Die veränderte Mediennutzung
Die Digitalisierung der Medienwelt ist ein beständiger Prozess, der uns meist unterbewusst begleitet. Wie stark sich das Nutzungsverhalten der Medien und damit das gesamte Freizeitverhalten der Kinder im Vergleich zum analogen Zeitalter vor gerade einmal 25 Jahren geändert hat, zeigen Studien über die Dauer der Mediennutzung der Kinder. „Vorreiter“ ist wie so oft die USA, auch was die Existenz von Studien anbelangt. Auch wenn die Mediennutzung in Deutschland nicht ganz so stark ausgeprägt ist, der Trend ist genauso deutlich:
Diese Zahlen sind bereits über fünf Jahre alt, die Dynamik im Bereich der Medien hat weiter zugenommen. Leider gibt es für Kinder in Deutschland kaum belastbare Zahlen und Studien. Wie aussagekräftig hiesige Studien sind, belegt die KIM-Studie als eine der wichtigsten deutschen Studien zur Mediennutzung 6-13-jähriger Kinder. Für diese werden Eltern befragt. Im Jahr 2014 gaben diese z.B. für 12-13-jägrige Kinder eine tägliche Tabletnutzung von durchschnittlich weniger als 10 Minuten an. Das hat mir der heutigen Realität aber wenig zu tun.
Erstaunlich ist aber schon bei den Zahlen aus dem Jahr 2009 die Dauer der Mediennutzung, die starke Zunahme im Bereich der Nutzung von Computer und Videospielen sowie des Multitaskings, also der gleichzeitigen Nutzung verschiedener Medien. Wer sich hier überhaupt nicht angesprochen fühlt, der sollte einmal über eine normale Woche hinweg ein Tagebuch über die Mediennutzung des eigenen Kindes führen. Oft sind Eltern ja froh, zu Hause Zeit für sich zu gewinnen – und registrieren die Dauer der Mediennutzung ihrer Kinder kaum. Egal ob TV, Smartphone, Spielkonsole oder Tablet & Co., in den meisten Familien ziehen diese Medien spätestens im Vorschulalter ein und werden spätestens im Grundschulalter Normalität. Studien beweisen inzwischen, welche schädliche Wirkung der Konsum gerade im Grundschulalter entwickeln kann. So wurden bei einem Test Grundschüler in verschiedene Gruppen aufgeteilt und die Gruppe, die zu Hause eine Playstation zur Verfügung bekam, war schon nach Monaten messbar schlechter in der Schule, verfügte über deutlich mehr Lernprobleme und schnitt im Bereich Lesen und Schreiben mit eindeutig schwächeren Leistungen ab. Die Spielkonsole verdrängt Lesen und Schreiben. Je mehr in jungen Jahren gespielt wird, desto größer ist der Schaden. Eine weitere Studie ergab, dass Grundschulkinder mit Spielkonsolen im Vergleich zu anderen 30% weniger Zeit für Lesen und 34% weniger Zeit für Hausaufgaben aufwenden. Dies wirkt sich insbesondere auf die Schriftsprache aus, die in der Schullaufbahn auch für das Verständnis anderer Fächer grundlegend ist. Unter dem Konsum von Bildschirmmedien, hier sind neben TV und Konsole auch PC, Tablet und Smartphone inbegriffen, leiden in dieser wichtigen Entwicklungszeit auch die sozialen Bindungen. Wichtige reale Lernsituationen in einem sozialen Umfeld bleiben aus. Die negativen Effekte des Bildschirmkonsums sind sogar doppelt so stark wie der positive Effekt des Lernens beim Vorlesen. Das sollte auch nochmals unterstreichen, wie sinnlos Fernsehen als Einschlafdroge für Babys und Kleinkinder ist. Um zu verstehen, welche Mediennutzung für Kinder überhaupt sinnvoll sein kann, sollte vorab die verheißungsvolle „Medienkompetenz“ näher beleuchtet werden.
Klick. Bunt. Fertig!
Datum: Donnerstag, 02. April 2015 09:50
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Neela - Kolumna
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