Titelthema :: Seite 24
Der weibliche Körper verändert sich – er wird
runder und nimmt „weiblichere Formen“ an. Das
betrifft vor allem den Po, die Hüften und die Ober-
schenkel. Außerdem beginnt die Brust zu wachsen.
Das entstehende Fettgewebe schützt die Milchdrü-
sen, die sich in der Brust befinden. Die Brustwar-
zen werden größer, meist dunkler und auch fester.
Weniger augenscheinlich ist die Entwicklung der
Geschlechtsorgane. Eierstöcke, Gebärmutter, die
Vagina im Gesamten entwickeln sich, werden grö-
ßer und reifer.
Eine prägende Veränderung für Mädchen in die-
sem Alter ist das Einsetzen der ersten Periode. Die-
ser ersten Monatsblutung geht der erste Eisprung
voraus. Für die meisten Mädchen ist das eine auf-
regende Erfahrung. Gehen Sie offen damit um, ste-
hen Sie für Fragen zur Verfügung und erklären Sie
Ihrer Tochter, dass es sich dabei um einen norma-
len, natürlichen Vorgang handelt.
Eine weitere offensichtliche Veränderung, die
Selbstbelohnungsprinzip funktioniert bei Jugend-
lichen jedoch nicht. Wobei derzeit nicht klar ist,
ob zu viel oder zu wenig Dopamin ausgeschüttet
wird. Der Heranwachsende benötigt immer größe-
re Herausforderungen und den folgenden „Kick“,
damit das Glücksgefühl einsetzt. Deswegen gehen
Jugendliche in diesem Alter so oft an ihre Grenzen
und darüber hinaus.
Die Ausschüttung von Dopamin ist nicht die einzi-
ge, die nicht mehr wie gewohnt funktioniert. Ähn-
lich verhält es sich mit Melatonin. Dieses Hormon
wird auch als Schlafhormon bezeichnet. Während
das Gehirn im Umbau ist, wird Melatonin mit bis
zu zwei Stunden Verspätung ausgeschüttet – der
Pubertierende kommt abends nicht ins Bett und
früh noch schwerer hinaus.
Diese Umbaumaßnahmen im Gehirn sind aber
keinesfalls nur dazu da, Eltern, Lehrer und das ge-
samte soziale Umfeld in den Wahnsinn zu treiben.
Wurden Synapsen im Baby- und Kindesalter noch
mehr oder weniger automatisch in Anbetracht der
gestellten Aufgaben herausgebildet, kann der Ju-
gendliche sein Gehirn quasi selbst formatieren.
Auf Grundlage der eigenen Interessen und Vorlie-
ben im Teenageralter bilden sich neue Synapsen
und somit Bahnungen und Netzwerke, auf die der
Mensch sein ganzes Leben zurückgreifen kann.
Doch auch wenn das Gehirn viele Turbulenzen,
wie Entscheidungsschwierigkeiten, Launen oder
Vergesslichkeit erklärt, ist es kein Freifahrtschein
für Jugendliche und ihre Eltern. In der Pubertät
und auch schon vorher ist es wichtig, seinem Kind
klare Grenzen und Regeln zu setzen. Es liegt nahe,
dass in Zeiten, in denen das Gehirn solch umfas-
senden Veränderungen unterworfen ist, Nikotin,
Alkohol und andere Drogen einen unverhältnis-
mäßig schlechten Einfluss auf die Entwicklung von
Jugendlichen haben können.
Der Körper verändert sich
Die Veränderungen des Körpers sind viel offen-
sichtlicher, zumindest die äußeren. Doch was pas-
siert im einzelnen und wie ändert sich das Körper-
innere? Welche Unterschiede gibt es zwischen der
Entwicklung von Jungen und Mädchen?
Die einzelnen äußerlichen Entwicklungen können
Sie den Abbildungen entnehmen.
Quelle: www.lovetour.at
Äußere Veränderungen in der Pubertät