Nehmen Sie Ihre Kinder mit auf Tour?
Wenn es geht – wie an den Wochenenden – dann kommen sie mit auf Tour. Die Kleine war früher oft dabei, als sie noch nicht in die Schule gegangen ist, da hatten wir auch eine Nanny dabei. Jetzt, wo sie in die Schule geht, passt natürlich jemand zu Hause auf sie auf – und bei der Großen schaut auch jemand nach dem Rechten.
Wie darf man sich Papa Profitlich zu Hause vorstellen – müssen Sie für die kleine Tochter auch mal als Pferdchen herhalten?
Natürlich, wie jeder andere Vater auch. Das mache ich auch sehr gern. Da ich sehr viel unterwegs und auch auf Tournee und im Büro bin, ist mir die Zeit, die ich mit den Kindern verbringe, sehr wertvoll. Es kommt da nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität an. Da plane ich wirklich mit jedem Kind einzelne Zeiten ein, in denen ich wirklich nur Zeit für die Kleine oder eben für die Große habe. Das halte ich für ganz wichtig.
Sie haben auch eine Produktionsfirma, sind viel mit TV beschäftigt – haben Sie da noch mit dem Haushalt zu tun, kommt manchmal der gelernte Schreiner in Ihnen durch?
Natürlich, ich würde da gern viel mehr machen! Das bekomme ich aber nicht hin. Da helfen dann eher Bekannte und Freunde aus unserem Dorf. Vor kurzem habe ich gemeinsam mit einem anderen Schreiner eine Kletterwand in das Zimmer meiner Tochter gebaut. Für mehr fehlt mir leider meist die Zeit. Der Schreiner kommt aber auch auf der Tournee oft durch, da erkläre ich den Leuten dann, wie sie die Bühne aufbauen sollen.
Sie vermitteln einen rundum zufriedenen und gesunden Eindruck – verwöhnt Ihre Frau Sie zu sehr?
Mein Job ist sicher ein Gottesgeschenk: Menschen zum Lachen zu bringen. Und ich habe eine Familie – und die ist genauso schön und kompliziert wie bei allen anderen auch. Bei uns gibt es auch Probleme und Krankheiten, die überstanden werden müssen. Wenn Sie auf meine Fülle anspielen: Ich genieße es, mit meiner Familie zu Essen, zu Trinken und zu Lachen. Das machen aber auch ganz viele andere Menschen.
Wie versteht sich der Christ in Ihnen mit dem Comedian und Lebemann?
Sehr gut! Das ist auch meine ganz private Angelegenheit – und irgendwann werde ich ja auch gehen und dann sehen, wie Gott dazu steht.
Sie sind früher mit drei Schwestern groß geworden, haben jetzt zwei Töchter – wie sehr hat Sie das weiblich dominierte Umfeld geprägt?
Ich glaube sehr! Sonst könnte ich nicht so viele Rollen spielen. Auf der Bühne spiele ich im aktuellen Programm auch eine alte Frau – man muss viel von beidem haben, um auch beides spielen und sich in beides hinein versetzen zu können.
Von Ihren Geschwistern sind drei Schwestern Krankenschwestern, der ältere Bruder ist Krankenpfleger geworden – haben Sie zu Hause so viel Schaden angerichtet?
(lacht) Mutter und Großmutter waren auch Krankenschwestern. Das haben wir sicher von mütterlicher Seite mitbekommen. Wir sind auch sehr sozial aufgewachsen. Bei uns konnte jeder vorbei kommen und übernachten. Mein Vater hatte das erste Auto im Dorf und das wurde dann fast zum Taxi-Unternehmen. Ich hatte auch überlegt, Krankenpfleger oder Masseur zu werden. Aber irgendwann wurde es dann doch der Schreiner.
Apropos Krankheit: Vor zwei Jahren begann bei Ihnen eine schwere Krankheit, denkt man da auch ans Kürzertreten?
Das tue ich ja schon. Ich habe meine Produktionsfirma herunter geschraubt – und die Tournee ist ein sehr geregelter Job mit festen Terminen. Ich habe mir viele Gedanken gemacht, wie es weiter gehen soll, da bietet die Bühne das geregeltere Leben. Es war ja eine schwere Krankheit mit Kehlkopf- und Lungenentzündung, da ging es ganz hart um meine Stimme, mit zwei Operationen und allem drum und dran. Da habe ich wirklich überlegt, was ich mache, wenn es hart auf hart kommt. Für den Schreiner ist es sicher zu spät. Aber einen Taxischein könnte ich noch machen.
Dazu gibt es inzwischen ja auch TV-Produktionen … aber wie haben sich die Erfahrungen auf Ihr aktuelles Bühnenprogramm ausgewirkt?
Ich zeige zum ersten Mal wirklich etwas Autobiografisches. Nur die Krankheiten haben wir ausgelassen, darüber möchte ich keinen Witz erzählen.
Können Sie einen Vorgeschmack auf das Bühnenprogramm geben, dass am 8. November in der Stadthalle Cottbus zu erleben ist?
Die Leute werden wirklich etwas von mir erfahren. Ich werde viele Sachen aus meinem Leben Preis geben – und das sind sehr viele lustige Sachen. Es ist ein bunt gemischtes Programm aus Liedern und Sketchen, wir improvisieren auch sehr viel mit dem Publikum. Auch das Publikum muss mitmachen. Es wird – wie man früher sagte – ein Feuerwerk der guten Laune!
Muss man die berühmte Angst vor der ersten Reihe haben?
Dazu sage ich Nichts (lacht).
Ich bin ein sehr geselliger Typ
Datum: Freitag, 28. Oktober 2011 13:03
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