurufen. Auf keinen Fall

sollten Eltern dem Kind schon vor der Abreise an-

bieten, es zurückzuholen.

07. Den Moment des Abschieds ohne Tränen und mit

viel Vorfreude gestalten. Ja, auch Mütter sollten

sich amZug für ihr Kind freuen.

08. Eltern sollten nicht täglich anrufen oder gar das

Kind im Ferienlager besuchen. Das macht ein

eventuelles Heimweh nur noch schlimmer.

09. Briefe oder Postkarten an die Eltern helfen Kindern

oft über das Heimweh hinweg und sind eine schö-

ne Erinnerung.

10. Wenn das Kind in der Ferne Heimweh hat, sollten

Eltern erreichbar sein, sich am Telefon viel Zeit

nehmen, offen und ohne Vorwürfe mit ihm spre-

chen und es nicht zum Bleiben drängen. Meist

lindert ein verständnisvolles Gespräch mit den ihn

vertrautenMenschen das Heimweh für Kinder.