Mit der richtigen Vorbereitung ist der Impftermin für Kids kein Problem. Foto: designed by freepik
Stress- und schmerzarmes Impfen: So gelingt es!
Bei einigen Menschen rufen Impfungen Stress hervor. Es gibt jedoch einfache Maßnahmen, Ängste vor Impfungen und mögliche Schmerzen zu verringern. Sie selbst sowie Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt können hierfür etwas tun – mit bestimmten Körperhaltungen, altersabhängiger Ablenkung und anderen Verhaltensweisen.
Vor der ersten Impfung Ihres Kindes: Sprechen Sie schon möglichst früh – am besten bereits bevor Ihr Kind zum ersten Mal geimpft wird – mit Ihrer Kinderärztin bzw. Ihrem Kinderarzt über Impfungen und erkundigen Sie sich nach Tipps, wie Sie sich auf den Impftermin vorbereiten können.
Bei der Impfung … Für Kinder unter 10 Jahren ist es wichtig, dass während der Impfung die Eltern bzw. ein Elternteil anwesend sind. Kinder ab 3 Jahren wie auch Jugendliche und Erwachsene sollten direkt vor der Impfung darüber aufgeklärt werden, wie geimpft wird und wie man mit einfachen Mitteln Stress bewältigen und mögliche Schmerzen vermindern kann. So hilft es Kindern, wenn sie die Hand der Mutter oder des Vaters drücken. Eltern sowie das Praxisteam sollten Ruhe ausstrahlen und fälschlich beruhigende Versprechungen wie „Es tut überhaupt nicht weh“ vermeiden!
Körperhaltungen … Eltern sollten Ihre Kinder bis zum Alter von 3 Jahren am besten im Arm oder auf dem Schoß halten und nach der Impfung leicht schaukeln und liebkosen. Kinder ab 3 Jahren sitzen am besten während der Impfung, z. B. auf dem Schoß der Mutter oder des Vaters (dies unterstützt auch Stillhalten der Beine und Arme).
Stillen oder „Süßes“ … Babys können, wenn sie noch gestillt werden, kurz vor oder während der Impfung angelegt werden. Ersatzweise können Sie Ihrem Baby einen Schnuller geben. Kinder unter 2 Jahren, die nicht mehr gestillt werden, können kurz vor der Impfung einen kleinen Schluck Zuckerwasser (2 ml 25%ige Glukoselösung) oder eine andere süße Flüssigkeit trinken. Besprechen Sie dies vorher mit Ihrer Kinderärztin bzw. Ihrem Kinderarzt.
Gut zu wissen: Bei einer Rotaviren-Impfung sollte Ihr Kind im Zeitraum von 1 h vor bis 1 h nach dem Impfen nicht gestillt werden. Das Stillen zum Zeitpunkt der Impfung vermindert sonst möglicherweise deren Wirkung. Da die Schluckimpfung gegen Rotaviren süßlich ist, sollte, wenn beim Termin weitere Impfungen geplant sind, mit der Rotaviren-Impfung begonnen werden.
Ablenkung … Ablenkungen kurz vor und nach der Impfung beispielsweise durch Seifenblasen, Luftballons, das eigene Lieblings-Spielzeug oder ein Buch, Videos, Musik oder Gespräche helfen gut bei Kindern unter 6 Jahren.
Schmerzstillende Medikamente ... In Einzelfällen können bei Kindern, die älter als 3 Monate sind, Schmerzpflaster (sogenannte Lidocain-haltige Pflaster) benutzt werden. Das Pflaster sollte mindestens 30 bis 60 Minuten vor der Impfung einwirken. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob und wie Sie die Pflaster verwenden sollen. Die Kosten der frei in der Apotheke erhältlichen Pflaster (Stück. ca. 5 €) muss man in der Regel selbst tragen.
Kurz vor der Impfung kann die Impfstelle mit Eisspray gekühlt werden (Sprühzeit: 2 bis 8 Sekunden)
Entscheidungshilfen für Eltern
Wer in Sachen Impfung noch Informationen benötigt, dem sei die Internetseite www.impfen-info.de empfohlen. Diese Seite bietet alles, was man zum Thema Impfen wissen muss – inklusive einem interaktiven Impfcheck. Weitere Informationen liefert auch die Bundeszentrale für politische Bildung.