Interessant?
Noch viel mehr zu Neuigkeiten rund um die Lausit-
zer Braunkohle und unserer Industrieregion erfah-
ren Sie unter
www.pro-lausitz.de.Wer den Verein unterstützen möchte, findet auf der
Internetseite auch alle Möglichkeiten dazu sowie
einen Mitgliedsantrag.
Empfehlungen :: Seite 39
wo die immensen Fördermittel nicht mehr existieren
und mit dem schleichenden Aus der Braunkohle eine
strukturelle Schwächung der Region in Sicht ist? Das
wissen übrigens auch alle, die da mit diskutieren. Das
sind eben auch Politiker, Verbände, Interessensvertre-
ter – aber kaum ein Unternehmer.
Mancher meint auch, wir müssten „größer“ denken.
Warum aus der Lausitz kein zweites Silicon Valley ma-
chen? Andere betonen die Chance im Bereich erneu-
erbarer Energien oder im Tourismus. Ist da was dran?
Die Rezeptlosigkeit der Alternativen
In der Bergbaufolge hat sich in der Lausitz ein viel-
fältiger Tourismus vor allem rund ums Wasser ent-
wickelt. Dieser wird auch weiter wachsen – nur lei-
der zählen Arbeitsplätze im Tourismusbereich zu den
am schlechtesten bezahlten. Die Wertschöpfung ist im
Vergleich zur heutigen Braunkohleindustrie selbst bei
einer unerwartet und überaus positiven Entwicklung
des Tourismus fast zu vernachlässigen. Mit erneuer-
baren Energien sieht es nicht besser aus. Die Arbeits-
plätze in diesem Bereich stagnieren bundesweit, trotz
des massiven Ausbaus und der enormen Subventio-
nen. Von den Renditen aus großen Solaranlagen pro-
fitieren fast ausschließlich Investoren in Süddeutsch-
land und über deren Gewerbesteuern auch nur süd-
deutsche Kommunen. Nennenswerte Arbeitsplätze
entstehen auch hier nicht. Noch utopischer scheint
der Ruf nach einer ganz neuen Industrie. Warum bit-
te sollte diese jetzt hier Erfolg haben? Würde einWirt-
schaftszweig in der Lausitz derart gute Perspektiven
sehen, wäre er längst hier.
Diese Perspektivlosigkeit ist übrigens ausgerechnet je-
nen anzumerken, die so laut nach dem Ausstieg aus
der Lausitzer Braunkohle riefen. Umweltverbände
und grüne Politiker agieren immer vorsichtiger. Sie
merken, dass die Lausitz jetzt Antworten für die Zu-
kunft braucht. Und die haben sie nicht. Ganz im Ge-
genteil sagen sie nun, nachdem ihre Meinungsma-
che zum Teilerfolg geführt hat, dass die Landesregie-
rungen Brandenburg und Sachsen, die Kommunen
und die Kohlebefürworter in der Lausitz sich selbst
auf den Weg machen sollen. Aber wohin? Wo sind
die seitens der Umweltverbände proklamierten neu-
en und zukunftsweisenden Industrien mit regionaler
Wertschöpfung und Arbeitsplätzen für die Menschen
in der Lausitz?
Ewig Gestrige oder Realisten?
Das hört sich bis hierhin sicher nach Schwarzmalerei
an. Oft sieht sich der Verein Pro Lausitzer Braunkoh-
le auch dem Vorwurf ausgesetzt, ewig gestrig oder
ein Sprachrohr der Braunkohleindustrie zu sein. Das
ist Quatsch. Der Verein versucht, die Debatte um die
Lausitzer Braunkohle zu versachlichen und ein Stück
Zukunft für die Heimat so gut es geht zu retten. In
der aktuellen Debatte bedeutet das, den bestehen-
den Strukturwandel endlich realistisch fortzuschrei-
ben und keine neuen Pläne zu erfinden, die nichts
mit der Wirklichkeit zu tun haben. Wir müssen die
in der Lausitz bestehende Industrie stärken und da-
mit sind alle Branchen gemeint, die heute eine wirt-
schaftliche Bedeutung in der Lausitz haben. Viele
Lausitzer Unternehmen, der eine mehr der andere
weniger, hängen heute vom Bergbau und der Ener-
giewirtschaft ab und müssen sich in den verbleiben-
den, wenigen Jahrzehnten umorientieren. Das heißt,
sie benötigen auch diese Brücke in die Zukunft. Re-
alistisch ist also kein Plan B, sondern eine planbare
Zeit für die bestehende Lausitzer Wirtschaft, um den
Strukturwandel auch unter den erneut erschwerten
Bedingungen zu meistern. Das ist die Chance, die
von der Lausitzer Wirtschaft und den Lausitzer Kom-
munen auch nur gemeinsam erreicht werden kann.
Dazu ist politische Unterstützung durch finanzielle
Mittel unabdingbar, da auch allein politische Ent-
scheidungen den schnellen Zwang zur Umorientie-
rung für die Lausitzer Wirtschaft verursacht haben.
Die Lausitz kann den Prozess sicher erfolgreich fort-
setzen, wenn genug Zeit bleibt und die Bundespoli-
tik den notwendigen Rahmen schafft. Diese Zeit lässt
sich aber nicht per Endpunkt definieren, sondern ori-
entiert sich an dem Erfolg des sich entwickelnden
Weges. Nur dann wird der seit 25 Jahren kontinuier-
lich stattfindende Strukturwandel der Lausitz zu ei-
ner Erfolgsgeschichte für die Region.
www.pro-lausitz.deIn den kommenden Ausgaben des Familienmagazins lausebande informiert der Pro Lausitzer Braunkohle e.V. weiter zu diesen Themen.
www.prolausitzerbraunkohle.de