Ratgeber :: Seite 41
schlag, Schlaf- und Wachphasen,
Atem… Auch die Musik unterliegt
bestimmten Rhythmen. Diese sind
eng mit unserem inneren Emp-
finden, Gefühlen und Wahrneh-
men verbunden. Das kennen Sie
vermutlich aus Ihrer eigenen Er-
fahrung selbst. In bestimmten Le-
benssituationen und damit verbun-
denen Emotionen gibt es Musik,
welche uns gefällt und inspiriert.
Verändert sich eine Situation und
die damit verbundenen Emotionen
ändert sich auch die Auswahl der
Musik, welche wir hören bzw. spie-
len möchten. Ausschlaggebend ist
dabei der Rhythmus. Dieser kann
anregend oder entspannend sein,
uns helfen Stress abzubauen, Be-
wegungen anzuregen, Gefühle zu
zeigen bzw. freien Lauf zu lassen.
D.h., der Rhythmus in der Musik ist
entscheidend über deren Wirkung.
Den eigenen Rhythmus zu finden,
ist oft etwas schwieriger. Häufig
gibt es Situationen die uns aus dem
Rhythmus bringen und es uns er-
schweren im Gleichgewicht zu blei-
ben. Hier kann uns der Rhythmus
der Musik ein wichtiger Begleiter
sein.
Das ist insbesondere bei den jün-
geren Kindern immer wieder deut-
lich zu sehen. Sie bewegen sich
unbeschwert zum Rhythmus der
Musik durch „ hin- und her wa-
ckeln“ des Pos und der Beine bzw.
das rhythmische Bewegen der
Beine beim Erlernen des Laufens.
Gestern Abend war wieder
so ein Tag, mein Jüngster
sehr müde von den Tageseindrü-
cken wollte und wollte einfach
nicht zur Ruhe kommen. Wie im
Teil 1 erwähnt, ist das Sonnenkä-
ferlied eines unser kleinen Zauber-
lieder, durch die er doch so lang-
sam in die Ruhe findet. Auch viele
andere Schlaflieder helfen ihm da-
bei. Anders am Tag, seine ersten
erfolgreichen Stehversuche ließen
ihn bald zu Bewegungsliedern la-
chend wippen, wenn auch anfangs
noch recht wackelig. Sein Lachen
wirkt dabei einfach nur anste-
ckend. Klatschen, das rhythmische
Zusammenschlagen der Stapelbe-
cher, eine leere Plastikflasche oder
auch die Holzbausteine dienen ihm
immer wieder als Rhythmusinst-
rumente auf bzw. mit denen er zu
seinen Liedern oder auch einfach
nur so eigenen Rhythmen spielt.
Rhythmus, ein Begriff der uns in
vielen Bereichen unseres Alltags
begleitet. Rhythmus drückt Bewe-
gung aus. Dies gilt nicht nur für
die Musik, sondern auch für unser
Leben. Leben ist ohne Rhythmus
und Bewegung nicht denkbar. In-
nere und äußere Rhythmen begeg-
nen uns überall: der Rhythmus von
Tag und Nacht, Sonnenaufgang
und –untergang, die Jahreszei-
ten, Ebbe und Flut, Anspannung
und Entspannung, u.v.a.. Nicht
zu vergessen unsere biologischen
Rhythmen wie der Herz- und Puls-
Kinder brauchen Musik Teil 3
Rhythmus im Blut
Kerstin Koal-Thummerer, Diplom-Sozialpädagogin,
Musik- und Gestalttherapeutin, Kreative Kindertherapeutin, Musikpädagogin
Auch für die Sprachentwicklung
spielt der Rhythmus eine wichtige
Rolle. Das Spiel auf Rhythmusin-
strumenten ist dabei eine ideale
Unterstützung für unsere Kleins-
ten. Dazu sind keine besonderen
Vorkenntnisse oder Fähigkeiten
notwendig, sondern einfach zu
spielen, so wie jeder es kann. Ein
richtig und falsch gibt es nicht.
Spannend find ich, wenn mehrere
miteinander spielen. Anfangs wirkt
das Zusammenspiel der Kinder
bzw. Eltern durcheinander aber im
Laufe des Spiels finden sich alle in
einem gemeinsamen Schwingen
und Bewegen. Nur Mut und ein-
fach mitgemacht, in das Spielen,
Lauschen und experimentieren.
Spaß macht es auch, Geschichten
zu spielen, eigne zu erfinden und
diese mit den verschiedensten
Gegenständen oder Rhythmusins-
trumenten zu gestalten. Auch die
Kombination aus Rhythmus und
Bewegung kann sehr spannend
sein. Dabei kann entweder der
Rhythmus oder die Bewegung die
Vorgabe sein. Daraus ergibt sich
ein interessantes Wechselspiel,
bei dem es viel zu lachen gibt.
Ideen und Anregungen zum Lesen
und Nachschlagen gibt es dazu in
Bibliotheken. [...]
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