Aktuelles :: Seite 6
Das Thema Impfen nimmt bei Eltern nach
der Geburt ihres Kindes einen besonderen
Stellenwert ein. Auch wenn über das Für
und Wider von Impfungen viel recherchiert und
diskutiert wird: Impfen ist die beste Maßnahme, die
vor Infektionskrankheiten schützt. Fast alle Eltern in
Deutschland nutzen diese wirksame Gesundheitsvor-
sorge auch für ihr Kind.
Die wichtigsten Impfungen werden in den ersten
zehn Lebensmonaten durchgeführt. In Deutschland
besteht keine gesetzliche Impfpflicht. Kinderärzte
klären über den Nutzen und die Risiken des Impfens
und die Risiken für nicht geimpfte Kinder auf. Die
Impfempfehlungen werden von der sogenannten
Ständigen Impfkommission (STIKO) ausgesprochen.
Diese Empfehlungen richten sich gegen Erkran-
kungen, die schwere gesundheitliche Folgen haben
oder sogar lebensbedrohlich sein können, wie zum
Beispiel Kinderlähmung (Poliomyelitis), Wundstarr-
krampf (Tetanus), Windpocken oder Masern.
Abwehrkräfte für Neugeborene
Neugeborene sind nach der Geburt durch mütter-
liche Antikörper gegen bestimmte Erkrankungen
geschützt. Sie verfügen über den sogenannten Nest-
schutz, allerdings nur für die Infektionskrankheiten,
gegen die die Mutter geimpft ist oder die sie auch
durchgemacht hat. Im Laufe der ersten Lebensmo-
nate wird dieser Schutz vom Körper wieder abgebaut
und schwindet gegen Ende des ersten Lebensjahres
ganz. Der Gedanke, dass Muttermilch vor Infekti-
onskrankheiten schützt, ist ein Irrtum. Muttermilch
enthält zwar die sogenannten Antikörper, diese ge-
langen jedoch nicht ins Blut des Säuglings, sondern
verbleiben im Magen-Darmtrakt. Sie gewähren kei-
nen Schutz vor den oben genannten Infektionskrank-
heiten. Gestillte Kinder sollten deshalb auch gemäß
den Impfempfehlungen geimpft werden.
Wie Impfungen den Körper schützen
Das Immunsystem erkennt körperfremde Erreger
und bekämpft diese, indem es Abwehrstoffe, die so-
genannten Antikörper, bildet. Die Erreger werden
durch die Antikörper unschädlich gemacht, gleich-
zeitig können Gedächtniszellen gebildet werden, die
präsentiert
Impfungen im Kindesalter
– Wertvoller Gesundheits-
schutz. Und was ist mit den „Nebenwirkungen“?
bei erneutem Kontakt zum Erreger diesen sofort ab-
wehren. Somit hat die Krankheit keine Chance auszu-
brechen. Diesen Prozess macht sich die Impfmedizin
zunutze: Impfstoffe enthalten abgeschwächte oder
abgetötete Krankheitserreger. Diese verursachen je-
doch keine echte Erkrankung, da sie nur in geringster
Dosis dem Körper verabreicht werden. Das Immun-
system reagiert auf den geimpften Erreger und bildet
Antikörper. Diese Abwehrstoffe verhindern dann bei
Kontakt mit dem „echten“ Erreger die Erkrankung.
Gegen manche Infektionskrankheiten müssen meh-
rere Impfdosen verabreicht werden, damit der Körper
ausreichend Abwehrstoffe bilden und ein sicherer
Impfschutz aufgebaut werden kann. Daher ist es
wichtig, die Impfungen in den empfohlenen Zeiträu-
men durchführen zu lassen. Meist sind die Impfter-
mine mit den Früherkennungsuntersuchungen (U-
Untersuchungen) gekoppelt. Empfohlene Impfungen
für Kinder werden von den gesetzlichen Krankenkas-
sen übernommen.
„Nebenwirkungen“ gehören dazu
Einigen Eltern fällt die Entscheidung für Impfungen
jedoch keineswegs leicht und sie sorgen sich um
mögliche Nebenwirkungen. Typische Impfreaktio-
nen zeigen auf, dass der Körper auf die Impfung re-
agiert. Zu diesen gehören Rötung und Schwellung im
Bereich der Einstichstelle, selten auch leichtes Fieber
und Gliederschmerzen. All diese Reaktionen sind in
der Regel in ein bis zwei Tagen wieder verschwunden
und kein Anlass zur Besorgnis.
Auch das Thema der sogenannten „Impfschäden“
beschäftigt Eltern. Schwere Krankheiten, die von
einer Impfung verursacht wurden, sind aber extrem
seltene Ereignisse. Dennoch gibt es Eltern, die skep-
tisch gegenüber Impfungen sind und auf den Schutz
für ihre Kinder verzichten. Gründe für eine impfkri-
tische Haltung sind zum Teil Unwissenheit über die
Erkrankungen und Angst vor Nebenwirkungen.
Wenn viele Menschen geimpft sind, treten die Krank-
heiten seltener auf, geraten in Vergessenheit und
werden damit als harmlos eingestuft. Die möglichen
Nebenwirkungen einer Impfung werden dann oft
kritischer gesehen, als die Erkrankung selbst. Infekti-
onskrankheiten, wie z.B. Masern, Keuchhusten oder
Quellen:
http://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/Faltblatt„Impfen. Schutz für Ihr Kind vor Infektionskrankheiten“ BZgA • ElternOrdner„Gesund groß werden“; Infoheft„Richtig vorbeugen“ BZgA