Interview :: Seite 35
rischen und aufwändig sanierten Räumen Kita und
Grundschule, an der Erweiterung der Schule arbei-
ten wir bereits – und in dem neuen Gebäude wird es
auch einen großen Veranstaltungssaal geben. Unser
Traum ist es, die Elternpädagogik zu erweitern, die
in Vorträgen und Workshops pädagogische, erziehe-
rische oder medizinische Kompetenzen nicht nur an
Eltern der von uns betreuten Kinder weitergibt. Das
soll aber auch Aktivitäten umfassen und alle Fragen,
die Eltern zu Kindern und Familie haben – dahinter
steckt nichts anderes als das viel beschriebene, le-
benslange Lernen. Die Eltern und Großeltern sollen
auch in die Schule einbezogen werden und Erfah-
rungen weiter geben können. Die Idee der Schlau-
sitz-Akademie ist, wirklich die gesamte Familie, die
Gemeinschaft mit Projekten unter einem Dach zu er-
reichen. Wir bieten u.a. auch die Durchführung von
Kindergeburtstagen an und versuchen mit vielen Ak-
tivitäten, Familie wieder zusammen zu bringen.
Madlen: Eine Besonderheit ist sicher die Verbindung
von Kita und Grundschule in einem Haus, die einen
sanften Übergang von einem zum anderen ermög-
licht. Wir bieten u.a. schon ab dem 3. Lebensjahr im
Kindergarten Tanz- und Theater sowie Englisch auch
über das interaktive Whiteboard an. Somit haben
wir eine Basis gelegt, auf die wir in der Grundschule
zurückgreifen und weiter aufbauen können. Ab der
dritten Klasse kommt Spanisch als zweite Fremd-
sprache hinzu. Bei uns können zudem die Schulkin-
der mit dem Musikschullehrer ein Instrument erler-
nen – und wir haben brandenburgweit einzigartig
das Fach „Lebensart“ im Stundenplan, das die För-
derung vieler sozialer Kompetenzen mit Kunst und
Kultur verbindet. Unsere vielfältigen Service- und
Ganztagsangebote bis hin zur hauseigenen Sauna
fördern und fordern die Fähigkeiten und Fertigkei-
ten jedes einzelnen Kindes und entlasten und unter-
stützen gleichzeitig die Eltern. Vor allem arbeiten wir
aber mit einem ausgesuchten und tollen Kollegium.
Nur mit dem Engagement eines jeden einzelnen Pä-
dagogen ist so ein Projekt überhaupt realisierbar.
Im beschaulichen Senftenberger Ortsteil
Brieske – inmitten der Gartenstadt Marga –
befindet sich ein einzigartiges Erziehungs-
und Bildungsprojekt, das wohl selbst bundesweit
seinesgleichen sucht. Hier setzt ein Ehepaar, das
passenderweise die Kompetenzen eines ehemaligen
Bankdirektors und einer vielstudierten Pädagogin
und Mehrfach-Schulleiterin bündelt, ihre Idee von
Kita, Schule und Familie als ganzheitliches und ge-
meinschaftliches Projekt um. Was schon jetzt unter
der Marke „Schlausitz“ entstanden ist, beeindruckt
bei einem Blick auf ansonsten viele Probleme in der
Brandenburger Schullandschaft. Wir sprachen mit
den beiden, deren Sohn bereits die „familieneigene“
Kita besucht und im Herbst in ihre Idee einer Schul-
bildung startet:
Was steckt eigentlich hinter der Idee „Schlausitz“?
Madlen: Das, was Bildungspolitiker und Entwick-
lungspsychologen bewegt: Die ersten Jahre im Le-
ben eines Menschen sind die entscheidenden – und
wir verbinden alle wichtigen Schritte unter einem
Dach. Von der Kita und Schule für die Kinder und
darüber hinaus in der Elternakademie für die Eltern,
sodass wir die Familie als Gemeinschaft bilden und
erreichen. Deshalb steht Schlausitz als Kunstname
für „schlau“, denn wir wollen wirklich wieder die
ganze Familie erreichen und schlau machen – und
zum anderen mit „Lausitz“ für eine große regionale
Verbundenheit. Wir haben unsere Idee von Bildung
hier verankert und haben die regionalen Bezüge zur
Kultur, zum Bergbau und zur Wissenschaft stark
ausgeprägt. Damit wollen wir gerade jungen Fami-
lien in unserer Wegzugsregion auch ein Argument
bieten, hierzubleiben und hier Zukunft zu gestalten.
Schlau steht auch dafür, dass wir jedes Kind auf sei-
ne Art und Weise fördern, unabhängig von jeglichen
Beeinträchtigungen.
Wie umfassend ist das Projekt angelegt?
Uwe: Wir verknüpfen hier in wunderschönen, histo-
Interview: Jens Taschenberger (zwei helden), Foto: Steffen Schwenk
„
Einen Traum verwirklichen
“
Interview mit Madlen und Uwe Schwarz,
Idealisten und „Schlausitzer“
»