Foto: Steffen Rasche
Eine Bühnengeschichte über die raue Nachwendezeit im Plattenviertel
Zuschlagen oder selbst zum Opfer werden? Für Hendrik und seine Freunde ist die Antwort klar. Als Teenager im Stralsund der 2000er Jahre müssen sie bereit sein, wenn die Fäuste fliegen. Denn im Ernstfall hilft ihnen niemand. In Knieper West, einer Plattenbausiedlung, ziehen ältere Jugendliche mit Bomberjacken durch die Straßen und machen alle fertig, die ihnen in den Weg kommen. Zuhause werden solche Probleme ignoriert, weil die Eltern mit ihren eigenen Sorgen überfordert sind. Von den Verantwortlichen in den Schulen hört man nur gut gemeinte Ratschläge. Wer überleben will, muss also härter werden. Deswegen gehen Hendrik und seine Clique zum Kampfsport und trainieren. Das kommt auch bei den Mädchen – wie Caro – gut an. Die restliche Freizeit verbringen sie mit Rap und Drogen, um dem tristen Alltag zu entfliehen. Dabei beschäftigen sie sich wie alle anderen in ihrem Alter auch mit den Fragen des Erwachsenwerdens:
Wer bin ich? Und wo gehöre ich hin? Im rasenden Rhythmus eines Rap-Songs erzählt Autor Hendrik Bolz in der gleichnamigen Romanvorlage „Nullerjahre“ von seiner rauen Jugend im Osten der Nachwendezeit. Obwohl diese Generation bereits in einem vereinigten Land aufgewachsen ist, hatte sie andere Voraussetzungen als die Gleichaltrigen in den westlichen Bundesländern. Ein schonungsloser, ehrlicher und kluger Blick auf ein vergangenes Jahrzehnt, der zum Verständnis der heutigen bundesrepublikanischen Gegenwart beiträgt und in einer Bühnenfassung von Karin Herrmann am Senftenberger Theater auf die Bühne kommt.
Seit dem 19. Januar ist „Nullerjahre“ an der neuen Bühne Senftenberg zu sehen. Am Sonntag, den 18. Februar, zeigt das Senftenberger Theater die bewegende wie intensive Inszenierung von Karin Herrmann um 19 Uhr im Studio als Abendvorstellung.
Vorstellungen:
15.02. um 18 Uhr, 16.02. um 9 Uhr & 11.30 Uhr,
18.02. um 19 Uhr (Abendvorstellung)
Infos und Tickets unter: