Gemüsekiller EHEC

Datum: Montag, 05. September 2011 12:06


Gemüse aus der Region - Teurer, aber gesünder!

EHEC wirft viele Fragen auf, u.a. die, ob Gemüse aus regionalem Anbau tatsächlich sicherer als Supermarkt-Ware ist. Darüber sprachen wir mit Michael Mielke von der FLORALIA Gartenbau eG, die auf ihrem Betriebshof neben Blumen auch Gemüse verkauft:

Welches Gemüse bauen Sie an?
Wir bauen auf 5.000 m2 Gurken und Tomaten an.

Wie hat sich die EHEC-Epidemie bei Ihnen ausgewirkt – und spüren Sie noch Nachwirkungen?
Wir hatten keine Auswirkungen, da wir direkt an den Endkunden verkaufen und seit Jahren als sehr zuverlässig und ordentlich gelten. Wir haben keine Verluste erlitten.

Welche Richtlinien müssen Sie beim Gemüseanbau beachten?
Wir produzieren nach den Richtlinien für verfahrensintegrierte Produktion. Wir erfüllen ohnehin die staatlichen Auflagen bezüglich Pflanzenschutzmitteln etc., unterwerfen uns aber zusätzlich strengeren Bestimmungen. Das betrifft weitere Werte wie Sauberkeit, Ordnung, den restriktiven Einsatz von Pflanzenschutzmitteln usw., das wird kontrolliert, um bei uns eine sehr naturnahe Produktion zu erreichen.

Verkaufen Sie nur Gemüse aus Eigenanbau oder auch Gemüse anderer Produzenten?
Wir verkaufen nur unser eigenes Gemüse. Man könnte das sicher durch externe Zulieferer komplettieren – aber das machen wir bewusst nicht.

Beliefern Sie auch andere Verkaufsstellen?
Auf unserem Hofverkauf können natürlich auch Betreiber von Gemüseläden einkaufen.

Ist das bei allen regionalen Gemüsebauern so?

Inwieweit alle regionalen Gemüsebauern nur eigenes Gemüse verkaufen, entzieht sich meiner Kenntnis. Da sollten Verbraucher einfach nachfragen.

Wie schließen Sie aus, dass Ihr Gemüse mit Keimen und Erregern die EHEC kontaminiert wird?

EHEC kommt über den lebenden Organismus, über Jauche und Kuhdung. Das setzen wir nicht ein, bei uns wird die Ernährung der Pflanzen über Computersysteme gezielt mit dem Zusatz mineralischer Dünger in Zusammnhang mit Brunnenwasser gesteuert.

Ist Ihr Gemüse teurer als das im Supermarkt?

Ja, wir können uns mit Gurken und Tomaten aus Spanien oder Marokko nicht vergleichen, da liegen wir je nach Jahreszeit ca. 30 - 40% über deren Preis.

Warum sollten Verbraucher ihr Gemüse dennoch eher aus regionalem Anbau kaufen?

Weil die ausländischen Produzenten andere Bestimmungen hinsichtlich des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln haben. Wir erfüllen zudem verschiedenste Umweltauflagen. Wir haben den deutschen Standard, der kontrolliert und überwacht wird. Selbst in den Nachrichten warnt man ja z.B. im Januar/Februar, wenn es nicht ausreichend regionale Produkte gibt, davor, dass Kinder nicht zuviel von dem Importgemüse essen sollten. Das spricht ja für sich – und das ist bei uns eben nicht der Fall.