Häufig fällen wir Urteile über andere Menschen aufgrund eines ersten Eindrucks, äußerlicher Merkmale oder ihrer Verhaltensweisen. „Das kleine schwarze Schaf“ von Elisabeth Shaw zeigt, dass der erste Eindruck täuschen kann. Das namensgebende Schaf springt nach links, wenn alle weißen Schafe nach rechts sollen, und benimmt sich auch sonst sehr merkwürdig. Der Herdenhund Polo knurrt wütend, aber der Schäfer liebt es, denn ohne den Sonderling wäre die Herde nur halb.
Die Autorin Elisabeth Shaw ist ohnehin dafür bekannt, Kindergeschichten auf eine einfühlsame Art zu erzählen und dabei eine gute Botschaft zu vermitteln. Von ihr stellten wir in den vergangenen Ausgaben bereits „Der kleine Angsthase“ und „Die Schildkröte hat Geburtstag“ vor – beide Bücher wurden anlässlich des 100. Geburtstags der Autorin in diesem Frühjahr übrigens als Pappbilderbucher neu aufgelegt. In diesem Werk gelingt es ihr abermals, den Kindern und auch den Vorlesern eine wertvolle Moral mit auf den Weg zu geben. Noch dazu ist es liebevoll illustriert, ohne jedoch knallbunt und kitschig zu wirken. Das Buch ist im Beltz Verlag erhältlich und richtet sich an behutsame Eltern und aufgeweckte Kinder.
Das kleine schwarze Schaf
Elisabeth Shaw, Verlag Beltz, 12,95 Euro, Lesealter ab 5, 56 Seiten