Seite 26 - lausebande_05-2013

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Titelthema :: Seite 26
gilt im Übrigen für alle Frauen, die ein Kind erwar-
ten, denn: Ob Vegetarier oder nicht – Ärzte raten
schwangeren Frauen oftmals zu einer Nahrungser-
gänzung mit Folsäure und Jod.
Schwangeren wird – ebenso wie bei Kindern – von
einer veganen Ernährung abgeraten. Da hinter
der Ernährungsweise meist eine feste Einstellung
steht, ist es nachvollziehbar, dass eine langjähri-
ge, überzeugte Veganerin Schwierigkeiten damit
haben dürfte, während der Schwangerschaft auf
tierische Produkte zurückzugreifen. Werdende ve-
gane Mütter sollten sich dennoch vor Augen hal-
ten, dass sie nur mit dieser Ernährung ausreichend
Nährstoffe für Mutter und Kind aufnehmen kön-
nen, das betrifft im Besonderen die Versorgung mit
Calcium, Eisen, Jod, Proteinen, Vitamin B12 und D
sowie Zink. Wer dies ignoriert, kann vor allem das
Nervensystem des werdenden Kindes beeinträchti-
gen. Wer trotz der genannten und weiteren Risiken
nicht auf eine vegane Ernährung verzichten kann
und will, ist umso mehr angehalten, einen Arzt
aufzusuchen und einen Ernährungsplan mit etwai-
gen Ergänzungsmitteln auszuarbeiten.
Ekliges Grünzeug
Unabhängig davon, ob Sie Ihr Kind vegetarisch,
vegan oder fleischessend erziehen möchten – viele
Eltern kennen das Problem, dass die lieben Klei-
nen das „eklige Grünzeug“ partout nicht essen
möchten. Dabei sind gerade die pflanzlichen Nähr-
stofflieferanten wichtig. Das geschilderte Problem
kann natürlich auch bei allen anderen Lebensmit-
teln auftreten. Deswegen folgen kleine Tipps und
Tricks, wie Eltern, vegetarisch oder nicht, für eine
ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung
sorgen können:
• Kompromisse schließen
Vereinbaren Sie mit
Ihrem Kind Abmachungen. Das kann zum Bei-
spiel so aussehen: Jeden Tag bestimmt ein ande-
res Familienmitglied, was auf den Tisch kommt
und alle müssen wenigstens probieren. Der Plan
geht natürlich nicht auf, wenn alle jeden Tag
Pommes wollen, bestimmte Grundsätze sollten
Sie also vorgeben. Sie können auch zu jedem
Essen ein neues Gemüse zum Probieren geben.
Als Belohnung gibt es einen Nachtisch der kind-
lichen Wahl.
• Gemeinsam kochen
Lassen Sie Ihre Kleinen
mit schnippeln und rühren. Was selbst gekocht
wurde, macht die Miniköche stolz und schmeckt
gleich viel besser. Sie werden Staunen, wie
selbst Gemüseeintopf zum „Leckerli“ wird.
• Kreativ angerichtet
Das Prinzip der Gesichts-
und Bärchenwurst kommt hier zum Tragen.
Wenn Sie das Essen als Gesicht oder lustiges Tier
auf dem Teller drapieren, werden die Kinderau-
gen und der Appetit viel größer.
Jedem das Seine
Eine Entscheidung zum Vegetarismus für die ei-
genen Kinder bedarf einer gründlichen Vorberei-
tung und Begleitung. Vegetarische Ernährung ist
gesund, für Kinder aber weitaus schwieriger um-
zusetzen. Von einer veganen Ernährung für Kin-
der sollte möglichst Abstand genommen werden.
Ansonsten treffen zwei Welten aufeinander: Eltern
sollten ihren Wertvorstellungen also nicht die Ge-
sundheit der eigenen Kinder zum Opfer machen.
Die nachfolgende Empfehlung orientiert sich an
der Aussage der Deutschen Gesellschaft für Ernäh-
rung e.V.:
„Das kommt darauf an, welche Form der vege-
tarischen Kost gewählt wird“, so die Antwort der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE):
Entscheiden Eltern oder Kinder sich für eine ausge-
wogene und abwechslungsreiche ovo-lacto-vegetari-
sche Ernährung – ohne Fleisch und Fisch, aber mit
Eiern und Milchprodukten – so kann diese als Dau-
erkost empfohlen werden. Ernähren sich Kinder und
Jugendliche rein pflanzlich, in dem sie komplett auf
tierische Lebensmittel – bis hin zu Honig – verzich-
ten, werden sie als Veganer bezeichnet. Eine vegane
Ernährung hält die DGE im gesamten Kindesalter für
ungeeignet.“
Kind und Gemüse – selten Liebe auf den ersten Blick
Steffi Pelz / pixelio.de