Everyday for Future

Datum: Montag, 07. März 2022 15:22


Auf die Fensterbank statt in den Mülleimer: Mit buntem Klebeband wird ein leerer Quarkbecher zum Kräutertopf.

Hier ein paar Ideen, die passend zu den Interessen der Kinder abgewandelt werden können:

Basteln statt entsorgen: Lassen Sie die Kinder für vier Wochen Dinge sammeln, die sonst im Müll landen würden, die man säubern und weiterverwenden kann, z.B. Jogurt-Becher, die kleinen gelben Ü-Eier, Cremedosen, Klopapierrolle. Wenn genug zusammengekommen ist, können die Kinder daraus etwas basteln – sei es ein Müllmonster oder Puppenhaus in Miniaturformat.

Müll-Sammel-Challenge: Jedes Familienmitglied bekommt eine kleine Tüte. Gemeinsam geht es in den Stadtpark oder ins Wohngebiet: Wer hat zuerst seine Tüte mit herumliegenden Müll gefüllt. Bitte Einweg-Handschuhe nicht vergessen.

Plastikfrei einkaufen: Wie lange schaffen wir es, beim Einkaufen auf Plastik zu verzichten? Die Kinder können mithelfen, in dem sie nach Alternativen suchen, wie der Zahnbürste aus Bambus oder den losen Äpfeln.

Insekten ein Zuhause geben: Bauen Sie mit Ihren Kindern ein kleines Insektenhotel aus leeren Dosen und Bambusstäben. Im Internet gibt es einfache Anleitungen. Wer handwerklich nicht so geduldig ist, kann auch ein fertiges Hotel kaufen und im Garten oder Park aufhängen. Dann besucht man es alle vier Wochen und beobachtet, wer sich dort so tummelt, welche Zimmer schon bewohnt sind.

Blühstreifen anlegen: Bienen, Hummeln und andere Insekten lieben Blüten. Säen Sie im Frühjahr mit Ihren Kindern eine heimische Wildblütenmischung aus, entweder auf einem Wiesenstreifen oder in einem Kasten oder Blumentopf auf dem Balkon oder der Fensterbank. Den Sommer über können Sie dann gemeinsam beobachten und bestimmen, wer sich an dem Bienenbuffet bedient.

Nachhaltig fasten: Aschermittwoch fällt in diesem Jahr auf den 2. März und damit auch der Beginn der Fastenzeit. Verzichten Sie doch dieses Jahr mal auf Dinge, die der Umwelt schaden: Denkbar sind Plastikfasten (sechs Wochen keine Produkte mit Kunststoff kaufen), Palmölfasten oder eine vegane Fastenzeit. Auch spannend: Sechs Wochen keine Lebensmittel wegwerfen.

Wasserhahn abstellen: Auch wenn in den zurückliegenden Dürresommern das Wasser an einigen Stellen knapp wurde, so gilt Deutschland noch immer als wasserreiches Land. Während in einigen Ländern die Menschen kilometerweit laufen müssen für sauberes Wasser, haben wir es ständig und überall zur Verfügung. Damit Kinder eine Ahnung bekommen, was Wasserknappheit bedeutet, benutzen Sie bei dieser Challenge für einen Tag nur einen einzigen Wasserhahn in der Wohnung bzw. im Haus. Alle anderen sind tabu. Das heißt dann vielleicht, dass man zum Händewaschen nach dem Toilettengang in die Küche gehen muss. Oder beim Kochen Wasser im Bad holen muss. Und statt zu duschen gibt es nur eine Katzenwäsche. Am nächsten Tag sollte man über das Erlebte reden.

Wie lange verrottet eine Bananenschale: Was wir täglich wegwerfen, landet in der Regel in der Mülltonne und später im Recycling oder in der Verbrennung. Was aber passiert mit dem vielen Müll, der in der Natur landet. Finden Sie es in diesem Experiment heraus. Dazu wählen Sie mit Ihren Kindern drei bis fünf Dinge aus, die sie in einem Blumentopf oder -kasten mit Erde vergraben. Das können Bonbonfolie, Bananenschale, Kaffeefilter, Zigarettenstummel, Bierdeckel oder ein Stück Papier sein. Die Kinder graben je ein kleines Stück davon etwa 5 bis 10 Zentimeter tief, beschriften die Stelle und schauen dann ein Mal pro Woche nach, wie der Gegenstand aussieht. Ist er bereits kleiner geworden, hat er angefangen sich zu zersetzen? Nach jeder Beobachtung machen die Kinder eine Notiz und vergraben das Stück wieder. Nach acht bis zwölf Wochen kann man Bilanz ziehen und den nicht verrotteten Müll regulär entsorgen.

Zugluft-Detektive: Im Winter gibt es im Haus kuschlig warme Ecken, aber auch kühle. Lassen die Kinder zunächst raten, wo es in der Wohnung besonders warm ist und wo die Heizung nicht hinkommt. Im zweiten Schritt binden Sie eine leichte Feder an ein Stück Garn und lassen die Kinder aufspüren, wo im Haus Zugluft durch die Ritzen kommt oder auch, wo die Heizung so stark aufgedreht ist, dass die heiße Luft die Feder tanzen lässt. Überlegen Sie dann gemeinsam, was sie dagegen machen können. Eine Lösung kann sein, eine Decke vor die Tür zu legen.

Papier als Wärmespeicher: Warum sind Häuser in Griechenland meistens weiß? Warum sind Solaranlagen dunkel? Mit diesem einfachen Experiment können Sie Ihren Kinder vermitteln, wie helle Farben Wärme reflektieren und dunkle Farben Wärme absorbieren. Dazu suchen sich die Kinder fünf verschiedene farbige Blätter Bastelpapier und legen sie in die Sonne. Nach etwa 15 Minuten können sie fühlen und erzählen, welches Papier sich wie warm anfühlt. In einem zweiten Schritt können die Kinder zwei leere Flaschen bekleben: eine mit weißem Papier, eine mit schwarzem Papier. Dann beide Flaschen mit Wasser füllen und nach wieder etwa 15 Minuten vergleichen die Kinder, in welcher Flasche das Wasser wärmer ist.


Ganz so nah wird man Blaumeise und Co. bei der Nabu-Vogelzählung nicht kommen, für die Kinder ist es trotzdem ein Erlebnis. Foto: Rita Priemer

Klopapier-Reißprobe: Immer wieder verstopfen Feuchttücher die Abwasserrohre, weil eben nicht nur Toilettenpapier im WC landet. Mit einem einfachen Reißtest können Sie dem Nachwuchs veranschaulichen, warum Feuchttücher nur in den Restmüll gehören. Lassen Sie die Kinder vier bis fünf verschiedene Sorten Papier in der Wohnung suchen, z.B. Klopapier, Küchenrolle, Feuchttücher, Taschentücher, Schreibpapier. Weichen Sie das Papier für etwa drei Minuten in kaltem Wasser ein und machen Sie dann die Reißprobe: Welches Papier ist schon stark aufgeweicht und lässt sich gut zerreißen, welches dagegen nicht?

Autofrei-Challenge: Wie viele Tage schaffen wir als Familie es, komplett auf das Auto zu verzichten? Das gilt für alle Wege: Zu Kita und Schule, zur Arbeit und zum Verein, zum Einkaufen und zur besten Freundin. Diese Challenge ist im Frühjahr und Sommer leichter umzusetzen. Reden Sie anschließend darüber, was gut war, was vielleicht schwierig war. Vielleicht könnte ein langfristiges Ziel sein, einen autofreien Tag pro Woche oder eine autofreie Woche pro Monat umzusetzen.

Vögel zählen: Zwei Mal im Jahr, im Sommer und im Winter, ruft der Nabu zur Vogelzählung auf. Da kann wirklich jeder mitmachen, ganz ohne ornithologische Vorkenntnisse. Einfach für eine Stunden in den Garten oder Park setzen und bekannte Vögel zählen. Die genaue Beschreibung und eine Bilderliste mit den gängigsten heimischen Vogelarten findet sich auf der Nabu-Homepage.