Titelthema :: Seite 17
Welcher ist der häufgste Fehler,
den Eltern in Bezug auf Lese-Er-
ziehung ihrer Kinder machen?
Die konkrete Leseförderung
verschwindet in der Vielzahl al-
ler Erziehungsziele oftmals vom
elterlichen „Erziehungs-Radar“.
Zwar erachten fast alle Eltern in
Deutschland Lesen für die kindli-
che Entwicklung als wichtig und
förderlich – nehmen aber ver-
gleichsweise selten Einfuss da-
rauf, was und wie viel ihre Kin-
der lesen.
Und woran liegt das?
Knapp die Hälfte aller Eltern
mit Kindern unter 12 Jahren ist
unsicher in der Frage, ob man Le-
sefreude bei Kindern überhaupt
beeinfussen kann oder diese an-
geboren ist. Auch ist für viele El-
tern das Lesen nur etwas „für den
Kopf“ – dass Lesen auch Humor
und Lebensfreude fördert, fndet
nur eine Minderheit der Eltern.
Was können Eltern tun?
Sie sollten mit gutem Beispiel
voran gehen und sich möglichst
oft von ihren Kindern beim Lesen
„erwischen lassen“. Kinder brau-
chen diese Vorbilder. Aber die
beste Investition in die kindliche
„Kinder brauchen Vorbilder“
Das Redaktionsteam der lausebande bedankt sich bei der Stiftung Lesen, unter anderem
bei Herrn Reuter, Frau Blähr und Frau Bonewitz für die Unterstützung bei der Erstellung
des Titelthemas „Höher hinaus mit Lesen“
Interview mit Timo Reuter (Stiftung Lesen)
Leseentwicklung ist das Vorlesen.
Dabei sind vor allem die Väter ge-
fragt, die dies noch viel zu selten
tun. Vorlesestoff gibt es in Hülle
und Fülle. Mit der Broschüre „Für
Sie getestet“ gibt die Stiftung Le-
sen zum Beispiel Tipps und hilft
bei der Auswahl.
Wie stark gefährdet die Medienre-
volution die Lesesozialisation un-
serer Kinder?
Vor allem das Internet mit sei-
nen zahlreichen Funktionen wie
E-Mails, Chat und soziale Netz-
werke hat die Medien- und Lese-
welt enorm verändert. Aber auch
im Internet wird gelesen. Daran
wird eines deutlich: Lesekompe-
tenz ist und bleibt die Schlüssel-
kompetenz für eine sinnvolle und
selbstbestimmte Teilhabe an un-
serer Mediengesellschaft.
Warum werden Kinder auch in 20
Jahren Bücher lesen?
Auch in 20 Jahren werden uns
Bücher in fremde Welten führen,
unsere Gedanken und Phantasie
anregen und unser Leben berei-
chern – egal ob gedruckt oder di-
gital.
Unter www.stiftunglesen.de/
institut.html fnden Sie von Auf-
sätzen bis zu umfangreichen Pu-
blikationen viel Material rund
um die Leseforschung zum kos-
tenfreien Download.
Lesefreude trotz
Risikofaktoren
fasst auf 64 Sei-
ten die wich-
tigsten Ergeb-
nisse einer groß
angelegten Stu-
die zur Leseso-
zialisation von Kindern in Fami-
lien zusammen. Diese Untersu-
chung wurde im Jahr 2008 durch-
geführt und stellt 20 Jahre nach
einer Studie aus dem Jahr 1998
die aktuelle Situation des Lesens
in deutschen Familien dar.
Timo Reuter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Lese- und Medienfor-
schung der Stiftung Lesen und betreut u. a. Studien zum Lese- und Medienverhal-
ten in Deutschland sowie Begleitstudien zu Leseförderprojekten und Kampagnen
der Stiftung Lesen
1. Wissenswertes
2. Lesesozialisation
www.stiftunglesen.de