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Ratgeber :: Seite 44

Fisch statt Fleisch

Ein ausreichender Seefischanteil

in der Ernährung hat in klinischen

Tests zu Verbesserungen bei Ent-

zündungen, z.B. der Zahl geschwol-

lener Gelenke bei Rheuma und

der allgemeinen Schmerzstärke

geführt. Besonders vorteilhaft sind

dabei Seefische wie Makrelen, Heil-

butt, Lachs und Hering wegen ihres

hohen Fischölanteils. Fleisch- und

Wurstwaren verfügen hingegen

über einen hohen Anteil an gesät-

tigten Fettsäuren, die sich negativ

auf unsere Gesundheit auswirken.

Pflanzenöle

Samen der Schwarzen Johannis-

beere, Borretsch, Nachtkerze und

Schwarzkümmelöl wirken ebenso

entzündungshemmend. Pflanzli-

che Öle wie Lein-, Raps-, Walnuss-

& Sojaöl sind reich an Omega-

3-Fettsäuren & Vitamin E. Auch

Nüsse enthalten wertvolle Fettsäu-

ren und Vitamine. Sie schmecken

pur, im Salat oder im Müsli.

Der Baustein Kalzium

Kalzium ist ein entscheidender

Baustein der Knochensubstanz.

Wer kalziumreiche, magere Molke-

produkte nicht verträgt, kann den

Bedarf auch aus kalziumreichen

Mineralwässern und Gemüsen

wie Brokkoli, Lauch, Fenchel und

Grünkohl decken. Die tägliche Kal-

ziumzufuhr sollte mind. 1 Gramm

betragen. Vor allem Kinder im

Wachstumsalter haben einen er-

höhten Kalziumbedarf.

Ungefähr 40.000 Kinder lei-

den allein in Deutschland

an kindlichem Rheuma. Es gibt

aber auch viele weitere Erkran-

kungen, die durch Entzündungen

verursacht werden. Hier kann man

mit einer Ernährungsumstellung

gegensteuern und viel erreichen.

Ein wichtiger Hinweis dennoch

vorweg: Keine noch so durch-

dachte Ernährungsweise sollte die

medikamentöse oder chirurgische

Behandlung rheumatischer oder

entzündlicher Erkrankungen er-

setzen. Es ist grundsätzlich falsch,

schul- und alternativ-medizini-

sche Verfahren im Sinne eines

„Entweder-Oder“ gegeneinander

auszuspielen. Eine Umstellung der

Ernährung kann bei entzündlich-

rheumatischen Erkrankungen die

Wirkung von Medikamenten und

Operationen aber prinzipiell unter-

stützen.

Omega 3 gegen Entzündungen

Rheumatische Gelenkentzündun-

gen werden durch Botenstoffe

verstärkt, die aus Fettverbindun-

gen, sogenannten Lipiden, in

der Zellmembran stammen. Li-

pide kommen aber auch in Nah-

rungsmitteln vor, sie können die

Produktion dieser Botenstoffe

beeinflussen und dadurch anti-

entzündlich wirken. Dies gilt vor

allem für mehrfach ungesättig-

te Fettsäuren, die sogenannten

Omega-3-Fettsäuren, die vor allem

in Olivenöl und Fischöl enthalten

sind.

Ernährungsumstellung

bei rheumatischen/entzündlichen Erkrankungen

Unseren Ratgeber für Ernährung betreut Katrin Löder,

Ernährungsberaterin und vierfache Mutter

Der Ernährungsratgeber wird freundlich unterstützt durch den aid-infodienst.

Obst und Gemüse

3 Portionen Gemüse und 2 Portio-

nen Obst sollten jeden Tag auf dem

Speiseplan stehen. In Obst und

Gemüse sind zahlreiche Vitamine

und Spurenelemente enthalten.

Einige davon haben eine antioxi-

dative Wirkung, das heißt, sie kön-

nen Sauerstoffradikale abfangen.

Diese stehen im Verdacht, an der

Gelenkschädigung bei rheumati-

schen Erkrankungen beteiligt zu

sein. Daher sollten Rheumatiker

bei der Ernährung auf eine ausrei-

chende Zufuhr von Vitamin E und

C sowie dem Spurenelement Selen

achten. Die empfohlene Tagesdosis

liegt für Rheuma-Patienten aber

über der für Gesunde. In einigen

Gemüsesorten und anderen Le-

bensmitteln stecken Vitamine, die

Fett brauchen: die Vitamine A, D,

E und K, sogenannte fettlösliche

Vitamine. Nur in etwas Fett – wie

etwa Butter, Sahne, Öl oder Joghurt

– können sich diese Vitamine so

lösen, dass der Körper sie gut auf-

nehmen kann.

Ein Tipp für die Kleinen

Oft reicht es, Möhrchen, Paprika

oder Äpfel in dünne Streifen zu

schneiden. Dazu ein magerer Jo-

ghurt oder ein halbes Glas fettarme

Milch. Kinder lieben es klein und

mundgerecht. Essen muss gelernt

werden. Wer z.B. keine Möhre pur

mag, liebt diese vielleicht in Quark

zu tauchen. Haben Sie Geduld ...

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