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präsentiert
Bunte Vielfalt im Netzwerk Gesunde Kinder
erzählen, wie die Situation in ihrem Heimatland
ist. Erfahrt von den Familien selber, was sie auf der
Flucht erlebt haben und warum sie nach Deutsch-
land gekommen sind. Gebt ihnen eine Chance, denn
viele Vorurteile kann man damit ausräumen!“. Mit
diesen Worten versuchte ich, meinen Patinnen und
Paten die Ängste und Bedenken zu nehmen.
Für die Flüchtlingsfamilien organisierte ich eine ara-
bische Übersetzung unseres Anliegens im Netzwerk,
die mit Hilfe von Eve E., einer jungen Frau aus unse-
rer Stadt, die mehrere Jahre im Oman gelebt und stu-
diert hat, erstellt wurde. Die Reaktionen der Familien
auf unser Angebot waren zwar etwas verhalten, aber
davon ließen wir uns nicht einschüchtern. Karin E.,
eine Patin aus unseremNetzwerk, bot einer syrischen
Familie spontan an, sie nach Hause zu fahren, da es
schon etwas spät geworden war und die beiden klei-
nen Söhne Hamid K. (4) und Amin K. (2) schon sehr
müde waren. Von da ab besuchte Karin die Flücht-
lingsfamilie sehr oft, spielte mit den Kindern und half
ihnen bei Ämtern und Behörden. Es folgten regelmä-
ßige Besuche und Karin verbrachte sehr viel Zeit in
der Familie. Durch ihr hilfsbereites, freundliches und
engagiertes Auftreten ist sie aus dem Alltag dieser
Familie einfach nicht mehr wegzudenken. Natürlich
geht dieses Engagement weit über den Rahmen einer
Begleitung durch das Netzwerk hinaus, doch Karin
sagt selber: „Es ist ja auch eine besondere Situation
und eine besondere Notlage. Diese kleine Familie
musste aus ihrem Heimatland Syrien, das fast voll-
ständig zerstört ist und in dem auf Menschen, auch
auf Kinder!, geschossen wird, in ein völlig fremdes
Land mit einer anderen Art zu leben und einer ande-
ren Kultur und Religion fliehen. Hier ist alles für sie
neu und fremd. Meine beiden Kinder sind leider weit
weg und so habe ich eine Art Familienersatz. Ich wer-
de gebraucht und kann Gutes tun.“
Fatima D. (30) und Ahmad K. (33), die beiden Eltern,
sind sehr dankbar und besonders der kleine Amin ist
überglücklich, wenn Karin zu Besuch kommt. „Karin
ist uns eine große Hilfe im Alltag, bei Antragstellun-
gen in einer Sprache, die wir noch nicht so verstehen
und erst lernen müssen. Sie bereichert unsere Fami-
lie und ist für uns da und das aus tiefstem Herzen.“.
Das sagte mir Fatima. Familie K. war eine der ersten
Seit Jahren begleiten und unterstützen die
Netzwerke Gesunde Kinder nicht nur deut-
sche Familien von der Schwangerschaft bis
zum vollendeten dritten Lebensjahr der Kinder, son-
dern auch Familien aus anderen Ländern und mit an-
deren kulturellen und religiösen Hintergründen, die
ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Seitdem nun
viele Familien aus Kriegsgebieten nach Deutschland
flüchten, stehen auch das Netzwerk Gesunde Kinder
und die vielen ehrenamtlich tätigen Familienpaten
vor neuen und schwierigen Herausforderungen.
Als Koordinatorin eines dieser Netzwerke Gesunde
Kinder habe ich mich gerade für dieses Thema ent-
schieden, um anhand einer gut funktionierenden
Patenschaft bei einer syrischen Familie bei den Le-
serinnen und Lesern der lausebande weiterhin für
Akzeptanz, Toleranz und Verständnis zu werben und
auch einmal Danke zu sagen für so viel ehrenamtli-
ches Engagement und die vielen tollen Ausflüge und
Aktionen, die vor allem mit den Kindern und deren
Familien unternommen werden.
Anfang des Jahres fand ein Treffen mit Netzwerkpa-
tinnen und meist syrischen Familien in einer gemüt-
lichen Kaffee- und Teerunde in unserem Flüchtlings-
wohnheim statt. Natürlich wurden unsere Patinnen
im Vorfeld gefragt und auf dieses Treffen vorbereitet.
Einige äußerten auch Bedenken wegen der Kultur
und der Religion in arabischen Ländern, waren aber
sofort bereit, die Familien einmal zu treffen und ken-
nenzulernen. „Genau das ist auch der richtige Weg.
Lernt die Familien erst einmal kennen und lasst Euch