Trinken in Schule und Kita
Während Eltern zu Hause ganz gut im Blick haben, was und wie viel die eigenen Kinder trinken, müssen sie die Verantwortung dafür in Kita und Schule abgeben. In den meisten Kitas wird darauf geachtet, dass die Kinder regelmäßig trinken. Laut DGE-Ernährungsbericht von 2016 bieten 96 Prozent der Kitas den Kindern Wasser an und 86 Prozent Tee. Üblicherweise werden die Getränke zu den Mahlzeiten angeboten, aber auch während des Spielens Trinkpausen mit den Kindern gemacht.
In der Schule liegt die Verantwortung dann beim Kind. Einige Schulen haben öffentliche Wasserspender, an denen sich die Kinder selbständig und kostenfrei Wasser nehmen können. Wenn auf die Hygienestandards geachtet wird, sind diese eine gute Lösung. Ansonsten sollten Eltern dem Nachwuchs eine Trinkflasche mit Wasser mitgeben und ihn ermutigen, diese im Laufe des Schultages auszutrinken. Bei Erstklässlern kann eine kleine Erinnerungsstütze helfen: z.B. eine kleine Karte mit Bild oder Spruch, die ans Trinken erinnert. Die Karte kann in der Federmappe oder im Hausaufgabenheft platziert sein, so dass das Kind mehrmals täglich ans Trinken erinnert wird. Automaten, an denen sich die Kinder selbst Limo kaufen können, gehören nicht an Schulen.
Tipps und Tricks für Trinkmuffel
Soweit also die Theorie. Eltern von kleinen Kindern wissen aus ihrer täglichen Erfahrung, wie schwer es ist, die lieben Kleinen zum Trinken zu animieren, noch dazu, wenn sie schnödes Wasser trinken sollen. Daher haben wir hier ein paar Kniffe zusammengestellt, mit denen das Wasser zum Hingucker wird und kleine Trinkmuffel zu „Saufschrauben“.
- Verpacken Sie das Getränk schön: zu Hause in bunte Tassen, Becher oder Gläser, vielleicht sogar mit den Kindern gestaltet, unterwegs in einer schicken Trinkflasche, die sich das Kind selbst aussuchen darf.
- Gerade bei jüngeren Kindern wirken Strohhalme Wunder. Wenn sie erst mal begriffen haben, wie sie an die Flüssigkeit kommen, werden sie mit Strohhalmen mehr trinken. Strohhalme gibt’s nicht nur in vielen Farbvarianten, sondern mittlerweile auch nachhaltig ohne Plastik.
- Stellen Sie eine schöne Wasserkaraffe in der Wohnung auf, aus der sich ältere Kinder jederzeit selbst bedienen können.
- Haben kleine Kinder erstmal gelernt, sich selbst einzugießen, werden sie begeistert immer wieder ihren Becher leeren und nachfüllen. Dafür lohnt sich sogar die Anschaffung einer kleinen (bruchsicheren) Kanne.
- Erinnern Sie Ihr Kind immer wieder ans Trinken, legen Sie beim Spielen bewusst kurze Trinkpausen ein.
- Erinnern Sie mit Hilfe einer Eieruhr oder eines Weckers an die nächste Trinkpause.
- Stellen Sie zu jeder Mahlzeit etwas zu trinken hin und lassen Sie die Kinder am besten schon vor Beginn der Mahlzeit trinken, wenn der Bauch noch nicht so voll ist.
- Es kann auch sinnvoll sein, jedem zunächst ein Glas Wasser einzugießen. Und erst wenn das leer getrunken ist, gibt es Saftschorle oder etwas anderes.
- Peppen Sie das Wasser gemeinsam mit den Kindern optisch und geschmacklich auf, z.B. mit Gurken- oder Zitronenscheiben, Ingwer, Minzblättern, frischen Beeren im Sommer.
- Manchmal kann auch ein Wetttrinken motivieren: Wer hat das Glas schneller ausgetrunken? Machen Sie mit den Kindern lustige Eiswürfel, z.B. mit Minzblättern, Himbeeren oder Lebensmittelfarbe
- Seien Sie Vorbild, trinken Sie ebenfalls regelmäßig und vor allem Wasser.
- So wie Kinder gern beim Kochen helfen, kann man mit ihnen hin und wieder auch Getränke selber machen: Tee mit Pfefferminze aus dem Garten aufbrühen, Orangensaft selber pressen, Smoothies oder alkoholfreie Cocktails mixen (Rezepte am Ende des Beitrags)
- Hartnäckigen Trinkmuffeln kann auch mit wasserreichen Lebensmitteln Flüssigkeit „unterjubeln“: z.B. Gurken, Wassermelone, Suppe.
Direktsaft oder Fruchtnektar?
Wer Saft kauft, sollte genau auf die Angaben auf der Flasche bzw. dem Tetrapack schauen. Als Saft wird nämlich heute vieles verkauft: Vom Fruchtsaftgetränk mit viel Zucker und wenig Frucht bis hin zum Direktsaft. Die Erste Wahl für Familien sollte 100-prozentiger Fruchtsaft sein, dem weder Wasser noch Zucker zugesetzt wurden und möglichst auch keine künstlichen Vitamine. Direktsaft wird nach der Ernte verarbeitet und zu Saft gepresst. Bei Saft aus Fruchtsaftkonzentrat werden zunächst Wasser und Aroma entzogen und nach Transport und Lagerung wieder zugefügt. Bei Tests zu Qualität, Nährstoffen und Geschmack schneiden beide Sorten ähnlich gut ab. Fruchtnektar enthält zwischen 20 und 50 Prozent Frucht, Fruchtsaftgetränke enthalten nur noch zwischen 6 und 30 Prozent Frucht, der Rest sind Wasser, Zucker, Aromen und Zusatzstoffe. Da Fruchtsaftgetränken bis zu 20 Prozent Zucker zugesetzt werden darf, sollte man diese nicht kaufen. Fruchtnektar ist z.B. für sehr saures Obst wie Johannisbeeren oder dickflüssiges Obst wie Kirschen oder Bananen eine gute Option, da reiner Saft aus diesen Früchten nur bedingt genießbar ist. Genau hinschauen sollten Eltern auch bei den beliebten kleinen Saftpäckchen für Kinder, darin verbirgt sich häufig Fruchtsaftgetränk. Mittlerweile gibt es da aber auch eine Auswahl an ungesüßten Saftschorlen, die nur Saft und stilles Wasser enthalten. Die beliebteste Saftsorte ist in Deutschland übrigens der Apfelsaft (7,6 l pro Jahr und Kopf), gefolgt von Orangensaft (7,4 l) und Multivitaminsaft (4,1 l).
So viel Zucker enthalten Cola und Co.
Zuckergehalt pro 100 ml, Werte variieren je nach Hersteller, Quelle: Foodwatch 2018 & eigene Recherche
- Stille Erdbeerschorle 12 g
- Apfelsaft 10,5 g
- Orangensaft 9,5 g
- Capri-Sonne Orange 9,5 g
- Orangenlimonade 9,2 g
- Orangen Fruchtsaftgetränk 8,6 g
- Himbeer Fassbrause 8,1 g
- Eistee Pfirsich 8 g
- Cola 7,6 g
- Wasser mit Geschmack 4 g