Alice Bahra - bewegung
Freitag 11. April 2025
11:00 Uhr
Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst (Cottbus) | Cottbus
Ungeachtet des Materials und der Bildform durchziehen einige intensiv reflektierte, sich geradezu wechselseitig bedingende Schwerpunkte die Schau: sie spüren Fragen nach dem Verhältnis von Objekt und Raum, von Körper und Raum, von Zeit und Raum sowie von Licht und Raum nach. Das Verbindende ist dabei die Bewegung – real, als Idee oder aber als deren schiere Imagination.
Anders als meist in der Kunstgeschichte abzulesen, beruht Alice Bahras Beschäftigung mit Bewegung, Raum, Körper und Objekt sowie der daraus resultierenden Bildproduktion nicht auf der (figürlichen) Darstellung des menschlichen Körpers. Vielmehr ist geradezu das Gegenteil der Fall: er ist abwesend und die Auseinandersetzung mit der Physis findet in (und über) die Beschäftigung mit den räumlichen Bedingungen des Körpers und einer abstrakten Formensprache statt. Die Referenzen hierzu ließen sich wohl eher im Bauhaus sowie Werkauffassungen des „Neuen Sehen“ suchen und finden. Kinetische Objekte/Skulpturen und Fotografien von László Moholy-Nagy sowie Fotografien von Lucia Moholy-Nagy und Marianne Brandt bilden für das konzeptuelle Denken und das Œuvre von Alice Bahra einen Referenzraum. Wesentlich sind hierbei nicht nur die ungewöhnlichen Perspektiven auf Flächen, Gegenstände und Räume, die Bild- bzw. Objektkonstituierende Elemente ihres Arbeitens sind. Vielmehr ist es vor allem das kontrastreiche Spiel von Licht und Schatten, aber auch deren Verläufe und Veränderungen, die eine immaterielle Konstante von Bewegungsmomenten herstellt.