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Aktuelles :: Seite 15

tigen Kinder steht oder fällt, kann man nicht mehr

erkennen. Die Leute kapieren auch in den ande-

ren Systemen nicht mehr, wie sie funktionieren.

Mittlerweile ist es so, dass nicht einmal mehr die

verantwortlichen Politiker begreifen, was sie da ei-

gentlich Ungeheuerliches anstellen.

Wie kann ein familiengerechtes Sozial- und Ren-

tensystem aussehen?

Vor allem transparent muss

es sein, weshalb man mit dem Unfug getrennter

Systeme für die Masse der Arbeitnehmer einerseits

und für Abgeordnete, Beamte und Richter Schluss

machen muss. Ein System für alle! Gleichzeitig

müssen alle Einkunftsarten nach Leistungsfähig-

keit zur Kasse gebeten werden. Dass das auch nicht

utopisch ist, beweist die Schweiz: Dort läuft es

nämlich fast genauso!

Was können Familien tun, um zu ihrem Recht zu

kommen?

Sich mal unter

www.elternklagen.de

schlau machen und dann handeln. Die Famili-

enverbände stehen mit drei Musterverfahren für

Beitragsgerechtigkeit vor dem Bundessozialge-

richt. Die Entscheidung ist für Herbst angekündigt.

Entscheidet das Gericht positiv, werden nur dieje-

nigen davon profitieren, die vorher bei ihrer Kran-

kenkasse einen Antrag auf Beitragsreduzierung

eingereicht haben. Der Deutsche Familienverband

berät darin Familien. Er stellt zum Beispiel kos-

tenlos juristisch geprüfte Anträge zur Verfügung.

Also: Nicht jammern, sondern klagen!

Herr Dr. Bochert, wir danken für das Gespräch.

Interview Christina Stefanou,

Elternzeitung Luftballon, Stuttgart

kord, nämlich die doppelte Kinderarmut. Unglaub-

lich, aber wahr ist, dass sich von 1965 bis heute die

Geburtenzahlen halbiert haben. Gleichzeitig ist der

Anteil der Kinder in Familien, die Sozialhilfe oder

Hartz IV beziehen, um das 16-fache gestiegen. Frü-

her war es jedes 75. Kind unter sieben Jahren, heu-

te ist es jedes fünfte, Tendenz steigend. Ständiger

ökonomischer Stress im Elternhaus oder sogar Ar-

mut trifft die Kinder am härtesten und beschädigt

ihre Bildungschancen nachhaltig. Heute schon

ist jedes dritte Kind bei der Einschulung entwick-

lungsgestört oder verhaltensauffällig und jedes

vierte verlässt die Schule ohne Beherrschung der

elementaren Kulturtechniken des Lesens, Schrei-

bens und Rechnens. Für das Jahr 2030 bedeutet

das, dass wir zusätzlich zu den über 1,2 Millionen

Neurentnern auch noch 200.000 junge Leute mit-

versorgen müssen, die für den Arbeitsmarkt aus-

fallen. Am Ende bleiben pro Jahrgang nur noch

400.000 junge Menschen übrig, die die Rentner

und alle anderen Soziallasten stemmen müssen.

Das sind keine guten Aussichten für unsere Kin-

der. Was sind die Ursachen dieser Entwicklung?

Den entscheidenden Fehler hat die Politik 1957

gemacht. Ursprünglich war die Idee, parallel zur

Altersvorsorge auch eine Kindheits- und Jugend-

rente einzuführen, um die finanziellen Lasten

der Kindererziehung zu verteilen. Das wurde nie

eingeführt. Also werden Eltern gezwungen, die

Altersvorsorge von Kinderlosen mitzufinanzieren.

Außerdem sorgt unser Rentensystem mit seiner

Versicherungsterminologie dafür, dass die Leu-

te dem totalen Irrtum verfallen, allein mit ihren

Rentenbeiträgen sei ihr Alter gesichert. Dass die

Zukunft unweigerlich mit dem Schicksal der heu-

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