Net Zero Valley Lausitz

Datum: Mittwoch, 02. Oktober 2024 15:41

Das Zukunftsvorhaben für die nächsten Generationen

Haben Sie schon vom Net Zero Valley Lausitz gehört? Dieses Zukunftsvorhaben wird gerade von unzähligen Lausitzer Akteuren vorangetrieben – und es könnte sich auch für Lausitzer Familien mit einer großen Hoffnung verbinden. Ganz anders als beim Strukturwandel, der ja den Verlust einer schwindenden Wirtschaftskraft ausgleichen soll, geht es hier um grüne Zukunftsindustrien – meist als Clean Tech oder als Netto-Null-Industrien bezeichnet. Es geht darum, die Lausitz zu einer der ersten Zukunftsregionen Europas für Produktionsstätten solcher Technologien zu machen, verbunden mit Wirtschaftswachstum, guten Perspektiven für Jobs und Wohlstand und auch alle kleineren Unternehmen in der Lausitz. Die Grundlage liefert ein Gesetz der EU – und wenn alles klappt, könnte die Lausitz bereits bis zum Jahresende 2024 eine Zusage erhalten. Es geht also nicht um ferne Traumschlösser. Um diese Chance zu nutzen, können nun auch alle Familien zu Unterstützern dieser Sache werden, die Kindern und Enkeln beste Perspektiven in der Heimat sichern kann.

Unterstützer werden

Tatsächlich haben die Lausitzer Wirtschaft, Landkreise und Kommunen zusammen bereits eine solche Kraft entwickelt, dass die Bemühungen der Region auch von den Ministerpräsidenten in Sachsen und Brandenburg, vom Bundeswirtschaftsministerium und auch von der EU-Ebene unterstützt werden. Damit sich in der Lausitz alle einig sind, wird ein breit angelegter Beteiligungsprozess durchgeführt, der von den Verwaltungen über die Wirtschaft bis zur Wissenschaft und den Gewerkschaften reicht. Um nun aber die Beteiligung für wirklich alle Lausitzer zu öffnen, wurde auf der Projekt-Webseite unter www.netzerovalley.eu extra eine Kategorie für Unterstützer eingerichtet. Hier können Familien und Vereine genauso wie Unternehmen oder andere Institutionen unterstützen – immer mit der Anzahl ihrer Köpfe. Eltern mit drei Kindern sorgen so für fünf Stimmen – und Mitmachen geht ganz einfach. Entweder per QR-Code (siehe Nebenseite unten) oder über den Unterstützer-Bereich der Webseite kann wirklich jeder per Bild und knackigem Statement seiner Unterstützung eine persönliche Note geben. Also: Scannen oder Reinklicken und Mitmachen! Wer vorher genau wissen will, was er damit unterstützt – dem erklären wir das Net Zero Valley Lausitz in drei Schritten:

1. Net Zero: das Wirtschaftsthema

Wohlstand und Zukunft sind weltweit mit grüner Energie und Industrie verbunden. Klimafreundliche Technologien dominieren seit Jahren bedeutende Zukunftsmärkte. Investitionen in erneuerbare Energie, alternative Antriebe oder saubere Industrieprozesse betrugen 2023 weltweit rund 1,6 Billionen Euro – und haben sich in den letzten drei Jahren fast verdoppelt. Das rasante Wachstum klimafreundlicher Technologien mindert nicht nur Treibhausgasemissionen, es wird insbesondere von ihrer exponentiell steigenden Wirtschaftlichkeit getrieben. Binnen zehn Jahren sind Kosten bei erneuerbarer Energie aus Windkraft um 78% und aus Solarkraft sowie Batteriespeichern um je 80% gesunken. Es geht aber nicht nur um Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz – sondern auch um Unabhängigkeit. Sind Europa heute zu 63% und Deutschland zu 69% von Energieimporten abhängig, kann und soll Europa durch grüne Technologien und Industrien autark werden.

2. Net Zero Industry Act & Valley

Dazu hat die EU 2019 den European Green Deal ausgerufen und will als erster Kontinent bis 2050 Klimaneutralität erreichen. In der Folge haben sich die führenden Industrienationen – die USA mit dem Inflation Reduction Act, Japan mit dem Green Transformation Paket und China mit der Made in China 2025 Strategie – mit multimilliardenschweren industriepolitischen Initiativen bedeutende Vorteile im globalen Wettbewerb um grüne Zukunftstechnologien geschaffen. Nun zieht die EU mit dem Net Zero Industry Act (NZIA) nach. Das Gesetz definiert Schlüsseltechnologien – sogenannte Netto-Null-Technologien. Die insgesamt 19 Technologien reichen von Produktion für Solar- und Windkraft über Batterietechnologien und Wasserstoff bis zur CO2-Speicherung. So soll der Bedarf der EU in diesen Zukunftstechnologien bis 2030 zu mindestens 40 Prozent aus eigener Produktion gedeckt werden. Das erfordert den massiven Aus- und Aufbau von grünen Produktionsstätten in Europa. Und genau dafür sollen Verwaltungsverfahren schneller, Finanzierungen einfacher und Arbeitskräfte besser verfügbar werden. Das Gesetz der EU erlaubt den Mitgliedsstaaten, diese Zukunftstechnologien in bestimmten Regionen ganz besonders zu fördern. In diesen sogenannten Net Zero Valleys soll es noch schneller gehen, sie erhalten einen besseren Zugang zu Förderungen und Arbeitskräften. So entstehen Zukunftsregionen, die besonders vom rasanten Wachstum der Wertschöpfung in grüner Energie und Industrie und ihrer Neuverteilung in Europa profitieren können. Es sind Quasi-Sonderwirtschaftszonen mit vielfältigen Vorteilen. Wirtschaft und Bevölkerung profitieren langfristig von Wohlstand durch Zukunftsindustrie, gute Jobs, zukunftssichere Aus- und Weiterbildung sowie eine digitalisierte und beschleunigte Verwaltung. Auch alle kleinen Unternehmen, die der grünen Industrie zuliefern, profitieren von den Vorteilen.

3. Net Zero Valley Lausitz

Die Lausitz hat EU-weit einen besonderen Stellenwert unter allen 41 Kohleregionen Europas. Hier wird der Wandel bereits mit 17 Milliarden Euro staatlicher Strukturhilfen unterstützt. Rund 20 Milliarden der bereits angekündigten Privatinvestitionen fließen in der Lausitz fast ausschließlich in Netto-Null-Technologien. So entstehen in der Lausitz Europas erste Lithium-Raffinerie, Deutschlands größtes Zentrum erneuerbarer Energieerzeugung an Land und Deutschlands größter Batteriepark. Vor allem verfügt die Lausitz durch den Strukturwandel über gute Netzwerke in der Region – und über einen guten Draht nach Brüssel. Durch Brandenburgs EU-Abgeordneten Dr. Christian Ehler, der für das EU-Gesetz mit zuständig war und als Ideengeber der Net Zero Valleys gilt, war die Lausitz frühzeitig im Bild. Die Wirtschaft hat sich zuerst auf den Weg gemacht, den Kommunen bei der Bewerbung um das Net Zero Valley Lausitz in Brüssel den Vortritt gelassen und dann im Schulterschluss mit Kommunen und Landkreisen einen breit angelegten Beteiligungsprozess gestartet. Im Ergebnis hat die Lausitz sich als erste Region Europas sowohl in Brüssel als auch beim Bund und den Ländern um ein gemeinsames, länderübergreifendes Net Zero Valley in der Lausitz beworben und einen europaweit einzigartigen Beteiligungsprozess gestartet. Die daraus resultierende Bewerbung wird im November überreicht. Die Entscheidung über ein künftiges Net Zero Valley Lausitz wird bis zum Jahresende 2024 erwartet.

 

Jetzt informieren und Unterstützer werden unter:

www.netzerovalley.eu