Titelthema :: Seite 31
Titelthema :: Seite 30
Buchtipps
Tim trauert um seinen Freund
von Eva M. Popp – ab 3 Jahren
Tim ist sehr traurig. Sein bester
Freund, der Hund Pit, ist gestorben.
Es zerreißt ihm das Herz. Erst als er gemeinsam mit
seiner Mutter und seinen Freunden eine Trauerfeier
für Pit veranstaltet, lässt der große Seelenschmerz
nach. Langsam verwandelt sich die Trauer in das
Gefühl einer schönen Erinnerung.
Gänseblümchen für Omima
von Helene Düperthal – ab 3 Jahren
Was ist das Gestorben?, fragt Lena,
als sie vom Tod ihrer Großmutter
erfährt. An der Seite von Tante Inge
nimmt sie Abschied. Tante Inge be-
gleitet sie in den Tagen zwischen dem Tod der Groß-
mutter und der Beerdigung.
Eine Sonne für Oma
von Petra Fietzek – ab 4 Jahren
Tims Oma wohnt seit einiger Zeit
im Altenheim. Tim geht sie dort oft
besuchen. „Da kommt mein Sonnen-
schein!“, ruft sie dann freudig und
lacht. Doch bald wird sie so krank, dass sie nicht
mehr aufstehen kann.
Papa, wo bist Du? – Ein Kinder-
buch zu Tod und Trauer für Kinder
von Uwe Saegner – ab 5 Jahren
Der kleine Junge, der seine Geschich-
te ganz aus seiner Sicht erzählt, wird
plötzlich mit dem Tod seines Vaters
konfrontiert. Da seine Mutter ihm aber sagt, dass
sein Vater von ihnen gegangen sei, kann er nicht
verstehen, dass der Vater nicht mehr nach Hause
kommt – schließlich ist er ja nur weggegangen…
Du wirst immer bei mir sein
von Inger Hermann und Carme-Sole
Vendrell – ab 5 Jahren
Der fünfjährige Peter hat seinen Vater
bei einem Autounfall verloren. Den-
noch fühlt er dessen Nähe in seinem
Herzen. Ein Buch, das Hoffnung macht, die Realität
des Todes anzunehmen.
Wie Großvater ein Wikinger wurde
von Ally Kennen – ab 5 Jahren
Opa ist einer der wichtigsten Men-
schen in Carlas Leben. Sie machen
viele gemeinsame Unternehmungen
und er steht ihr immer mit Rat und
Tat zur Seite. Als er plötzlich unerwartet stirbt, ist
sie am Boden zerstört. Doch dann entdeckt sie einen
Brief von ihm, der sie vor eine sehr große Herausfor-
derung stellt. Denn Opa hat einen ganz speziellen
letzten Wunsch…
Link-Tipps:
Diplom-Sozialpädagogin Anja Gehrke-Huy arbeitet seit 2009 als
Trauerbegleiterin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Cottbus
und im Landkreis Spree-Neiße.
„Trösten kann nur die Wahrheit“
Frau Gehrke-Huy, wie
wird man eigentlich
Trauerbegleiterin?
Der
Tod und die Trauer sind mir in
der Kindheit, Jugend, im Erwach-
senenalter und im beruflichen
Umfeld immer wieder begegnet.
Auch als verwaiste Mutter bin ich
meiner eigenen Trauer nie davon-
gelaufen. Vor vier Jahren habe ich
dann die Ausbildung zur Trauer-
begleiterin absolviert.
Was genau ist professionel-
le Trauerbegleitung?
Ich beglei-
te Familien auf dem Trauerweg.
Gemeinsame Gespräche helfen,
die Trauer ein Stück weit zu lin-
dern. Darüber hinaus spreche ich
mit den Kindern, wenn die Eltern
dafür nicht die richtigen Wor-
te finden. Ihnen fehlt manchmal
das Handwerkszeug, die passen-
den Worte und Erklärungen, um
mit den Kindern im Trauerfall in
Verbindung zu treten. Die Kinder
wollen wissen, wie der große Opa
in die kleine Urne passt oder war-
um alle schwarz angezogen sind.
Trauerbegleitung ist also auch El-
ternberatung. Auch begleite ich
Eltern in ihrer Trauer. Unter an-
derem im Lebenscafé für verwais-
te Eltern.
Wie kann man sich Ihre Arbeit
konkret vorstellen?
Überwiegend
geht es um eine Beratung der El-
tern mit ganz lebenspraktischen
Tipps im Umgang mit ihren Kin-
dern. Dazu zählen zum Beispiel
die Vorbereitung auf die Beerdi-
gung und das Überbringen und
Vermitteln der Todesnachricht.
In einer Trauerbegleitung selbst
gibt es ein telefonisches Vorge-
spräch. Danach erfrage ich in ei-
nem persönlichen Vorgespräch,
welche Erwartungshaltung die El-
tern haben? Manche Eltern wol-
len ihr Kind ganz schnell wieder
fröhlich sehen, andere tragen die
Sorge, ihr Kind zu sehr zu belas-
ten. Wieder andere versuchen,
dem Kind beizustehen oder su-
chen nach Wegen, insbesondere
mit ihren jugendlichen Kindern
in Kontakt zu bleiben. Ob es ein
persönliches Vorgespräch gibt,
entscheiden die Eltern selbst. Da-
bei habe ich immer einen Koffer
mit Kerzen, Gefühlsbildern, Stif-
ten und Kinderbüchern. Mit Hilfe
von Farbwürfeln können auch Ju-
gendliche sagen, wie sie sich mo-
mentan fühlen, was sie mit der
Farbe im Moment assoziieren. Es
ist immer wieder zu sehen, dass
sich die Trauerfarbe mit der Zeit
ändert.
Wie lange dauert die Trauer?
Wann wird aus tiefschwarz bunt?
Es gibt weder „die“ Trauer noch
„die“ Trauerzeit. So unterschied-
lich, wie wir Menschen sind, so
unterschiedlich ist die Trauer.
Bei Kindern kann sich die Trauer
selbst nach langer Zeit ganz plötz-
lich zeigen. Das kann der erste
Geburtstag ohne Oma oder Opa
sein. Trauer endet nicht, sondern
wir lernen, damit umzugehen.
Es gibt sicher keine richtigen Ant-
worten. Was können Eltern in gu-
ter Absicht aber falsch machen?
Richtige oder falsche Antworten
gibt es nicht. Nicht darüber zu
sprechen, ist aber der schlech-
teste Weg. Durch nicht ausge-
sprochene Worte bilden sich eher
Ängste und Phantasien bei Kin-
dern. Erwachsene müssen da-
bei nicht auf alle Kinderfragen
die passenden Antworten ha-
ben. Man darf Kindern durch-
aus sagen, dass man bestimm-
te Sachen nicht weiß. Wichtig ist
es, die Fragen der Kinder zuzu-
lassen. So haben Kinder das Ge-
fühl, ernst genommen zu wer-
den. Ebenso helfen Lügen nicht
weiter, denn sie können bei den
Kindern falsche Hoffnungen we-
cken. Trösten kann nur die Wahr-
heit. Eltern müssen auch akzep-
tieren, dass Kinder weinen und
kurz danach wieder lachen kön-
nen und zum Beispiel ein Eis es-
sen wollen. Das heißt nicht, dass
sie den Opa oder die Oma nicht
vermissen (...)
»
Das ausführliche Interview
lesen Sie in unter
www.lausebande.de
• Anja Gehrke-Huy, Trauerbegleitungen für
Kinder, Jugendliche & Erwachsene
- gehrke-huy@freenet.de
- Tel. 03562 / 693380
• Ambulanter Hospiz- und Palliativ-
beratungsdienst der Malteser
- Klopstockstraße 4a, 03050 Cottbus
- Tel. 0355 584200
- Ansprechpartner:
Herr Doll oder Frau Bannach
• TierkrematoriumWerben
, hier können sich
auch Kinder von ihrem geliebten Haustier
feierlich verabschieden und Herr Anpusat er-
klärt auch, was mit dem toten Tier im Krema-
torium passiert. Auch im nächsten Jahr gibt
es wieder einen Tag der offenen Tür. Auch
auf diesem Wege kann man Kinder auf ganz
praktische Weise an das Thema heran führen,
es ist auch eine Art Trauerbegleitung.
- Phönix KLeintierkrematorium, Werben
- Tel: 035603/ 180891
- kontakt@tierkrematorium-im-spreewald.de
Anlaufstellen
kindertrauerland.org
trauernde-kinder.de
trauernde-geschwister.de
youngwings.de
johanniter.de
kindertrauer.info