20 bis 30 Menschen in einem Raum, langer Aufenthalt und viel Gerede – Schulklassen bleiben ein potenzieller Hotspot für die Übertragung von SARS-CoV-2. Wir blicken auf die Situation und mögliche Lösungen.
Ein Blick auf die Coronasituation in Schulen – und die Relevanz von Luftfiltern
Zum Stand des Redaktionsschlusses haben schon rund 70 Prozent der Deutschen mindestens eine Corona-Impfdosis erhalten. Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit SARS-CoV-2 nimmt durch eine Impfung erwiesenermaßen deutlich ab, ebenso sinkt das Risiko heftiger Beschwerden, falls es doch zu einer Ansteckung kommt. Es gibt jedoch eine Altersgruppe, bei der eine Impfquote noch deutlich unterdurchschnittlich ist: die der 12- bis 17-Jährigen. Für die rund 9 Millionen in Deutschland lebenden Kinder von 0 bis 11 Jahren steht nicht einmal ein zugelassener Impfstoff zur Verfügung. Das hat zur Folge, dass vor allem Grundschulen und auch weiterführende Schulen tendenziell häufiger von Infektionsfällen betroffen sind.
Die dadurch behördlich verordnete Quarantäne führt wiederum zu Lernrückständen bei den betroffenen Schülern, weil sie am Unterricht nicht teilnehmen können. Die Eltern stehen ebenfalls vor einem Problem: Sie müssen nach wie vor immer wieder ihren Alltag umorganisieren, um die Betreuung der Sprösslinge zu gewährleisten. Das Homeschooling funktioniert nach wie vor nicht oder nur in Ausnahmefällen – Eltern müssen Kinder hierbei unterstützen und im Zweifel den Unterrichtsstoff mit ihnen nachholen. Wie dieser Beitrag zeigen wird, gibt es Lösungen, um die Virusausbreitung in Räumen mit jüngeren Altersgruppen zu mindern – sowohl in Klassenzimmern als auch in Kitas. Doch leider werden diese in Brandenburg nicht angewandt.
Die geringe bzw. bei Kindern bis 11 Jahren gar nicht vorhandene Impfquote begünstigt die Ausbreitung von SARS-CoV-2-Infektionen in den jungen Altersgruppen. Zwar gilt an Brandenburger Schulen eine Testpflicht, durch die Schüler an zwei nicht aufeinanderfolgenden Tagen unter der Woche ein negatives Testergebnis vorlegen müssen. Aber dennoch kann das Gesundheitsamt beim Auftreten einer Infektion mindestens die engen Kontaktpersonen des Kindes in Quarantäne schicken. Dann heißt es: mindestens fünf Tage zuhause bleiben. In Zeiten des omnipräsenten Personalmangels bringt das vor allem berufstätige Eltern in die Bredouille, wenn sie nach anderthalb Jahren Pandemie nun wieder ungeplant eine ganze Arbeitswoche für ihre Schulkinder und Kitakids da sein müssen.
In weiterführenden Schulen ist in Brandenburg und Sachsen nicht mal jeder fünfte in der Schülerschaft geimpft, in Grundschulen mangels zugelassenem Impfstoff bzw. dann noch ausstehender Empfehlung der StiKo noch gar kein Kind. Datenquelle: RKI, Stand: 20.9.2021
Ein Blick in die Statistiken des Brandenburger Bildungsministeriums zur Coronasituation in Schulen zeigt: Durchgängig rund ein Prozent der Schüler befindet sich seit Schuljahresbeginn in Quarantäne. Das mag im ersten Moment nicht viel klingen. In Zahlen sieht das schon anders aus: Während des Höchststands zum Stichtag 9. September betraf das 3.398 Schüler und ihre Familien. Bei 42 Schulwochen im Schuljahr 2021/22 kann sich das sogar so weit aufsummieren, dass bis zum Sommer 2022 rein rechnerisch jeder zweite aller Schüler einmal zum Heimbleiben gezwungen ist – unter Umständen inklusive seiner Eltern und Geschwister.
Die eingeleiteten Hygienemaßnahmen wie zum Beispiel die Testpflicht an Brandenburger Schulen sind richtig und wichtig. Infektionen bleiben dennoch nicht aus – daher richten wir den Blick auf zwei weitere Maßnahmen gegen die Virus-Verbreitung: das Lüften und die Installation von Luftfiltern. Wie ist hierbei die Vorgehensweise in den Schulen?